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11.04.2003 15:09

Gebündelte Kompetenz im Gießen und Schmieden

Dr. Marc Dressler Presse, Kommunikation und Marketing
Fachhochschule Aalen

    Über 170 Experten und Aussteller aus Industrie und Forschung auf dem Gebiet des Metallgusses konnte Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein auf dem 24. Aalener Gießereisymposium an der FH Aalen begrüßen. Der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Metallguss verwies in seiner Begrüßung darauf, dass trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten Metallgusserzeugnisse ein deutliches Wachstum verzeichnen konnten. Prof. Dr. Dr. Klein führte dies darauf zurück, dass Leichtmetalle wie Aluminium und Magnesium vermehrt im Fahrzeugbau eingesetzt werden.

    Auf dem zweitägigen Symposium stellte Prof. Dr. Klaus Siegert von der Universität Stuttgart das Kompetenzzentrum Gießen und Thixoschmieden vor, an dem auch die Gießerei der FH Aalen maßgeblich beteiligt ist. Das im Oktober 2002 gebildete Zentrum möchte zur Transferstelle für Gießen und Thixoschmieden in Baden-Württemberg werden. Dort sollen einmal Anlagen demonstriert, Verfahren entwickelt und Prototypen gefertigt werden. Außerdem sollen nach dem Willen der Partner, denen neben der FH Aalen und der Universität Stuttgart auch die Metallprüfungsanstalt Stuttgart und das Max-Planck-Institut für Materialforschung Stuttgart angehören, Anwender geschult und Kostenanalysen für die Fertigung von gegossenen oder thixogeschmiedeten Teilen erstellt werden. Das ehrgeizige Projekt kommt gut voran.

    Beim Thixoschmieden werden Metalle in einem Zwischenzustand zwischen fest und flüssig in Form gebracht. Die limitierenden Faktoren bei der Formgebung sind die homogene Temperatur des Materials und die hohe Geschwindigkeit beim Pressen. So ist der Temperaturbereich sehr klein, in dem ein Material thixogeschmiedet werden kann. Beim Aluminium liegt er beispielsweise zwischen 638 und 642 Grad Celsius. Soll das Material zudem nicht erstarren, bevor es seine endgültige Form angenommen hat, müssen sich die Pressen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 700 Millimeter pro Sekunde bewegen. In Anbetracht der Charakteristika des Thixoschmiedens erhofft sich Prof. Dr. Siegert eine Kombination der Vorteile des Schmiedens mit denen des Druckgusses. Letztere wird die Fachhochschule Aalen einbringen, der Prof. Dr. Siegert auf dem Gebiet des Druckgusses eine einzigartige Stellung in Deutschland zuschreibt.

    Die Charakteristika des Gießens beschrieb Walter Leis vom Europäischen Kompetenzzentrum Metallguss an der FH Aalen. Er wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die Produktivität beim Gießen durch einen hohen Druck und hohe Fließgeschwindigkeiten von bis zu 100 Metern in der Sekunde gesteigert werden kann. Sein Kollege Thomas Heckel führte aus, dass Simulationen der Gießprozesse inzwischen zuverlässig laufen. Ein gezielter Einsatz von Simulationen helfe in jedem Fall, Kosten einzusparen.

    Auf die Kostenersparnis ging Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein detailliert ein. Er machte deutlich, dass die Kosten sehr wesentlich von dem gewählten Verfahren abhängen. Darüber hinaus machen sich Ausschussprodukte und Nachbearbeitungen wie das Entgraten kalkulatorisch bemerkbar. Ein wichtiger Kostenfaktor ist auch die Lebensdauer der Druckgießform. Außerdem sei der sogenannte Kreislaufanteil zu reduzieren, um Kosten zu sparen.

    Wie Magnesiumspäne in den Wertstoffkreislauf zurückgebracht und so Kosten eingespart werden können, führte Thomas Weidler aus. Die Späne neigen wegen ihres geringen Gewichtes und ihrer großen Oberfläche dazu, zu oxidieren. Sie stellen daher keine geringe Brand- und Unfallgefahr dar. Der Diplomingenieur von der FH Aalen konnte in einem Forschungsprojekt des Europäischen Kompetenzzentrums Metallguss nachweisen, dass die Magnesiumspäne recycelt werden können, wenn die Späne zuvor gereinigt werden.


    Bilder

    Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein von der FH Aalen.
    Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein von der FH Aalen.

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    Prof. Dr. Klaus Siegert von der Universität Stuttgart an der FH Aalen.
    Prof. Dr. Klaus Siegert von der Universität Stuttgart an der FH Aalen.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dr. Friedrich Klein von der FH Aalen.


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    Prof. Dr. Klaus Siegert von der Universität Stuttgart an der FH Aalen.


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