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26.02.2015 16:54

Fraunhofer ESK: Statement zum Eckpunktepapier des BMWi "Baustein für die Energiewende"

Presse Institute Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Das Fraunhofer-Institut für Eingebettete Systeme und Kommunikationstechnik ESK hat zum Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Baustein für die Energiewende: 7 Eckpunkte für das ‚Verordnungspaket Intelligente Netze‘“ ein Statement veröffentlicht. Dr. Erik Oswald, Gruppenleiter Smart Grid Communication beim Fraunhofer ESK: „Das Eckpunktepapier des BMWi stellt einen zurückhaltenden und sinnvollen Rollout-
    Plan für intelligente Messsysteme und Zähler vor..

    Zum Eckpunktepapier des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie „Baustein für
    die Energiewende: 7 Eckpunkte für das ‚Verordnungspaket Intelligente Netze‘“ stellt
    Dr. Erik Oswald, Gruppenleiter Smart Grid Communication beim Fraunhofer ESK, fest:
    „Das Eckpunktepapier des BMWi stellt einen zurückhaltenden und sinnvollen Rollout-
    Plan für intelligente Messsysteme und Zähler vor.

    1. Die mehrstufige Umsetzung mit der zum Einbau verpflichtenden Verbrauchs-untergrenze von 6000 kWh pro Jahr berücksichtigt insbesondere auch die Bedenken von Privathaushalten und Kleinverbrauchern. Damit trägt sie den Kosten-Nutzen-Analysen Rechnung, die unterhalb dieser Grenze kaum Einspar- und Lastverlagerungspotenzial sehen.

    2. Vor allem kleinere Netzbetreiber profitieren von der schrittweisen Einführung.
    Diese hält den mit dem Rollout verbundenen Aufwand für neue Kommunikations- und
    IT-Infrastrukturen vorerst gering und schafft Zeit, den zukünftigen Ausbau solide
    zu planen. Da die Anforderungen an Kommunikation und IT nun langsam und
    schrittweise steigen, wird übergangsweise der Zugriff auf vorhandene Lösungen
    wie GPRS ermöglicht. Im Gegensatz dazu hätten manche großen Netzbetreiber einen
    sofortigen und umfassenden Ausbau präferiert, da man die einmaligen Kosten
    und Aufwände geringer einschätzt als bei einem auf viele Jahre verteilten Rollout.

    3. Der dritte Vorteil des zeitlich entzerrten Rollouts liegt vor allem darin, dass die Optimierung der einzusetzenden Technik umgesetzt werden kann. Die Realisierung
    von Sicherheitsvorgaben im Smart Meter-Umfeld kann mit der nötigen Gründlichkeit
    erfolgen. Dieser Aspekt gewinnt an Brisanz, betrachtet man beispielsweise
    Vorkommnisse wie letztes Jahr in Spanien. Dort ist der Smart Meter Rollout ähnlich
    wie in weiten Teilen Europas zwar bereits weiter fortgeschritten als in Deutschland,allerdings waren Sicherheitsexperten dort in der Lage, einen Großteil der eingesetzten Smart Meter zu hacken und Funktionen und Zählerdaten zu manipulieren.

    Zusammengefasst weist der mehrstufige Rollout mehr Vor- als Nachteile auf und bildet
    eine solide Basis für die reibungslose Einführung im Sinne einer nachhaltigen Energiewende.“

    Zum Hintergrund:

    Die Energiewende braucht intelligente Stromnetze (Smart Grid) mit intelligenten Zählern
    (Smart Meter) und Messsystemen, um trotz volatiler Energiequellen Spitzen in der
    Stromerzeugung und im Verbrauch auszugleichen. Mit dem „Verordnungspaket Intelligente Netze“ hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie nun ein von Verbrauchern, Energieversorgern und Netzbetreibern lange ersehntes Eckpunktepapier
    zum Rollout in Deutschland vorgelegt. Das sieht einen stufenweisen Rollout von intelligenten Messsystemen und Zählern vor, sowohl was den zeitlichen Rahmen, als auch
    die zum Einbau verpflichtenden Verbrauchs- und Erzeugungsgrenzen angeht.

    Gerade der schrittweise und eher langsame Rollout löst Kontroversen aus, weil manche
    in ihm eine Verzögerung in Sachen Energiewende sehen. Auch für Netzbetreiber
    schafft er eine höhere Komplexität in der Planung und bei der Umsetzung neuer Kommunikationsinfrastrukturen,die stufenweise und – durch die zeitliche Entzerrung bedingt – unterschiedliche Technologien in mehreren Etappen zu einem funktionierenden
    Gesamtsystem integrieren müssen. Ein einmaliger flächendeckender Rollout wäre aus
    Sicht der Netzbetreiber weniger aufwändig und am Ende wohl auch kostengünstiger.


    Weitere Informationen:

    http://www.esk.fraunhofer.de/de/medien/pressemitteilungen/pm1504.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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