idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.01.2015 15:19

Beste Aussichten für die Meeresforschung in Gießen und Kolumbien

Lisa Dittrich Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Exzellenzzentrum CEMarin soll verstetigt werden: DAAD bewilligt zweite Förderphase

    Das deutsch-kolumbianische Exzellenzzentrum für Meeresforschung CEMarin (Center of Excellence in Marine Sciences) geht gestärkt in die nächste Runde: Der DAAD hat die zweite Förderphase bis 2019 bewilligt, für die insgesamt über 1,3 Millionen Euro beantragt wurden, und leistet damit einen entscheidenden Beitrag zur Verstetigung des Zentrums. Im Anschluss an die Förderung soll das CEMarin, an dem die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) maßgeblich beteiligt ist, eigenständig weiterbestehen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Gießen und Kolumbien forschen an beiden Standorten, unter anderem zur Biodiversität in Küstenregionen oder zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere. Die Federführung liegt bei dem JLU-Biologen Prof. Dr. Thomas Wilke (Institut für Allgemeine und Spezielle Zoologie).

    „Im CEMarin arbeiten wir mit den führenden meereswissenschaftlichen Einrichtungen in Kolumbien zusammen. Mit der Bündelung leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Entwicklung dieses für Kolumbien zentralen Forschungsgebietes“, sagt JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee. „Dies freut uns besonders, da Kolumbien die strategische Partnerregion der JLU in Lateinamerika ist, mit der uns eine mehr als 50-jährige Zusammenarbeit verbindet.“ Bereits im Sommer hatte das Zentrum mit der „Corporación CEMarin“ eine eigene Rechtsform bekommen – zentrale Voraussetzung für die Bewilligung der zweiten Förderphase. Langfristig soll das Zentrum in Bogotá ohne den DAAD eigenständig weiterbestehen.

    Seit 2010 fördert der DAAD das CEMarin mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro im Rahmen der Außenwissenschaftsinitiative des Auswärtigen Amtes – es ist eines von nur vier DAAD-geförderten Exzellenzzentren für Forschung und Lehre weltweit. Ziele des Exzellenzzentrums für Meereswissenschaften sind die Durchführung von Forschungsprogrammen und -projekten, die Entwicklung und Innovation im gegenseitigen Interesse, die Schaffung von Wissen für die regionale, nationale und internationale Entwicklung sowie die Vertiefung von Bildung und Erziehung auf postgraduierter Ebene im Bereich der Meereswissenschaften. In der jetzt bewilligten Förderphase soll nach zwei Jahren noch eine Zwischenevaluation erfolgen, bevor über die endgültige Förderdauer bis 2019 entschieden wird.

    Ein zentrales Lehr- und Forschungsprojekt ist das in Gießen angesiedelte „Ocean 2100“-Projekt, bei dem CEMarin-Doktorandinnen und –Doktoranden die Auswirkungen des Klimawandels auf riffbildende Steinkorallen untersuchen. Um die Bedingungen im Jahr 2100 zu simulieren, werden in Versuchstanks im Tierhaus am Interdisziplinären Forschungszentrum IFZ über einen Zeitraum von zunächst zehn Jahren Temperatur und Säuregehalt des Wassers langsam auf die zu erwartenden Werte eingestellt. „Diese einzigartige Anlage wurde gemeinsam von den deutschen und kolumbianischen Partnern geplant und ist ein eindrucksvolles Beispiel für gelungene Verbundforschung“, betont Prof. Wilke.

    Zur Verankerung der gemeinsamen internationalen Doktorandenausbildung im CEMarin wurde 2013 zusammen mit Partnern der Universität der Anden in Bogotá die erste Auslandssektion an das Gießener Graduiertenzentrum Lebenswissenschaften (GGL) assoziiert. Im Fokus der GGL-Sektion „Marine Sciences“ stehen Biodiversität und Ökosysteme in Küstenregionen und deren Bioressourcen. Die Forschung ist interdisziplinär angelegt und umfasst unter anderem die Bereiche Meeresbiologie, marine Chemie, Ozeanografie, marine Geologie, Bioinformatik und Sozioökonomie.

    Mit der Universität der Anden verbindet die JLU seit 1963 die erste deutsch-kolumbianische Hochschulkooperation. Die Universität Gießen baut ihre Zusammenarbeit mit strategischen Partnern in Kolumbien – auch über das CEMarin hinaus – weiter aus.

    Das CEMarin steht neben den anderen vom DAAD geförderten Exzellenzzentren in Forschung und Lehre im Zentrum einer Veranstaltung zu internationalen Hochschulkooperationen in der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik am 27. und 28. April an der Universität Gießen, zu der auch Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier erwartet wird.

    Kontakt:

    Prof. Dr. Thomas Wilke
    Spezielle Zoologie und Biodiversitätsforschung
    Heinrich-Buff-Ring 26-32 (IFZ), 35392 Gießen
    Telefon: 0641 99-35720
    E-Mail: tom.wilke@allzool.bio.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cemarin.org/


    Bilder

    Die „Ocean 2100“-Forschungen an der Universität Gießen sind ein Kernprojekt des CEMarin.
    Die „Ocean 2100“-Forschungen an der Universität Gießen sind ein Kernprojekt des CEMarin.
    Foto: Anja Temmen
    None

    „Ocean 2100“-Projekt: Auswirkungen des Klimawandels auf riffbildende Steinkorallen.
    „Ocean 2100“-Projekt: Auswirkungen des Klimawandels auf riffbildende Steinkorallen.
    Foto: Patrick Schubert
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Meer / Klima
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Die „Ocean 2100“-Forschungen an der Universität Gießen sind ein Kernprojekt des CEMarin.


    Zum Download

    x

    „Ocean 2100“-Projekt: Auswirkungen des Klimawandels auf riffbildende Steinkorallen.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).