Roboterassistierte Operationen vorwiegend an der Prostata / Weltkrebstag am 4. Februar informiert über moderne Behandlungsmethoden und Möglichkeiten der Früherkennung
Zum 500. Mal haben Experten in der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) einen Eingriff mit Hilfe des DaVinci-Si-Operationsroboters vorgenommen. Als dieser Anfang 2011 hier in Betrieb genommen wurde, nutzten deutschlandweit erst neun Kliniken diese Technik. Die Jenaer Klinik für Urologie war die erste in Ostdeutschland, die die modernste Entwicklung der minimalinvasiven Chirurgie mitging. Beim allerersten Eingriff entfernten die Ärzte die Prostata eines 67-jährigen Patienten. Bis heute zählt diese Art des Eingriffs zu den häufigsten roboterassistierten Operationen der Klinik.
Das Prostatakarzinom ist die häufigste Krebserkrankung beim Mann. Für das Jahr 2014 erwartet das Robert-Koch-Institut 70.000 Neuerkrankungen. Auch wenn bei vielen Tumoren der Verlauf relativ langsam ist, ist das Prostatakarzinom für etwa zehn Prozent aller Krebstodesfälle bei den Männern verantwortlich. Solange das Karzinom auf die Prostata begrenzt ist, kann es geheilt werden. „Aus diesem Grund spielt auch die Vorsorgeuntersuchung eine wichtige Rolle“, so Prof. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena. Von den Krankenkassen wird die Tastuntersuchung übernommen. „Wir empfehlen zusätzlich einen so genannten PSA-Test, also eine Tumormarkerbestimmung aus dem Blut“, so Prof. Grimm.
Der morgige (4. Februar) Welt-Krebstag steht unter dem Motto „Krebs – Lösungen in Reichweite“. Die Welt-Krebsorganisation (UICC) und die Deutsche Krebshilfe wollen gemeinsam über die Möglichkeiten der Früherkennung von Krebs informieren und über moderne Ansätze der Diagnostik und Behandlung aufklären. Prof. Grimm: „Gerade auf dem Gebiet der Prostataerkrankungen haben wir unser diagnostisches und therapeutisches Angebot deutlich ausgebaut.“ Neben dem Prostata-MRT und der Möglichkeit der MRT-gestützten Biopsie beschafft die Klinik gerade ein Ultraschallsystem, in das die MRT-Bilder übertragen, also fusioniert werden können. „Damit können wir für den Patienten relativ komfortabel ultraschallgestützt gezielt Gewebeproben aus verdächtigen Arealen entnehmen“, so der Klinikdirektor.
Die Experten an der Klinik für Urologie favorisieren den minimalinvasiven Eingriff mit Hilfe des DaVinci-Si-Operationsroboters gegenüber anderen Behandlungsmethoden, da einer der Vorteile des Eingriffs mit kleinen Schnitten und minimalen Blutverlusten in der schnelleren Erholung der Patienten liege. Durch die raschere Mobilisierung reduzierten sich auch postoperative Komplikationen wie Thrombosen oder Lungenentzündungen. Entscheidend für den Operateur ist die Möglichkeit, auch bei feinsten Gewebestrukturen millimetergenau arbeiten zu können. Über eine Steuerkonsole bedient der operierende Arzt die Roboterarme mit den notwendigen chirurgischen Instrumenten, eine 3D-HD-Kamera erlaubt einen Blick aufs Operationsfeld in zehnfacher Vergrößerung. Präzision ist notwendig, wenn es darum geht, auch extrem kleine Nerven und Strukturen zu schonen. Prof. Grimm: „Der computergestützte Eingriff ermöglicht es uns, trotz der notwendigen Entfernung erkrankter Gewebe wichtige Funktionen wie die Erektionsfähigkeit und die Harnkontinenz zu erhalten.“
Kontakt:
Klinik für Urologie
Prof. Marc-Oliver Grimm
Lessingstraße 1
07743 Jena
Tel. 03641 9-35206
http://www.uniklinikum-jena.de
Zum 500. Mal haben Experten in der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ) einen Eing ...
Foto: UKJ/Anna Schroll
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
Deutsch
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