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01.04.2015 23:00

Impfstoff gegen Ebola ist vielversprechend - Tropenmediziner stellen erste Studienergebnisse vor

Dr. Ellen Katz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Tübingen

    In Lambaréné (Gabun), Kilifi (Kenia), Genf (Schweiz) und in Hamburg haben seit November 2014 insgesamt 138 freiwillige Probanden an einer klinischen Phase I-Studie mit einem experimentellen Ebola-Impfstoff aus Kanada teilgenommen. Jetzt wurden die ersten, vielversprechenden Ergebnisse im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

    Wissenschaftler des Instituts für Tropenmedizin am Universitätsklinikum Tübingen haben zusammen mit ihrem Partnerinstitut Centre de Recherche Médicales Lambaréné CERMEL in Gabun die Datenanalyse der ersten Probanden der Phase I Ebola-Impfstoff-Studie abgeschlossen. In ihrer Untersuchung wurden zwei Dosierungen des Impfstoffs in 39 Probanden getestet und vielversprechende Ergebnisse bezüglich der Sicherheit, Verträglichkeit und Immunogenität des Impfstoffs erzielt. Bereits eine einzelne Injektion des Impfstoffs hat eine gute Immunantwort erzeugt.

    In den kollaborierenden Zentren in Deutschland, Kenia und der Schweiz wurden ebenfalls verschiedene Dosierungen des Impfstoffkandidaten getestet. Heute erscheint dazu eine Veröffentlichung in dem renommierten Wissenschaftsmagazin New England Journal of Medicine** mit den Ergebnissen aus den vier Standorten.

    Aktuell werden in Lambaréné weitere Erwachsene geimpft, um eine optimale Dosierung des Impfstoffs zu finden. Noch diesen Monat wird damit begonnen, auch Jugendliche und Kinder zu impfen. Der Koordinator der Studie, der Tübinger Tropenmediziner Professor Peter G. Kremsner, hält die Ergebnisse aus dem Studienzentrum in Gabun für entscheidend: „Die Daten geben Auskunft darüber, wie gut der Impfstoff von der afrikanischen Bevölkerung vertragen wird.“ Dr. Maxime Agnandji, Studienleiter in Lambaréné fügt hinzu: „Die Ergebnisse sind wesentlich für weitere Studien mit dem Impfstoff, für das Lizenzierungsverfahren und für die Fragen nach der zukünftigen Verteilung des Impfstoffs in den betroffenen Gebieten in Westafrika.“ Das Tübinger Universitätsklinikum unterstützt die klinische Studie in Gabun.

    Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierte Studie wird an Standorten in USA, Europa und Afrika durchgeführt. Untersucht werden die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Impfstoff-Kandidaten rVSV-ZEBOV-GP. Dieser wurde von der kanadischen Gesundheitsbehörde entwickelt und von dem kleinen amerikanischen Unternehmen NewLink Genetics produziert. Zwischenzeitlich hat die Pharmafirma Merck die Rechte an dem Wirkstoff erworben und unterstützt weitere Phase I, aber auch Phase II und III-Studien.

    Der Impfstoff rVSV-ZEBOV-GP basiert auf einem replizierenden Virus, bei dem das Hüllenprotein, das vom Immunsystem erkannt wird, durch ein Ebola-Virus (EBOV)-Hüllenprotein ersetzt wurde.

    ** Titel der Publikation
    Phase 1 Trials of rVSV Ebola Vaccine in Africa and Europe — Preliminary Report
    N Engl J Med. DOI: 10.1056/NEJMoa1502924
    S.T. Agnandji, A. Huttner, M.E. Zinser, P. Njuguna, C. Dahlke, J.F. Fernandes, S. Yerly, J., J-A. Dayer, V. Kraehling, R. Kasonta, A.A. Adegnika, M. Altfeld, F. Auderset, E.B. Bache, N. Biedenkopf, S. Borregaard, J.S. Brosnahan, R. Burrow, C. Combescure, J. Desmeules, M. Eickmann, S.K. Fehling, A. Finckh, A.R. Goncalves, M.P. Grobusch, J. Hooper, A. Jambrecina, A.L. Kabwende, G. Kaya, D. Kimani, B. Lell, B. Lemaître, A.W. Lohse, M. Massinga-Loembe, A. Matthey, B. Mordmüller, A. Nolting, C. Ogwang, M. Ramharter, J. Schmidt-Chanasit, S. Schmiedel, P. Silvera, F.R. Stahl, H.M. Staines, T. Strecker, H.C. Stubbe, B. Tsofa, S. Zaki, P. Fast, V. Moorthy, L. Kaiser, S. Krishna, S. Becker, M.-P. Kieny, P. Bejon, P.G. Kremsner, M.M. Addo, and C. A. Siegrist

    Medienkontakt

    Universitätsklinikum Tübingen
    Medizinische Klinik, Institut für Tropenmedizin
    Prof. Dr. Peter G. Kremsner
    Wilhelmstr. 27, 72076 Tübingen
    Tel. 07071 29-87179
    E-Mail peter.kremsner@uni-tuebingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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