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23.04.2003 12:56

Die Welt im Klassenzimmer

Cathrin Klitzsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Koordinierungsbüro Geotechnologien

    Vom 28. bis zum 30. April 2003 findet in Ludwigsfelde bei Berlin eine Fortbildung für Lehrkräfte und Fachleiter zum Thema "Geowissenschaften im Unterricht" statt. Vorgestellt werden Materialien und Experimente für einen fachübergreifenden Unterricht. Damit wird "die Welt in das Klassenzimmer" geholt - im Kleinstmaßstab als Experiment. Vorträge von Wissenschaftlern bieten zudem "Forschung aus erster Hand". Organisiert wird die Veranstaltung vom Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN in enger Kooperation mit dem Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) und dem Pädagogischen Landesinstitut Brandenburg (PLIB)

    Auf Kästners Spuren
    "Der Unterricht wird zum Lokaltermin" lässt Erich Kästner in "Das fliegende Klassenzimmer" den Schüler Sebastian Frank sagen. Das Ziel, ein anschaulicher und an der Realität orientierter Unterricht, ist dasselbe geblieben. Nur die Mittel haben sich verändert. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) in Kiel setzen dabei verstärkt auf Experimente. In dem Projekt "Forschungsdialog: System Erde" werden daher komplette Lehreinheiten und Experimente für einen fachübergreifenden, interdisziplinären naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt.
    Statt wie bisher alle naturwissenschaftlichen Fächer streng voneinander getrennt zu unterrichten, soll das Zusammenwirken chemischer, physikalischer und biologischer Prozesse am Beispiel der interdisziplinär arbeitenden Geowissenschaften nachvollzogen werden. Konkrete Fragestellungen - zum Beispiel zum globalen Kohlenstoffkreislauf oder zur Klimaerwärmung - machen Fächer wie Physik oder Chemie für Schülerinnen und Schüler interessanter. Durch den neuen, "ganzheitlichen" naturwissenschaftlichen Unterricht soll das Verständnis der Schüler für die Dynamik der Erde und ihren Systemcharakter gestärkt und verbessert werden, so die Hoffnung der Veranstalter.

    Zutaten aus der Küche
    Neben der Arbeit mit interaktiven Computereinheiten stehen vor allem einfach aufzubauende Experimente im Mittelpunkt des Projekts. "Mehr als 80% der erforderlichen Zutaten findet man in der eigenen Küche", meint Dr. Frank Siemer von der Kieler Forschungsgruppe. Da meist keine aufwändigen Vorbereitungen erforderlich sind, sinkt die Hemmschwelle zum Durchführen der Experimente. Komplexe Phänomene wie Vulkanismus oder Klima werden durch den "Vulkan im Marmeladenglas" oder auch den "Tornado in der Flasche" anschaulich und verständlich. Die Jugendlichen sind, so zeigen erste Erfahrungen, von dem neuartigen Unterricht begeistert.

    Fortbildungen für Lehrkräfte
    Um diese Ideen auch an "den Mann" respektive "die Frau" zu bringen, veranstaltet das Koordinierungsbüro GEOTECHNOLOGIEN seit zwei Jahren regelmäßig Fortbildungen für Lehrkräfte in den verschiedenen Bundesländern, erstmalig jetzt auch in Brandenburg. Partner sind das IPN aus Kiel und das Pädagogische Landesinstitut Brandenburg (PLIB). Eine weitere Veranstaltung ist für die zweite Jahreshälfte 2003 in Baden-Württemberg geplant.
    Ein beabsichtigter Nebeneffekt - und zugleich Besonderheit des Projektes - ist die interaktive Einbindung von Lehrkräften aus der Praxis in die weitere Entwicklung der Unterrichtsmodule.

    Die Mischung macht's
    Das Besondere an den Fortbildungen ist die Mischung aus gut verständlichen Vorträgen anerkannter Fachwissenschaftler - quasi "Forschung aus erster Hand" - und praktischen Experimenten für den Unterricht. Auf dem Programm stehen sowohl Themen mit regionaler Ausrichtung als auch solche mit globaler Zielrichtung. Das breite Spektrum reicht dabei von der Nutzung der Erdwärme über Sanierungskonzepte für die ehemaligen Braunkohletagebaue der Lausitz bis hin zu Georisiken. Ein Versicherungsexperte wird zum Bespiel der Frage nachgehen, ob Erdbeben versicherbar sind. "Konkrete Erfahrungen aus dem Alltag werden so mit Strukturen, Methoden und Inhalten der Naturwissenschaften konfrontiert und bieten den Freiraum für selbständiges, problemorientiertes Arbeiten", weiß Ludwig Stroink, Leiter des Koordinierungsbüros GEOTECHNOLOGIEN.
    Das zweite Standbein der Fortbildungen bildet die Einführung in die vom IPN entwickelten Unterrichtsmodule und Experimente. Den Lehrern werden im Rahmen der Fortbildung konkrete Materialien für einen fachübergreifenden Unterricht an die Hand gegeben. Die Begeisterung der Fortbildungsteilnehmer beim Ausprobieren der Experimente spricht dabei für sich selbst - und für das innovative Konzept des Projekts "System Erde". Das hätte Sebastian sicher gut gefallen...

    Informationen zur Fortbildung in Brandenburg sowie zum Programm GEOTECHNOLOGIEN finden Sie auch im Internet.


    Weitere Informationen:

    http://www.geotechnologien.de
    www.geotechnologien.de/oeffentlichkeit/oeffent1.html
    www.bildung-brandenburg.de/bbs/schule/aktu06.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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