Enge Zusammenarbeit des Instituts für Biologiedidaktik der Universtität Gießen mit Schulen der Region
Das Schüler-Labor Biologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen ist jetzt seit einem Jahr in Betrieb. Prof. Dr. Jürgen Mayer, geschäftsführender Direktor des Institutes für Biologiedidaktik und Leiter der Arbeitsgruppe "Wissenschaftliche Arbeitsweisen im Biologie-Unterricht", zieht aus diesem Anlass eine durchweg positive Bilanz der Arbeit. Im Jahr 2002 haben 15 Schulklassen/Schülergruppen Projekte in Zusammenarbeit mit dem Schüler-Labor Biologie durchgeführt. Dabei handelte es sich um Grundschul-, Mittelstufen- und Oberstufenklassen. In einem speziell umgestalteten Laborraum im Institut für Biologiedidaktik der Justus-Liebig-Universität können Schülergruppen, Lehrer und Lehramtsstudierende zu verschiedenen Themenbereichen der Biologie Beobachtungen und Untersuchungen durchführen. Die Besucher des Labors sollen an interessanten biologischen Phänomenen ihr naturwissenschaftliches Denken und Handeln erproben und dabei über die Fragestellung und Hypothesenformulierung alle weiteren Schritte des wissenschaftlichen Arbeitens im Biologieunterricht bis zur Auswertung, Deutung und Diskussion der Ergebnisse erarbeiten.
Die Arbeit der Schüler im Labor ist Teil der Unterrichtsforschung der Arbeitsgruppe "Wissenschaftliche Arbeitsweisen im Biologie-Unterricht". Die Denk- und Arbeitsformen der Schülergruppen werden mit Video-Kameras dokumentiert und ihre Herangehensweise an wissenschaftliche Phänomene evaluiert. Bei der Beobachtung der Arbeit der Schülerinnen und Schüler geht es neben den fachlichen Ergebnissen besonders auch um die Art der Herangehensweise an die gestellte Problematik. Die Schüler werden dazu im Labor nicht mit vorgefertigten Experimenten konfrontiert, die sie "nachkochen" sollen. Stattdessen beobachten sie Naturphänomene, die sie zuerst nur möglichst detailliert wahrnehmen sollen. Anschließend werden sie im Rahmen des Konzeptes eines "forschenden Unterrichtes" bei den weiteren Schritten des wissenschaftlichen Problemlösens begleitet. Über die Fragestellung werden Hypothesen entwickelt, Versuchsplanungen erstellt, Versuche durchgeführt, ausgewertet und diskutiert. Außerdem lernen die Schüler, ihre Ergebnisse anderen Menschen vorzustellen.
Studierende betreuen die Schülergruppen im Schüler-Labor und lernen so die Arbeitsweise von Schülerinnen und Schülern kennen. Für die Studenten eröffnet sich auf diese Weise schon früh im Studium eine Möglichkeit zur Unterrichtspraxis. Außerdem erlernen sie so schon früh eine andere Art des naturwissenschaftlichen Unterrichtes, die praxisnah von aktuellen Forschungsergebnissen abgeleitet wird.
Die Arbeit des Schüler-Labors Biologie ist auf mehrere Jahre angelegt und soll Teil eines umfassenden Netzwerkes von Justus-Liebig-Universität Gießen und Schulen der Region sein. Schülern und Lehrern soll auf verschiedenen Ebenen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit mit der Hochschule gegeben werden, während Studierende und Hochschullehrer das Praxisfeld Schule besser kennen lernen. Die positive Resonanz der Schulen zeigt die Bedeutung der Öffnung der Universität gerade auch Schulen gegenüber.
Kontakt:
Dr. Hans-Peter Ziemek
Institut für Biologiedidaktik
Karl-Glöckner-Straße 21 C
35394 Gießen
Tel.: 0641/99-35504
Fax 0641/99-35509
Email: Hans.P.Ziemek@didaktik.bio.uni-giessen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
Deutsch
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