Mehr als 150 weißrussische Kinder, die nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl an Schilddrüsenkrebs erkrankt waren, sind in den vergangenen drei Jahren in der Klinik für Nuklearmedizin der Universität Würzburg behandelt worden.
Die in diesem Zusammenhang durchgeführten, über 500 einwöchigen Therapiekurse sind sehr erfolgreich verlaufen: Alle Kinder hätten auf die Therapie angesprochen, bei 75 Prozent sei der Krebs sogar vollständig zum Verschwinden gebracht worden, wie Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Reiners mitteilt.
Das Würzburger Spezialwissen über die Behandlung von Schilddrüsenkrebs, der durch Strahlen ausgelöst wurde, fließt am Samstag und Sonntag, 5. und 6. September, in ein wissenschaftliches Treffen ein. Veranstalter der Tagung "Strahleninduzierter Schilddrüsenkrebs" in den Greisinghäusern in der Würzburger Neubaustraße ist die Klinik für Nuklearmedizin; rund 80 Teilnehmer werden erwartet.
Die Wissenschaftler werden sich vorwiegend mit der Epidemiologie und Entstehung des durch Strahlen ausgelösten Schilddrüsenkrebses sowie mit den molekularbiologischen und immunologischen Besonderheiten dieser Krebsart auseinandersetzen. Fachleute aus Japan und verschiedenen europäischen Ländern wollen vor allem Fragen der Vorbeugung, Früherkennung und Diagnose sowie der Behandlung diskutieren.
Diese Tagung in englischer Sprache schließt sich an den Berliner "Weltkongreß für Nuklearmedizin und Biologie" an, der vom 30. August bis 4. September erstmals in Deutschland stattfindet. Auch auf diesem Kongreß spielt die Behandlung des Schilddrüsenkrebses eine relativ große Rolle.
Weitere Informationen: Prof. Dr. Christoph Reiners, T (0931) 201-5868, Fax (0931) 201-2247,
E-Mail: reiners@nuklearmedizin.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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