Edgar Reitz zu Gast an der KHM
Der Filmemacher und Autor stellt sein neues Buch "Zeitkino" vor.
Das Gespräch mit Edgar Reitz führt Barbara Teufel.
Eine Veranstaltung der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW e. V.
in Kooperation mit der Kunsthochschule für Medien Köln
Montag, 9. März 2015, 19 Uhr
Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln, Eintritt frei
Der Autor und Filmemacher Edgar Reitz wird am nächsten Montag in Köln Station machen und sein neues Buch „Zeitkino“ an der Kunsthochschule für Medien Köln vorstellen. Zur Zeit reist Edgar Reitz durch Europa und präsentiert seine HEIMAT Trilogie und insbesondere seinen neuesten Kinofilm „Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht“ (2013, 220 Min.), für den er 2014 u.a. mit dem Deutschen Filmpreis in der Kategorie "Beste Regie" ausgezeichnet wurde. Edgar Reitz ist seit langem mit der KHM verbunden. Als einer der Begründer des Neuen Deutschen Films zählte er zum Gründungsbeirat der KHM und war in den letzten 25 Jahren immer wieder in Seminaren zu Gast an der KHM.
Edgar Reitz (*1932 in Morbach) realisierte in den frühen 1960er Jahren zahlreiche Kurzfilme, darunter ein Meisterwerk wie „Geschwindigkeit“, sowie zahlreiche Industrie- und Werbefilme, die es dem Autodidakten ermöglichten, zu experimentieren und sich das filmische Handwerk von Grund auf anzueignen. In Alexander Kluges „Abschied von gestern“ gelangen ihm als Kameramann ikonische Einstellungen, und sein erster Langfilm „Mahlzeiten“ besticht noch heute durch eine den Plot furios fragmentierende Montage. In den 1970er Jahren entwickelte sich Edgar Reitz weg von einer Ästhetik des Fragments hin zu einem Erzählkino von epischen Ausmaßen: „Wirklich zu mir selbst gefunden habe ich erst in ‚Heimat’. Da entdeckte ich in mir das Geheimnis des Narrativen. Bis dahin war ich ein Anti-Erzähler.“ Das HEIMAT-Projekt, mit dem Reitz auch international der Durchbruch gelang, ist inzwischen zu vier großen Zyklen angewachsen, die 150 Jahre deutsche Geschichte aus der Mikroperspektive der eigenen Lebens- und Familiengeschichte vergegenwärtigen und zu einem eigenen Erzählkosmos verdichten, der im Medium filmischer Erinnerung kollektive Erfahrungen aufruft und assoziativ miteinander verknüpft.
Soziale Synapsen zu bilden, darin liegt für Edgar Reitz die eigentliche Bedeutung der Filmkunst – und vor allem seines eigenen „Zeitkinos“.
Sein neues Buch "Zeitkino" versammelt Essays, Interviews, Bruchstücke aus fünf Jahrzehnten, viele dieser Texte werden mit diesem Buch erstmals publiziert. Es sind Texte, in denen der Regisseur Einblicke in sein Leben, sein Verständnis des Autorenfilms, seine Arbeitsweise und die Entstehungsprozesse einzelner Filme gewährt, in denen er analoge und digitale Produktionstechniken, den kinematographischen Raum und Verfahren der Bildgestaltung auf bislang ungenutzte Möglichkeiten hin befragt – immer mit Blick auf die fiktionale Kraft eines Mediums, dessen eigentliche Zukunft erst noch bevorsteht.
„Zeitkino“
(288 Seiten, 24 Euro, Broschur) herausgegeben von Christian Schulte
in der Reihe "Texte zum Dokumentarfilm" (Band. 17)
der dfi-Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW
, erschienen im Verlag Vorwerk 8 und gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.
Filmvorführung "Die andere Heimat": Zur Vorbereitung des Besuchs von Edgar Reitz zeigt die KHM am Freitag, 6. März 2015, 18 bis 22 Uhr, seinen Kinofilm "Die andere Heimat – Chronik einer Sehnsucht" (2013, 220 Min.) in der Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln. Der Film wird von Barbara Teufel, künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin an der KHM, eingeführt. Interessierte Gäste sind willkommen!
http://www.khm.de
http://www.dokumentarfilminitiative.de
Das neue Buch von Edgar Reitz
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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