Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Markschies hält am 19. Februar einen öffentlichen Vortrag an der Uni Jena über das „lange dritte Jahrhundert“
Die Schriften des Methodius von Olympus (gest. 311 / 312 n. Chr.) gelten als bedeutende Quelle für die Theologie und Frömmigkeit der kleinasiatischen Christen in der Zeit des 40-jährigen Friedens vor der letzten großen Christenverfolgung. Er steht in intensiver Rezeption und kritischer Auseinandersetzung mit den theologie- und philosophiegeschichtlichen Strömungen des dritten Jahrhunderts.
Der im lykischen Ort Olympus wahrscheinlich als Bischof wirkende Autor steht nun im Mittelpunkt einer Tagung an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Katharina Bracht, Professorin für Kirchengeschichte, hat internationale Kolleginnen und Kollegen vom 19. bis 22. Februar zu einer Tagung eingeladen, die den Forschungsstand und die Forschungsperspektiven zu Methodius von Olympus zum Thema hat.
Zum Start der wissenschaftlichen Begegnung am 19. Februar hält Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Markschies um 20 Uhr im Senatssaal der Uni Jena (Fürstengraben 1) einen Vortrag und setzt den Theologen in seinen geschichtlichen Kontext. Der Lehrstuhlinhaber für Ältere Kirchengeschichte und ehemalige Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin war von 1994 bis 2000 Professor für Kirchengeschichte der Jenaer Universität. Sein Vortrag trägt den Titel „Das lange dritte Jahrhundert – oder: Das Jahrhundert des Methodius von Olympus wird besichtigt“ und ist öffentlich.
Ziel der Tagung ist es, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Methodius befassen, in Jena an einem Tisch zu versammeln. „Es ist an der Zeit, die divergierenden Forschungsaktivitäten international, interdisziplinär und Forschergenerationen übergreifend zu bündeln“, findet die Theologin Bracht. Nur so sei es möglich, den aktuellen Wissensstand zu bestimmen, mögliche positive Effekte der Zusammenarbeit auszuloten und neue Perspektiven zu eröffnen.
Die Informationen über das Leben des Bischofs waren bisher eher spärlich. Noch vor 20 Jahren galt Methodius als „weißer Fleck auf der kirchengeschichtlichen Landkarte“. Dabei sind vor allem seine Interpretationen biblischer Texte vor seinem philosophischen Hintergrund besonders spannend. Sein „Symposium“ setzt sich in Anspielung und Abgrenzung mit Platon auseinander, aber auch Elemente der Stoa finden sich in seinen Werken wieder.
„Methodius gilt außerdem als erster Kritiker des Origenes und prägte die Rezeption dieses Autors über lange Zeit“, betont Bracht die besondere Stellung des Bischofs. Zwar sind inzwischen mehrere Monografien, Übersetzungen seiner Werke und Aufsätze erschienen, doch es bedarf noch weiterer Ergänzungen, um ein genaues Bild des frühchristlichen Theologen zeichnen zu können. Von großer Bedeutung sei die Erweiterung der Quellenbasis, etwa durch Handschriften der altslavischen Übersetzung, die ein nahezu vollständiges Corpus Methodianum überliefert, sagt Bracht.
Auf einen Blick:
Tagung „Methodius von Olympus – Forschungsstand und -perspektiven“ vom 19. bis 22. Februar, Senatssaal der Universität Jena (Fürstengraben 1).
Öffentlicher Vortrag: „Das lange dritte Jahrhundert – oder: Das Jahrhundert des Methodius von Olympus wird besichtigt“ (Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Markschies) am 19. Februar, 20 Uhr im Senatssaal der Universität Jena (Fürstengraben 1).
Kontakt:
Prof. Dr. Katharina Bracht
Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941135
E-Mail: Katharina.Bracht[at]uni-jena.de
Die Kirchenhistorikerin Prof. Dr. Katharina Bracht von der Universität Jena.
Foto: Anne Günther/FSU
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