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18.03.2015 09:04

Urologen appellieren für stärkere Akzeptanz von PREFERE

Bettina-Cathrin Wahlers Pressestelle der DGU
Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

    Große Prostatakrebs-Studie braucht mehr Teilnehmer

    Deutschlands Urologen bringen es auf den Punkt: Eine der wichtigsten Studien zur optimalen Behandlung von Prostatakrebs gerät ins Wanken, weil nicht genügend betroffene Männer an ihr teilnehmen. Die von Deutscher Krebshilfe und Krankenkassen finanzierte PREFERE-Studie soll als größte deutsche Therapiestudie zum lokal begrenzten Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom wissenschaftlich-klinisch klären, welche der vier gängigen Behandlungsvarianten der bessere Therapieweg ist.

    Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) unterstützt die Studie, für die 7000 Teilnehmer mit der Diagnose „frühes Prostatakarzinom“ vorgesehen sind. Aktuell liegt die Zahl der Studienpatienten, die sich in ihrer Behandlung einer Zufallsauswahl unterwerfen, weit hinter den Erwartungen zurück. „Die Planung der Rekrutierungszahlen war viel zu optimistisch“, sagt Prof. Dr. Oliver Hakenberg, der gegenwärtig auch ein Akzeptanzproblem der Studie sieht. Der DGU-Generalsekretär weiter: „7000 Männer in vier Jahren in die Studie einzuschließen ist eine gigantische Zahl, die so nicht zu erreichen ist. Wir brauchen einen deutlich längeren Atem für dieses große Projekt.“

    Seit knapp einem Jahr läuft die aktive Rekrutierung für die 2013 aufgelegte PREFERE-Studie, mehr als 2000 Männer wurden dafür bisher gescreent, aber nur gut 200 wurden in die Studie eingeschlossen. „Insbesondere die Geldgeber der Studie sind enttäuscht“, so Prof. Dr. Hakenberg. Er sieht eine Ursache für die schleppende Rekrutierung auch darin, dass es „manchen Männern nur schwer zu vermitteln ist, dass eine zufällige Zuteilung zu einem Therapiearm nach wissenschaftlichem Kenntnisstand sinnvoll sein kann“.

    Die vier Behandlungsoptionen beim lokal begrenzten Prostatakrebs sind die radikale Prostatektomie (operative Entfernung der Prostata), die perkutane Strahlentherapie (Bestrahlung von außen), die Low-Dose-Brachytherapie (Bestrahlung von innen mittels implantierter Seeds) und Active Surveillance (aufmerksame Beobachtung). Nach abermaliger Kontrolle der Diagnose und eingehender Beratung können PREFERE-Studienpatienten maximal zwei der vier Behandlungsvarianten ablehnen, bevor sie nach dem Zufallsprinzip einer der verbleibenden Therapiealternativen zugeordnet werden. In der Regel sind es die niedergelassenen Urologen, die Prostatakrebs-Patienten über die vier leitliniengerechten Therapiemöglichkeiten sowie über die Studie informieren.

    Die DGU hat die PREFERE-Studie von Anfang an nachhaltig unterstützt und beworben. DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Oliver Hakenberg appelliert an alle Urologen, stärker zur Akzeptanz der Studie beizutragen und Patienten über dieses Studienangebot zu informieren. Bestehende Hemmschwellen könnten durch intensive Information überwunden werden. Auch Strahlentherapeuten sollten infrage kommende Männer stärker für die Studie interessieren. „Die Anstrengungen, dieses große Studienprojekt zum Laufen zu bekommen, müssen im Interesse aller betroffenen Männer deutlich vorangetrieben werden. Nur durch derartige Studien kann evidenzbasiert die optimale Behandlung künftiger Patienten geklärt und medizinischer Fortschritt erzielt werden“, so Prof. Hakenberg. Sowohl für Patienten als auch für Ärzte und Studienzentren bietet die Deutsche Krebshilfe sehr umfangreiches Informationsmaterial zur PREFERE-Studie im Internet unter www.prefere.de an.

    Kontakt:

    Prof. Dr. med. Oliver Hakenberg
    Universitätsklinik Rostock, Med. Fakultät
    Direktor der Urologischen Klinik und Poliklinik
    Ernst-Heydemann-Straße 6
18055 Rostock
    E-Mail: oliver.hakenberg@med.uni-rostock.de


    Weitere Informationen:

    http://www.prefere.de
    http://www.urologenportal.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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