idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.03.2015 11:44

Wissenschaftselite wird weiblicher: Hoher Frauenanteil auf der Lindauer Nobelpreisträgertagung

Gero von der Stein Communications
Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e.V.

    An der 65. Lindauer Nobelpreisträgertagung nehmen überdurchschnittlich viele junge Forscherinnen teil: der Frauenanteil unter den 672 Nachwuchswissenschaftlern liegt bei 42 Prozent. Daten der UNESCO zufolge sind weltweit lediglich 30 Prozent aller Forscher Frauen. Weitaus geringer ist der Frauenanteil unter Nobelpreisträgern: 814 Männer, aber nur 46 Frauen wurden seit 1901 ausgezeichnet. Dieses Verhältnis spiegelt sich auch auf der Lindauer Tagung wider: zwar kommt eine Rekordzahl von 70 Laureaten, doch nur drei davon sind Frauen. Die diesjährige Nobelpreisträgertagung ist interdisziplinär ausgerichtet und findet vom 28. Juni bis 3. Juli in Lindau am Bodensee statt.

    „Die Lindauer Nobelpreisträgertagungen sind zukunftsorientiert. Dies zeigt sich nicht zuletzt in der großen Teilnehmerzahl von jungen Forscherinnen. Ihre Präsenz ist auch ein starkes Signal an ihre Heimatländer, um mehr begabte Frauen in die Wissenschaft zu holen und dort zu halten“, sagt Helga Nowotny, Mitgründerin und von 2010 bis 2013 Präsidentin des Europäischen Forschungsrats (ERC) und Vize-Präsidentin des Kuratoriums für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau.

    Burkhard Fricke, ebenfalls Mitglied des Kuratoriums, betont, dass bei der Auswahl der Nachwuchswissenschaftler keine Frauenquote zur Anwendung kam: „Wir haben die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach rein fachlichen Kriterien bewertet. Die Qualität der Anträge ist noch einmal deutlich gestiegen, sodass wir wirklich sehr große Mühe hatten, die besten aus den zahlreichen Bewerbungen auszuwählen.“ Zugelassen wurden Studierende, Doktoranden und Post-Docs aus insgesamt 88 Ländern. Sie forschen in den Nobelpreis-Disziplinen Medizin, Physik oder Chemie.

    Die drei Nobelpreisträgerinnen, die dieses Jahr nach Lindau kommen, sind die Französin Françoise Barré-Sinoussi (Medizin-Nobelpreis 2008), die Australierin Elizabeth Blackburn (Medizin 2009), sowie die Israelin Ada Yonath, die 2009 als erst vierte Frau in der Geschichte des Nobelpreises mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet worden ist.

    Elizabeth Blackburn sagte auf der Lindauer Nobelpreisträgertagung 2014 im Rahmen einer Diskussion zum Thema „Frauen in der Wissenschaft“, dass zwar unter den Studierenden der Naturwissenschaften mittlerweile ein erfreulich hoher Frauenanteil bestehe, dieser sich dann aber in der Lehre und in der Spitzenforschung nicht mehr wiederfinde. Hier appellierte sie an die akademischen Einrichtungen, weitere Anstrengungen zu unternehmen, um auch in diesem Feld die Chancen zu erhöhen.

    Die Themen Frauen in der Spitzenforschung und Vereinbarkeit von Familie und Wissenschaft werden auch auf der diesjährigen Lindauer Tagung breit diskutiert.


    Weitere Informationen:

    http://www.lindau-nobel.org Website der Lindauer Nobelpreisträgertagungen
    http://mediatheque.lindau-nobel.org Mediathek
    http://blog.lindau-nobel.org/ Blog


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Medizin, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).