idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
02.02.2015 17:51

Smartphones verändern den digitalen Medienkonsum von Jugendlichen

Olivia Poisson Kommunikation & Marketing
Universität Basel

    Jugendliche mit Smartphones verbringen deutlich mehr Zeit online – und das auch nachts, was den Schlaf beeinträchtigen kann. Digitaler Medienkonsum in der Nacht hängt bei Jugendlichen mit einem höheren Risiko für Schlafprobleme und depressive Symptome zusammen. Dies berichtet ein Psychologenteam der Universität Basel nach einer Befragung von über 360 Schülerinnen und Schülern. Die Forschungsergebnisse sind in der Fachzeitschrift «Journal of Youth and Adolescence» publiziert.

    Während Smartphones erst etwa ab 2007 den Markt zu erobern begannen, sind sie heute bei Jugendlichen allgegenwärtig. Dank WLAN-Internet und günstigen Flatrates verbringen Jugendliche mit Smartphones mehr Zeit online und können günstiger mit ihren Freunden kommunizieren – beispielsweise via WhatsApp –, was ihren digitalen Medienkonsum deutlich verändert hat.

    In einer Studie haben Forschende um Prof. Sakari Lemola von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel untersucht, wie sich der digitale Medienkonsum bei Teenagern mit Smartphones von ihren Alterskollegen mit konventionellen Handys unterscheidet. Dafür befragten sie insgesamt 162 Schülerinnen und 200 Schüler aus der Nordwestschweiz im Alter von 12 bis 17 Jahren. Resultat: Jugendliche mit Smartphones verbrachten an Wochentagen deutlich mehr Zeit im Internet, nämlich durchschnittlich zwei Stunden gegenüber einer Stunde. Zudem schrieben sie täglich deutlich mehr Textnachrichten – durchschnittlich 85 gegenüber sieben – als Gleichaltrige mit konventionellen Handys.

    Schlafprobleme und depressive Symptome

    Auffällig war der Unterschied auch, wenn die Jugendlichen abends im Bett lagen: Nur 17% schalteten ihre Smartphones über Nacht aus oder auf Lautlos im Vergleich zu 47% der Jugendlichen mit konventionellen Handys. Zudem berichteten Jugendliche mit Smartphones deutlich häufiger, im Bett vor dem Einschlafen noch Videos anzusehen, online zu sein oder Nachrichten an Freunde zu senden. Insgesamt hatten Jugendliche, die nachts im Bett digitale Medien nutzten, ein höheres Risiko, unter Schlafproblemen und depressiven Symptomen zu leiden. Die Fachleute raten daher Jugendlichen bei Schlafproblemen oder ausgeprägter Tagesmüdigkeit, in der Stunde vor dem Zu-Bett-Gehen auf digitale Medien ganz zu verzichten.

    Originalbeitrag
    Lemola, S., Perkinson-Gloor, N., Brand, S., Dewald-Kaufmann, J., & Grob, A. (2015). Adolescents' electronic media use at night, sleep disturbance, and depressive symptoms in the smartphone age. Journal of Youth and Adolescence, 44, 405–418. DOI: 10.1007/s10964-014-0176-x
    http://link.springer.com/article/10.1007%2Fs10964-014-0176-x#page-1

    Weitere Auskünfte
    Prof. Dr. Sakari Lemola, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Missionsstrasse 62, 4055 Basel, Tel. +41/61 267 06 38, E-Mail: sakari.lemola@unibas.ch


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).