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22.04.2003 09:02

Tübinger Wissenschaftler weisen Planeten in anderen Sonnensystemen nach

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Meilenstein bei der Suche nach erdähnlichen Planeten

    Astronomen der Universität Tübingen, der Hamburger Sternwarte und der Europäischen Südsternwarte in Chile ist es gelungen, einen Planeten mit der sogenannten Transit-Methode zu entdecken. Mit dieser Technik suchen die Forscher nach Planeten, deren Umlaufbahn gerade so geneigt ist, daß der Planet auf seiner Bahn von der Erde aus betrachtet vor dem Stern vorüber zieht. Eine solche "Sternfinsternis" führt zu einer Abschwächung der Sternhelligkeit um etwa ein Prozent. Eine derartige periodische Lichtabschwächung ist nun bei dem Stern OGLE-TR-3 beobachtet worden, das Team um die Tübinger Astronomen hat anschließend die Masse des Planeten bestimmt. Nach Ansicht der Wissenschaftler ist damit ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Entdeckung erdähnlichen Planeten bei anderen Sternen getan.

    Diese Transits erlauben nun die Bestimmung des Planetenradius und eine genauere Festlegung der Planetenmasse, deren Beobachtung ist daher ein wesentlicher Schritt zur Entdeckung von erdähnlichen Planeten um andere Sterne. Mit der Transit-Methode können also sehr viel genauere Angaben für die Erkundung der Planeteneigenschaften gewonnen werden. Darüber hinaus eröffnet ein Planetentransit auch die Möglichkeit, die Planetenatmosphäre zu untersuchen. Zwar war bereits 1995 der erste indirekte Nachweis eines Planeten um einen sonnenähnlichen Stern gelungen, doch beschränkten sich die Nachweismöglichkeiten damals noch auf sehr große Gasplaneten wie den Jupiter. Erst mit der Transit-Methode kann man auch kleinere, erdähnliche Planeten um sonnenähnliche Sterne beobachten. Allerdings gibt es noch andere mögliche Erklärungen für die bei dem System OGLE-TR-3 beobachtete periodische Lichtabschwächung als eine extra-solare Sonnenfinsternis, wie Dr. Stefan Dreizler, Prof. Dr. Klaus Werner und Prof. Dr. Wilhelm Kley von der Universität Tübingen einräumen. Deshalb steht eine endgültige Bestätigung noch aus.

    Der Nachweis von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems ist seit langer Zeit ein Ziel der Astronomie. Neben weltanschaulichen Fragestellungen nach der Einzigartigkeit unserer Erde oder der Vielfalt von Lebensmöglichkeiten in anderen Teilen des Universums, hoffen die Astronomen auch sehr viel bessere Kenntnis über die Entstehung von Planeten und Planetensystemen zu erhalten. Dies ist nur möglich, wenn man einen repräsentativen Querschnitt von Planeten beobachten kann und nicht nur auf unser eigenes solares System beschränkt ist.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Klaus Werner (werner@astro.uni-tuebingen.de), 07071/2978601
    Dr. Stefan Dreizler (dreizler@astro.uni-tuebingen.de), 07071/2978612
    Prof. Dr. Wilhelm Key (kley@tat.physik.uni-tuebingen.de), 07071/2974007.

    Institut für Astronomie und Astrophysik
    Abteilung Astronomie
    Sand 1, D-72076 Tübingen

    Originalarbeit:
    http://xxx.lanl.gov/abs/astro-ph/0303183
    Links:
    http://www.obspm.fr/encycl/encycl.html
    http://sirius.astrouw.edu.pl/~ogle/
    http://www.tat.physik.uni-tuebingen.de/~kley/research/planetform.html


    Weitere Informationen:

    Originalarbeit im Fachblatt Astronomy & Astrophysics:
    http://xxx.lanl.gov/abs/astro-ph/0303183
    Links
    http://www.obspm.fr/encycl/encycl.html
    http://sirius.astrouw.edu.pl/~ogle/
    http://www.tat.physik.uni-tuebingen.de/~kley/research/planetform.html
    http:


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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