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24.02.2015 14:03

Ist Sadomasochismus salonfähig? Wissenschaftlerin forscht zu "Shades of Grey"

Theresa Osterholzer Marketing & Presse
Hochschule Neu-Ulm

    Die Romane „Fifty Shades of Grey“ sorgten für Furore und avancierten zum Bestseller-Erfolg. Auch die Verfilmung weckt großes mediales Echo. Warum begeistert „Sadomasochismus“ die Gesellschaft? Verändert die Beschäftigung mit diesem Thema die Einstellung dazu? Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm (HNU), befragte Leserinnen und Leser der Romane. Sie kommt zu dem Schluss: Die meisten Leser finden die Erotik in den Romanen anregend, würden die dargestellten Sexualpraktiken aber nicht selbst ausprobieren wollen.

    „Bis vor kurzem erregte Literatur mit sadomasochistischer Erotik Anstoß und Sadomasochismus, also SM, galt als pervers und bizarr. Und nun fasziniert die ‚Shades of Grey‘-Trilogie mit reichlich SM ein Millionenpublikum. Diese Diskrepanz brachte mich dazu, mich mit dem Thema näher zu beschäftigen“, so Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm. Sie geht der Frage nach, ob die Romantrilogie und die darin enthaltenen sexuellen Praktiken im SM-Bereich Einfluss auf das sexuelle Verhalten der Leserschaft haben. Darüber hinaus hinterfragt sie, ob das Werk Barrieren zum Thema Sadomasochismus abbaut und ob oder inwiefern es einen vorurteilsfreieren und toleranteren Zugang zu SM schafft. Dabei gibt sie einen historischen Abriss über den ehedem als Perversion eingestuften Sadomasochismus und analysiert seine bisherige Darstellung in Kunst, Werbung, Literatur und Popkultur.
    Sibylle Schulz betrachtet das Thema „Sadomasochismus“ und die mediale Darstellung aus Sicht der Kommunikationswissenschaft und Sexualwissenschaft und befragte hierfür im Rahmen einer Vorstudie 18 Leserinnen und Leser der Bücher. Dabei gaben über 80 Prozent der Befragten an, die Erotik „anregend“ zu empfinden, 60 Prozent empfinden diese „heiß“, 15 von 18 Befragten ist diese Art von Erotik neu und weniger als ein Drittel würde die Sexualpraktiken der Romane ausprobieren.

    Sibylle Schulz Beitrag „Hausse für Peitschensex und Fesselliebe: Sadomasochismus 2014 – von der Subkultur zum Mainstream?“ ist im Sammelband „Medialisierung und Sexualisierung. Vom Umgang mit Körperlichkeit und Verkörperungsprozessen im Zuge der Digitalisierung“, erschienen 2015 im Springer Fachmedien Verlag, veröffentlicht.

    Ansprechpartnerin:
    Sibylle Schulz, 0731/9762-1518
    sibylle.schulz@hs-neu-ulm.de


    Bilder

    Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm.
    Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm.
    Foto: Hochschule Neu-Ulm
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Sibylle Schulz, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Hochschule Neu-Ulm.


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