idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.02.2015 13:39

Gemeinsame Presseerklärung

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Der Senat der Universität Rostock und der Senat der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald verabschieden Stellungnahme

    Die Senate der Universität Rostock und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald haben sich am 04.02. bzw. am 18.02.2015 mit dem Gutachten des Landesrechnungshofes zur Ausfinanzierung der Hochschulen unseres Bundeslandes beschäftigt und – unabhängig voneinander – jeweils eine Stellungnahme verabschiedet, die dieser Presseerklärung beiliegen. Sie wollen damit die Verhandlungen der Hochschulleitungen mit dem Bildungsministerium unterstützen.

    Insgesamt begrüßen die Senate den Willen der Landesregierung, die Ausfinanzierung der Hochschulen des Landes prüfen zu lassen, um im Zweifel identifizierte Finanzierungslücken zu schließen. Die Senate begrüßen auch viele Hinweise im Gutachten des Landesrechnungshofs zur weiteren Effizienzsteigerung in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung, aber auch im Zusammenspiel zwischen den Hochschulen sowie zwischen den Hochschulen und dem Bildungsministerium. Beispielsweise begrüßen die Senate der Universitäten Rostock und Greifswald die vom Landesrechnungshof vorgeschlagenen Maßnahmen zum Abbau des Investitionsstaus im Bereich der wissenschaftlichen Geräte für die Lehre und die Forschung sowie bei den Universitätsbauten und der zugehörigen Infrastruktur. Ebenso positiv ist der im Sonderbericht des Landesrechnungshofes Mecklenburg-Vorpommern gemachte Vorschlag zur Übernahme der Versorgungslasten für ab 2008 eingestellte Beamte.

    Die Senate widersprechen hingegen ganz nachdrücklich zwei grundlegenden Aussagen im Gutachten des Landesrechnungshofs:

    • Auf der Basis eines Gutachtens des ifo Instituts (Leibniz-Institut für
    Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.) kommt der
    Landesrechnungshof zu der Schlussfolgerung, dass die Hochschulen des Landes
    ausfinanziert“ sind. Dieser Schlussfolgerung widersprechen die Senate der
    beiden Landesuniversitäten aufs Entschiedenste. Das ifo-Institut hat die
    Finanzierung der Landeshochschulen derjenigen von vergleichbaren
    Universitäten gegenübergestellt. Das ifo Institut selbst kommt in seinem
    Gutachten zu dem Ergebnis, dass dieser Vergleich nicht geeignet ist, um die
    Ausfinanzierung der Hochschulen Mecklenburg- Vorpommerns abschließend zu
    bewerten. Die Senate bemängeln aber vor allem die Auswahl der
    Vergleichshochschulen, deren Ausfinanzierung äußert fraglich ist. Ein Vergleich
    mit diesen Universitäten kann deshalb keinesfalls zu der Schlussfolgerung führen,
    dass die Hochschulen des Landes über Finanzmittel verfügen, die ausreichend
    sind, um ihren Aufgaben in Forschung, Lehre und wissenschaftlicher
    Weiterbildung auf dem vom Bildungsministerium und von der Öffentlichkeit
    erwarteten hohen Niveau nachzukommen.

    • Der Landesrechnungshof schlägt vor, dass die Hochschulen an den
    sogenannten „BAföG- Millionen“ partizipieren und führt Modellrechnungen zur
    Verteilung der 19,2 Mio. € durch. Dabei geht der Landesrechnungshof davon aus,
    dass die Landesuniversitäten im Personalhaushalt ausfinanziert sind, sofern sie
    96 % der notwendigen Finanzmittel erhalten. Nach Meinung des
    Landesrechnungshofs reicht es also aus, wenn 96 von 100
    Wissenschaftlerstellen besetzt sind, damit die beiden Universitäten ihren
    Aufgaben in Forschung, Lehre und wissenschaftlicher Weiterbildung
    vollumfänglich nachkommen können. Dieser völlig unbegründeten Annahme des
    Landesrechnungshofs widersprechen die Senate der beiden Landesuniversitäten
    ebenfalls auf das Entschiedenste. Sämtliche unserer Aufgaben in Forschung,
    Lehre und wissenschaftlicher Weiterbildung werden daran bemessen, dass
    sämtliche Mitarbeiterstellen besetzt sind. Eine Stellenvakanz, die durch die
    natürliche Fluktuation im Mitarbeiterstamm entsteht, liegt deutlich unter 4 %. In
    diesem Zusammenhang ist schließlich auch darauf hinzuweisen, dass die
    Senatoren beider Universitäten eine Zuführung der BAföG-Mittel in den
    Globalhaushalt erwarten.

    Vor dem Hintergrund der angeführten Argumente fordern die Senate der Landeshochschulen den Landesrechnungshof nachdrücklich auf, sowohl die Aussagen zur Ausfinanzierung der Hochschulen als auch die Annahmen zur Ausfinanzierung der Personalhaushalte zu revidieren. Nur so kann die Glaubwürdigkeit des Gutachtens umfassend gewährleistet werden. Und diese Glaubwürdigkeit ist umso wichtiger, als dadurch die Umsetzung der angedeuteten positiven Erkenntnisse aus dem Gutachten ganz gewiss beschleunigt wird.

    Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister
    Vorsitzende des Akademischen Senats
    der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Prof. Dr. Martin Benkenstein
    Vorsitzender des Akademischen Senats
    der Universität Rostock


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-rostock.de/detailseite/news-artikel/gemeinsame-erklaerung/
    http://(Stellungnahmen der Senate hier)


    Bilder

    Senatsvorsitzende: Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister und Prof. Dr. Martin Benkenstein
    Senatsvorsitzende: Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister und Prof. Dr. Martin Benkenstein
    (Foto: Dr. Kristin Nölting/Uni Rostock)
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Senatsvorsitzende: Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister und Prof. Dr. Martin Benkenstein


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).