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23.04.2003 17:13

Mordwinen, Wojtaken und Wepsen: zehnter Deutscher Finnougristentag zu Gast in Greifswald

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 53/2003

    Für den 9. und 10. Mai 2003 hat die Greifswalder Lehrstuhlinhaberin für Fennistik und amtierende Sprecherin des Deutschen Finnougristentages Prof. Dr. Sirkka-Liisa Hahmo Fachvertreter aller in Deutschland tätigen Fennisten, Finnougristen, Hungarologen und Uralisten zu einer gemeinsamen Tagung in das Nordische Institut eingeladen. Greifswald richtet nach 1996 zum zweiten Mal die Jahrestagung dieser Fachvereinigung aus.

    Das Gremium Deutscher Finnougristentag wurde am 18. November 1992 mit dem Ziel und der Aufgabe begründet, die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen für Fennistik, Finnougristik, Hungarologie und Uralistik in zu fördern. Derzeit gibt es in Deutschland zwei Lehrstühle für Fennistik (Greifswald, Köln), drei Lehrstühle für Finnougristik/Uralistik (Hamburg, Göttingen, München) und einen Lehrstuhl für Hungarologie (HU Berlin).

    Auf eine der längsten Traditionen der in der Fachvereinigung organisierten Institutionen kann zweifellos die Greifswalder Fennistik blicken. Sie wurde bereits 1921 als Institut für Finnlandkunde gegründet. Die am Nordischen Institut angesiedelte Fennistik ist in ihrer heutigen Form eine Spezialität der Greifswalder Universität. Sie beschäftigt sich in der Hauptsache mit finnischer sowie estnischer Sprache, Kultur und Literatur. Vor vier Jahren zog Köln nach und gründete mit finnischer Unterstützung eine fennistische Professur.

    Die Finnougristik (Finnisch-ugrische Philologie) beschäftigt sich mit Sprache und Kultur aller finnisch-ugrischen Völker, d. h. der Finnen, Esten, Karelier, Wepsen, Woten, Ingrier und Liven im nordöstlichen Raum der Ostsee, der Lappen (Samen) in Nordskandinavien, der Mordwinen und Tscheremissen (Mari) an der mittleren Wolga, der Syrjänen (Komi) und Wotjaken (Udmurten) westlich des Urals, der Wogulen (Mansen) und Ostjaken (Chanten) in Westsibirien sowie der Ungarn. Das Fach gründet sich auf die Verwandtschaft der Sprachen dieser Völker, die Disziplin besaß jedoch von ihren Anfängen an auch eine folkloristisch-ethnographische Komponente. Das historisch-vergleichende Studium der finnisch-ugrischen Sprachen, das den Kern der Finnougristik bildet, ist später besonders in der Auslandsfinnougristik eine mit Sicht auf synchrone linguistische Fragestellungen (beschreibende Grammatik der Einzelsprachen, Typologie) erweitert worden.

    Zur Finnougristik gehört natürlich auch die Geschichte der Disziplin. Mancherorts wird der Finnougristik auch die Uralistik zugeordnet. Uralistik bezieht neben dem finnischugrischen Zweig der uralischen Sprachen auch den samojedischen Zweig in ihr Untersuchungsgebiet ein.

    Infos: Prof. Dr. Sirkka-Liisa Hahmo und Dr. Marko Pantermöller, Nordisches Institut, Falladastr. 20, 17487 Universität Greifswald, Tel. 03834-86-3611 und 86-3603, Fax 86-3606, e-mail: hahmo@uni-greifswald.de und panter@uni-greifswald.de, www.uni-greifswald.de/~nordisch


    Weitere Informationen:

    http://www.helsinki.fi/~jolaakso/sgrlinkit.html
    http://www.uni-greifswald.de/~nordisch/hahmo/slhstart.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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