Berlin. Vom 29. bis 31. Januar 2015 treffen sich Ärzte aller neuro- und intensivmedizinischen Fachrichtungen, Pflegekräfte und Therapeuten zur 32. Arbeitstagung NeuroIntensivMedizin ANIM 2015 in Berlin. Die ANIM ist die gemeinsame Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für NeuroIntensiv- und Notfallmedizin (DGNI) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG). Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit, die Interaktion des zentralen und peripheren Nervensystems mit den anderen Organsystemen, die allgemeine Intensivtherapie in der Neuromedizin sowie Hirntod und die Hirntoddiagnostik.
Zu einigen dieser Schwerpunkte möchten wir Ihnen in einer Pressekonferenz die neuesten Forschungen und Entwicklungen vorstellen und erläutern.
Termin: 30. Januar 2015
Zeit: 12.00 – 13.00 Uhr
Raum: Saal 2
Ort: KOSMOS KG, Karl-Marx-Allee 131a, 10243 Berlin
Gesprächspartner und Themen:
Prof. Dr. med. Cornelius Weiller, Tagungspräsident, Direktor der Neurologischen und Neurophysiologischen Universitätsklinik Freiburg:
Schlaganfallversorgung nach Publikation der MrClean Studie: was ändert sich alles?
Nach Erscheinen der MrClean Studie aus Holland ist zu erwarten, dass sich das ganze Konzept der akuten Schlaganfallbehandlung ändern wird. Etwa 50 Prozent der akut Behandlungsfähigen werden wahrscheinlich von der Thrombektomie profitieren (d.h. insgesamt bis zu 10 Prozent aller Schlaganfallpatienten). Dieses Vorgehen wird an einigen deutschen Zentren bereits seit einigen Jahren praktiziert. Die Herausforderung ist nun, die rasche richtige Selektion der Patienten, die dann so einem Zentrum zugeführt werden müssen, zu gewährleisten (im Prinzip sind das 24/7 Expertise von entsprechend gebildeten Neurologen und 24/7 Verfügbarkeit von minimal CT und CTA). Die Neurovaskulären Netzwerke sind bereits dabei, entsprechende SOPs zu erarbeiten.
Dr. med. Wolf-Dirk Niesen, Tagungssekretär, Oberarzt der Neurologischen und Neurophysiologischen Universitätsklinik Freiburg, Leiter der Neurologischen Intensivstation:
Strukturierte Weiterbildung Neuro-Intensivmedizin – Herausforderung und Umsetzung in der Fläche.
Im Rahmen der Novellierung der Weiterbildungsordnung durch die Bundesärztekammer wurde durch die DIVI unter aktiver Mitarbeit der DGNI ein Vorschlag für eine neu strukturierte, kompetenzbasierte Weiterbildung „Intensivmedizin“ erstellt. Als Abbild der organübergreifenden Kompetenz eines jeden Intensivmediziners verknüpft dieser Katalog die fachspezifische intensivmedizinische Kompetenzanforderung mit den allgemeinen intensivmedizinischen Ansprüchen, mit denen sich auch der Neuro-Intensivmediziner konfrontiert sieht. Diesen nun strukturiert in den intensivmedizinischen Alltag einzubringen und auszubilden ist neben der Frage der Umsetzung in der Fläche bei einer heterogenen Landschaft von Neuro-Intensivstationen eine der größeren zukünftigen Herausforderungen der NeuroIntensivmedizin. Um dieser zu begegnen wurde eine Task-Force „Weiterbildung“ ins Leben gerufen.
Eine strukturierte Ausbildung und deren Überprüfung sind ebenfalls im Bereich der Hirntoddiagnostik zwingend erforderlich, wie die jüngsten Medienberichte zu diesem Thema zeigen. Die Hirntoddiagnose ist eine sehr sichere Diagnose, aber natürlich nur, wenn die Diagnostik hochkompetent und entsprechend der Richtlinien durchgeführt wird.
Prof. Dr. med. Andreas Ferbert, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Neurointensivmedizin (DGNI), Direktor der Klinik für Neurologie am Klinikum Kassel:
Qualitätsstandard der Neuro-Intensivmedizin sichern
Neurologische Intensiv- und Notfallmedizin hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Der hiesige ANIM Kongress gibt hiervon ein hervorragendes Zeugnis. Die Anzahl der Patienten ist in den letzten Jahren kontinuierlich und überproportional gestiegen. Nicht in dem gleichen Maße gestiegen ist die Anzahl der neurointensivmedizinische Behandlungsplätze. Es ist das Ziel der DGNI, diesen Bedarf darzulegen und auszugleichen. Zunehmend wird Intensivmedizin in Deutschland auf allgemeinen, nicht fachspezifischen Intensivstationen betrieben. Hier ist es das Ziel der DGNI, Modelle zu entwickeln, die es erlauben, den „Neurosachverstand“ zum Wohle der Patienten bereitzustellen.
Prof. Dr. med. Gerhard Hamann, Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG), Ärztlicher Direktor der Klinik für Neurologie und Neurologische Rehabilitation des Bezirkskrankenhaus Günzburg:
Mechanische Rekanalisation und neurovaskuläre Netzwerke im Aufwind!
Nach Erscheinen der MrClean Studie aus Holland, der ersten positiven Studie zur mechanischen Rekanalisation beim akuten Schlaganfall, ist der weitere Einsatz der Therapie zu erwarten. Idealerweise im Rahmen der Neurovaskulären Netzwerke der DSG. Diese wurden an 16 Stellen in Deutschland im Rahmen von Pilotzentren vor zwei Jahren etabliert. Im Laufe des Jahres 2015 wird die Zertifizierung dieser Netze und die Neuausschreibung für neue neurovaskuläre Netzwerke erfolgen.
Personaleinsatz auf der Stroke Unit direkt Prognose-relevant!
Eine britische Studie zeigte, dass es personelle Bestbesetzungen braucht um die besten Ergebnisse der Stroke Unit-Versorgung zu erreichen. Dies ist wichtig und spannend und bestätigt den bisherigen deutschen Weg der Stroke Unit-Zertifizierungen mit der Forderung nach personellen Mindestbesetzungen.
Pressekontakt:
Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
Romy Held
Tel.: 03641/3116280
Mobil: 0173/5733326
E-Mail: romy.held@conventus.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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