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27.03.2015 10:26

Trends in der Kinderwunschbehandlung

Kornelia Suske Pressestelle
Universitätsklinikum Magdeburg

    Mehr ICSI-Behandlungen und weniger IVF am Magdeburger Universitätsklinikum

    Das Alter von Frauen und Männern, die sich im vergangenen Jahrzehnt in eine Kinderwunschbehandlung am Universitätsklinikum Magdeburg begeben haben, ist um rund drei Jahre gestiegen. Gleichzeitig ist der sogenannte Body-Mass-Index (BMI) der Paare nahezu konstant geblieben. Das sind nur zwei Ergebnisse einer sorgfältigen Auswertung der Behandlungsdaten von etwa 3000 Patienten, die in den Jahren 2000 bis 2010 an der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie waren. Durchgeführt hat die Studie die Klinikmitarbeiterin Nora Labouvie im Rahmen ihrer Promotionsarbeit.

    ”Der Anstieg des Behandlungsalters von durchschnittlich 30,3 auf 33,1 Jahre lässt keine Verminderung der Erfolgsaussichten im IVF- und ICSI-Programm erkennen“, so Prof. Dr. Jürgen Kleinstein, Direktor der Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie unlängst auf dem 18. Kongress der Gynäkologen und Reproduktionsmediziner (MARIE) in Magdeburg. Erst ab einem Alter von 35 bzw. 36 Jahren ist mit einer deutlichen Abnahme der Schwangerschaftsrate pro Behandlungszyklus zu rechnen.
    Positiv zu bewerten ist, dass kein allgemeiner Anstieg des BMI in den Jahren 2000 bis 2010 zu beobachten war. Deutliches Über- und/oder Untergewicht haben einen ungünstigen Einfluss auf die Chance einer erfolgreichen Schwangerschaft.

    Erfreulich ist auch die Abnahme der Kinderwunschdauer bis zur Inangriffnahme der Kinderwunschbehandlung. Die Mittelwerte zeigen den Abwärtstrend. Die Medianwerte liegen konstant bei 24 Monaten. „Unsere Kinderwunschdauer liegt damit deutlich unter der im Deutschen IVF-Register (DIR) berichteten Dauer von 3,6 Jahren", so Professor Kleinstein.

    Bei den Hauptdiagnosen, die zu Einschränkungen der Fruchtbarkeit führen, waren ebenfalls Trends erkennbar. So ist eine klare Zunahme von Patientinnen mit Endometriose festzustellen. Ein Grund dafür mag sein, dass die Magdeburger Universitätsklinik inzwischen ein bekanntes Endometriosezentrum ist. Positiv ist sicher auch die Abnahme an sogenannten idiopathischen Sterilitäten, die Diagnostik hat sich verfeinert. Analog dazu sind mehr Fälle von relevanten Hormonstörungen aufgedeckt worden. „Die Zunahme von Fällen mit Uterus myomatosus ist wiederum der Expertise unserer Klinik in diesem Bereich zuzuordnen", argumentiert. Prof. Dr. Kleinstein.
    In 40 bis 50 Prozent der Paare mit ungewollter Kinderlosigkeit tragen die Männer allein oder mit dazu bei. Ihr Anteil ist über die Jahre gestiegen. Auf Grund dessen werden heute häufiger ICSI- als IVF-Behandlungen - der klassischen Maßnahme bei tubarer Sterilität - durchgeführt.

    Von allen Patienten, die die Magdeburger Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie aufgesucht haben, konnte bei der Hälfte der Paare eine Schwangerschaft erzielt werden. In einigen Subgruppen, z. B. Alter der Frauen unter 30 Jahren, resultierte sogar eine Schwangerschaftsrate von 66 Prozent. Eingetretene Schwangerschaften sind ein Erfolg des Paares und des behandelnden Teams. Paare ohne Erfolg bedürfen der einfühlsamen Nachbetreuung.

    Text: Uwe Seidenfaden

    Ansprechpartner für Redaktionen:
    Prof. Dr. Jürgen Kleinstein,
    Direktor der Universitätsklinik für Reproduktionsmedizin und Gynäkologische Endokrinologie Magdeburg
    Tel.: (0391) 67-17390
    E-Mail: juergen.kleinstein@med.ovgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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