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27.02.2015 08:36

Deutsche Gesellschaft für Immunologie spricht sich für die Masern-Impfung aus

Dr. Agnes Giniewski Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Immunologie

    Anlässlich des heftigsten Masernausbruchs in Berlin seit 2001 und der damit verbundenen Diskussion über eine mögliche Impfpflicht in Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) eine Stellungnahme zur Masern-Impfung verfasst, die Sie gerne für Ihre Berichterstattung nutzen können.

    Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie nimmt mit Besorgnis den gegenwärtigen Masern-Ausbruch in Berlin zur Kenntnis. Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit; sie sind eine virale Infektionskrankheit, die zu schweren und lebensbedrohlichen Komplikationen (z.B. Lungenentzündung, Gehirnentzündung) inklusiver gravierender Spätfolgen führen kann. Dies hat der Tod des Kleinkindes in Berlin traurigerweise deutlich vor Augen geführt. Eine Impfung kann wirksam gegen das Masern-Virus schützen.

    Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie befürwortet nachhaltig eine Impfung. Diese dient dem Schutz der eigenen Kinder sowie der gesamten Bevölkerung, denn auch Erwachsene können vom Masern-Virus mit oft erheblichen Komplikationen infiziert werden. Die verwendeten Impfstoffe sind vielfach geprüft und entsprechen höchsten Sicherheitsstandards.

    Masern können durch einen hoch wirksamen und sehr gut verträglichen Kombinations-Impfstoff (den sogenannten MMR-Impfstoff) verhindert werden, der auch vor Mumps und Röteln zuverlässig schützt. Um einen dauerhaften und optimalen Schutz zu erzielen, sind für Kinder zwei Impfungen notwendig (zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sowie zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat). Nach 1970 geborene Erwachsene mit unklarem Impfstatus, ohne Impfung oder mit nur einer Masernimpfung in der Kindheit benötigen mindestens eine MMR-Impfung. Das von Impfgegnern häufig angeführte Argument, 'eine natürliche Infektion mit Masern oder andere sogenannte Kinderkrankheiten stärken das Immunsystem und sind wichtig für dessen Entwicklung', ist falsch und sogar gefährlich. Es gibt hierzu keinerlei Hinweise oder gar wissenschaftlich haltbare Studien. Im Gegenteil, eine Masern-Infektion kann schwerwiegende Zweit-Infektionen mit anderen Erregern nach sich ziehen. Diese sogenannten 'opportunistischen Infektionen' sind für die geschwächten Patienten nur schwer von der körpereigenen Abwehr zu bekämpfen und müssen mit verschiedenen Medikamenten wie z.B. Antibiotika behandelt werden. Seit langem widerlegt ist auch die Behauptung von Impfgegnern, dass eine MMR-Impfung zu Autismus oder Autoimmunerkrankungen führen kann. Diese Behauptung beruhte auf einer nachweislich gefälschten und mittlerweile zurückgezogenen Studie.

    Im Sinne der Verantwortung für die Gesundheit der gesamten Bevölkerung befürwortet die Deutsche Gesellschaft für Immunologie mit großem Nachdruck die konsequente Anwendung des MMR-Impfstoffs und die Diskussion zur Einführung einer Impfpflicht. Die DGfI folgt uneingeschränkt den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut in Berlin.

    Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Immunologie e.V.

    Prof. Dr. Jürgen Wienands, Göttingen (Präsident der DGfI)
    Prof. Dr. Michael Lohoff, Marburg (Vizepräsident)
    Prof. Dr. Hans-Martin Jäck, Erlangen (Vizepräsident)

    Hintergrund-Information: Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI) vereint führende Naturwissenschaftler und Mediziner, um die Wirkmechansimen der körpereigenen Abwehr zu erforschen. Dadurch werden bedeutende Grundlagen für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten geschaffen. Durch nationale Schulungen und im Austausch mit internationalen Fachgesellschaften fördert die DGfI in besonderem Maße den wissenschaftlichen und klinischen Nachwuchs. Die DGfI ist weltweit die viertgrößte nationale Fachgesellschaft für Immunologie.

    Pressekontakt:
    Dr. Agnes Giniewski
    Tel. 09131 85 39338
    giniewski@dgfi.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dgfi.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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