Universität Gießen zeichnet Dissertationsprojekt über die Schriftstellerin Paula Buber aus
Nassrin Elisabeth Sadeghi, Doktorandin am Institut für Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), ist für ihre Dissertation über die Schriftstellerin Paula Buber mit dem Helge-Agnes-Pross-Förderpreis ausgezeichnet worden. Mit dem fachbereichsübergreifenden Preis werden unter Federführung der JLU-Frauenbeauftragten Marion Oberschelp und des JLU-Präsidenten Prof. Dr. Joybrato Mukherjee hervorragende Qualifikationsarbeiten ausgezeichnet und gefördert, die ein für die Frauen- und Geschlechterforschung relevantes Thema bearbeiten und durch die systematische Integration der Gender-Perspektive einen besonderen Erkenntnisgewinn für das jeweilige Fach liefern. Den mit 4.500 Euro dotierten Preis hat der JLU-Präsident heute während einer Feierstunde im Universitätshauptgebäude übergeben.
„Frau Sadeghi hat im Geiste von Helge Agnes Pross Pionierarbeit auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung geleistet“, so JLU-Präsident Prof. Mukherjee. „Ich gratuliere ihr herzlich zu diesem Preis und freue mich, dass wir damit eine hervorragende Nachwuchswissenschaftlerin fördern können.“
Nassrin Elisabeth Sadeghi, geboren 1981, studierte Komparatistik, Politik und Romanische Sprachwissenschaft an der JLU. Sie nimmt am strukturierten Promotionsprogramm des Gießener International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) teil. Den Preis bekam sie für ihre von Prof. Dr. Joachim Jacob betreute Dissertation mit dem Titel „Paula Buber – Selbst- und Weiblichkeitsentwürfe in ihrem Werk“. Das literaturwissenschaftliche Projekt widmet sich der zeitlebens im Schatten ihres Mannes Martin stehenden Schriftstellerin Paula Buber, der Erschließung ihres heute in Vergessenheit geratenen Werkes und Bubers Auseinandersetzung mit kulturellen Weiblichkeitsbildern sowie individuellen Selbstentwürfen. Zu diesem Zweck recherchierte Sadeghi intensiv in Archiven und wertete die Korrespondenz von Paula und Martin Buber sowie den literarischen Nachlass von Paula Buber aus. Ein Großteil der zutage geförderten Quellen ist bisher unveröffentlicht und wurde im Zuge des Dissertationsprojektes erstmals untersucht.
„Frau Sadeghi nutzt auf allen Ebenen ihrer Untersuchung bis in die Analyse der Erzählstruktur ausgewählter Texte hinein die historischen Einsichten und das methodische Instrumentarium, das die neuere Frauen und Geschlechterforschung entwickelt hat. So liegt der Schwerpunkt ihrer Untersuchung auf der intensiven und vielgestaltigen Auseinandersetzung Paula Bubers mit den Geschlechterordnungen und -imaginationen ihrer Zeit (eingeschlossen ihrer zahlreichen Stereotype)“, heißt es in einem Gutachten zu ihrer Arbeit.
Der Helge-Agnes-Pross-Förderpreis der JLU wurde erstmals 2012 ausgeschrieben. Die JLU möchte damit die Sichtbarkeit der Frauen- und Geschlechterforschung erhöhen, deren Verankerung in Forschung und Lehre aller Fachbereiche unterstützen und einen Beitrag zur Nachwuchsförderung in diesem innovativen Forschungsfeld leisten. Mit der Namensgebung ehrt die JLU die Soziologin und Begründerin des soziologischen Instituts der Universität Gießen Prof. Dr. Helge Agnes Pross (1927-1984), die bereits in den 1960er und 1970er Jahren Studien zu Bildungschancen von Mädchen, zur Gleichberechtigung im Beruf, zur Lebenssituation von Hausfrauen und sowie zur Selbstbildern von Männern und Frauen vorgelegt hat. Finanziert wird der Helge-Agnes-Pross-Förderpreis aus Mitteln des Professorinnenprogramms des Bundes und der Länder und des Gleichstellungskonzepts der JLU.
Kontakt
Marion Oberschelp, Frauenbeauftragte der JLU
Telefon: 0641 99-12050
E-Mail: frauenbeauftragte@admin.uni-giessen.de
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Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
http://www.uni-giessen.de/cms/org/beauftragte/frb/gleichstellungskonzept/foerder...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
regional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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