Das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung in Frankfurt am Main setzt seine Veranstaltungsreihe „ISOE-Lectures“ auch im Wintersemester 2014/15 fort. Bei der dritten Lesung steht die globale Wasserkrise im Vordergrund. Welchen Anteil hat gesellschaftliches Handeln an dieser Krise? Professorin Antje Bruns von der Humboldt-Universität zu Berlin wird diesen Zusammenhang am Beispiel des internationalen Forschungsprojekts WaterPower aufzeigen.
Wissenschaftliche wie politische Diskurse über die globale Wasserkrise zielen überwiegend auf Wasser als knappes Gut. Um zu verdeutlichen, wie es um die Knappheit der Ressource Wasser bestellt ist, werden zumeist sinkende Niederschlagsmengen thematisiert oder eine Zunahme des Verbrauchs aufgrund des Bevölkerungswachstums. Damit rücken vermeintlich gegebene, kaum veränderbare Faktoren in den Vordergrund des Krisendiskurses.
In ihrem Vortrag macht Prof. Dr. Antje Bruns am Beispiel des internationalen Forschungsprojekts WaterPower deutlich, dass verursachende Faktoren für die Wasserkrise aber vielmehr mit Blick auf gesellschaftliches Handeln betrachtet werden müssen. „Wassermangel ist nicht ausschließlich ein natürliches, sondern oft ein sozial und politisch strukturiertes Phänomen“, sagt die Geographin. „Am Beispiel der westafrikanischen Küstenstadt Accra ist das sehr deutlich zu sehen.“ Accra ist die Hauptstadt Ghanas und Untersuchungsstandort im Projekt WaterPower, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird.
„Sollen komplexe Krisenphänomene wie in Accra verstanden werden, so muss Nachhaltigkeitswissenschaft bestehende Grundkonzepte kritisch hinterfragen“, sagt Antje Bruns. Wissensprozesse müssten Disziplinen übergreifend verlaufen. „Und das bedeutet, dass auch die herkömmlichen universitären Strukturen verändert werden müssen.“
ISOE-Lecture WS 2014/15: Krisendiskurse und Securitization von Wasser: Forschung über gesellschaftliche Naturverhältnisse am Beispiel des Projekts WaterPower
Prof. Dr. rer.nat. Antje Bruns (Humboldt-Universität zu Berlin)
Frankfurt am Main, 22. Januar 2015, 18.00 Uhr
Campus Bockenheim, Neue Mensa, Konferenzraum III
Veranstalter: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Die jeweils im Wintersemester stattfindende Veranstaltungsreihe ISOE-Lecture widmet sich aktuellen Fragen der Nachhaltigkeitsforschung sowie konkreten Beispielen aus Wissenschaft und Forschung. Die Reihe möchte insbesondere Studierenden und jungen WissenschaftlerInnen Denkanstöße geben, wie Übergänge in eine nachhaltige Entwicklung gelingen können und welche Rolle der Hochschule und der Wissenschaft dabei zukommt.
Ansprechpartnerin:
Dr. Nicola Schuldt-Baumgart
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Tel. +49 69 707 69 19-30
schuldt-baumgart@isoe.de
http://www.isoe.de
ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt am Main
Das ISOE gehört zu den führenden unabhängigen Instituten der Nachhaltigkeitsforschung. Seit 25 Jahren entwickelt das Institut wissenschaftliche Grundlagen und zukunftsfähige Konzepte für Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft – regional, national und international. Zu den Forschungsthemen gehören Wasser, Energie, Klimaschutz, Mobilität, Urbane Räume, Biodiversität sowie Bevölkerungsentwicklung und Versorgung.
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Geowissenschaften, Gesellschaft, Umwelt / Ökologie
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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