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16.04.2003 08:53

Archäologische Funde zum Sprechen bringen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Neu an der Universität Jena: der Urgeschichtler Prof. Dr. Clemens Pasda

    Jena (16.04.03) "Unsere Aufgabe ist es, die Funde zum Sprechen zu bringen", sagt Prof. Dr. Clemens Pasda. Obwohl Pasda, der am 1. April zum Professor für Urgeschichte an der Universität Jena ernannt worden ist, als "Ausgräber verschrieen" ist, interessiert sich der Spezialist für Steinartefakte mehr dafür, was Funde über die Entstehung von Fundplätzen und über Lebensweise der frühen Menschen aussagen.

    Eine Basis für solche Untersuchungen bietet die Grabungsstätte Bilzingsleben in Nordthüringen. Hier will der gebürtige Ludwigsburger neue geoarchäologische Projekte gemeinsam mit Jenaer Geographen und Geowissenschaftlern angehen, um die Funde seines Vorgängers Dietrich Mania auch mit neuen Techniken einordnen zu können. Ob dies immer funktioniert, lässt Pasda offen, denn er weiß, "dass bei vielen Funden keine Ergebnisse eindeutig sicher gestellt werden können". Wissenschaftlichkeit heißt für den 39-Jährigen "Nachvollziehbarkeit zu schaffen" und "dabei die Argumentation offen zu legen", lautet sein Credo. Dabei gehören für ihn "Lehre und Forschung zusammen", so dass er "so früh wie möglich die Studierenden auch in die Forschung einbinden will".

    Dies wird neben Bilzingsleben demnächst auch die Arktis sein. Seit fünf Jahren untersucht er in Grönland, wie die Menschen dort unter ,eiszeitlichen' Klimabedingungen gelebt haben. "Der grönländische Mensch lebt nicht in einer Wildnis, sondern in einer Kulturlandschaft", beschreibt der Schwabe ein wesentliches Ergebnis und Faszinosum der Region. Sie hat ihren spezifischen Reiz aber auch, weil man dort ohne Ausgrabungen auf bis zu 4.000 Jahre alte Fundstellen trifft. Dies ermöglicht es, die Lebensweisen dieser Menschen zu ermitteln, ihren Umgang mit z. B. jahreszeitlich stark schwankenden Jagdtiermengen, den Jagdmethoden und ihr räumliches Verhalten.

    Um den europäischen Menschen der Eiszeit und frühen Nacheiszeit - von seinem ersten Auftreten bis zur Etablierung als Ackerbauer und Viehzüchter - dreht sich Pasdas Interesse. Dies begann bereits während seines Studiums der Urgeschichte, Geographie sowie Vor- und Frühgeschichte in Tübingen und Basel. Nach der Promotion 1992 erwarb er praktische Erfahrungen am Landesamt für Archäologie Sachsen und dem Brandenburgischen Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte. 1998 wechselte er als Oberassistent an die Universität Erlangen-Nürnberg, wo er sich 1999 mit einer Arbeit über "Wildbeuter im archäologischen Kontext" habilitierte. Der Ruf nach Thüringen brachte ihn nicht nur in eine "der klassischen Urgeschichtsregionen in Europa", sondern zieht ihn mit Frau und den beiden Kindern so an, dass er zu Pfingsten endgültig nach Jena umsiedeln wird.

    Hinweis für die Redaktionen:
    Ein Foto von Prof. Pasda können Sie bei der Pressestelle der Uni Jena anfordern unter Tel. 03641 / 931030 oder per Mail an: presse@uni-jena.de.


    Bilder

    Prof. Pasda hat seit diesem Monat die Professur für Urgeschichte an der Uni Jena inne. (Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum)
    Prof. Pasda hat seit diesem Monat die Professur für Urgeschichte an der Uni Jena inne. (Foto: Scheer ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Pasda hat seit diesem Monat die Professur für Urgeschichte an der Uni Jena inne. (Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum)


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