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14.04.2003 11:25

Altersvorsorge: Soziale Schieflage bei Abschlussquoten wächst

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung: Geringverdiener, Frauen und Ostdeutsche nutzen Altersvorsorge nur selten

    Gütersloh, 14. April 2003. Die Deutschen haben sich im vergangenen Jahr mehr um ihre Al­tersvorsorge gekümmert, allerdings ist dieser Zuwachs höchst ungleich verteilt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen repräsentativen Erhebung zur privaten und betrieblichen Altersvor­sorge der 30- bis 50-Jährigen in Deutschland, die die Bertelsmann Stiftung heute in Gütersloh vorlegt. Demnach hat seit Mitte 2002 zwar jeder Fünfte seine Altersvorsorge erhöht. Geringverdiener, Ostdeutsche und Frauen haben aber ihre Altersvorsorge nur unterdurchschnittlich oft ausgebaut. Zudem haben diese Gruppen ihre Pläne vom vergangenen Jahr, ihre Altersvorsorge zu erhöhen, überdurchschnittlich häufig ersatzlos aufgegeben.

    Die Bereitschaft zum künftigen Ausbau der Altersvorsorge ist in den vergangenen Monaten auch insgesamt deutlich zurückgegangen. "Das ist nur teilweise dadurch zu erklären, dass die Vorhaben bereits in die Tat umgesetzt wurden", sagt Johannes Leinert von der Bertelsmann Stiftung. Ohne weitere Reformen werde deswegen der Ausbau der Altersvorsorge deutlich ins Stocken geraten. "Solange die Menschen ihre eigenen Rentenansprüche überschätzen, sehen sie keine Notwendigkeit zur Vorsorge, und dann werden sie auch nicht bereit sein vorzusorgen", warnt Leinert. Deswegen seien realistische, inflationsbereinigte Informationen über künftige Rentenansprüche unverzichtbar. Darüber hinaus müsse eine staatliche Förde­rung für alle sicherstellen, dass niemand von der Altersvorsorge ausgeschlossen werde. "Außerdem müssen bestehende Hürden beim Abschluss von Vorsorgeverträgen wegfallen. Dafür muss das System der staatlichen Förderung einfacher und transparenter werden", so Leinert.

    Der Erhebung zufolge haben derzeit 17 Prozent der Befragten eine Riester-Rente. Besonders verbreitet ist die Riester-Rente in kinderreichen Haushalten. Zwischen Männern und Frauen, Ost- und Westdeutschland und nach Einkommensgruppen unterscheiden sich die Abschluss­quoten nur geringfügig. Eine betriebliche Altersvorsorge haben inzwischen 54 Prozent der Voll- und Teilzeitbeschäftigten in der Privatwirtschaft. Betriebliche Altersvorsorge ist bei Beziehern hoher Einkommen, Westdeutschen und Männern besonders häufig verbreitet. Für die Erhebung waren in einer repräsentativen Befragung 1.380 Bürger der Geburtsjahrgänge 1952 bis 1972 sowohl im 2. Quartal 2002 als auch im 1. Quartal 2003 interviewt worden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Vorsorge-Erhebungen ergibt sich dadurch ein genaueres Bild über die Entwicklung der Altersvorsorge im Zeitablauf.

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit, Demokratie und Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: Johannes Leinert, Telefon: 0 52 41 / 81-81 273


    Weitere Informationen:

    http://www.vorsogestudien.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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