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06.05.2003 09:21

Interessante Beiträge beim Jahreskolloquium des Graduiertenkollegs 678

Kerstin Wodal Pressestelle
Universität Bayreuth

    Am kommenden Samstag (10. Mai 2003) wird im Hörsaal H 11 das Jahreskolloquium im Graduiertenkolleg 678 stattfinden.

    Bayreuth (UBT). Es beschäftigt sich mit der ökologische Bedeutung von Wirk- und Signalstoffen bei Insekten. Namhafte Wissen-schaftler werden im Rahmen dieser Veranstaltung Vorträge halten. Bei dem Vortrag von Professor Dr. Thomas Hartmann, Direktor des Instituts für Pharmazeutische Biologie an der Technischen Universität Braunschweig, geht es um spezielle pflanzliche Abwehrstoffe, nämlich Pyrrolizidin-Alkaloide (PAs), die vermutlich unter dem Selektionsdruck herbivorer Insekten entstanden sind. Einige Insekten haben es aber geschafft, PA-führende Wirtspflanzen nicht nur zu tolerieren, sondern sogar aus der Pflanze zu übernehmen und für den eigenen Schutz einzusetzen (z.B. Bärenspinner und zwei Blattkäferarten). An einigen Beispielen werden die im Zuge der Evolution dieser Insekten herausgebildeten spezifischen Anpassungsmechanismen bis auf die Genebene verfolgt. Professorin Dr. Jette Knudsen, Professorin für Chemische Ökologie am Botanischen Institut der Universität Göteborg, Schweden behandelt danach in ihrem Beitrag Blütendüfte. Die fungieren als Anlockfaktoren gegenüber blütenbesuchenden Tieren, wie z.B. vielen Insekten. Diese Beziehung ist für beide Partner von Vorteil, wenn die Pflanze dadurch bestäubt wird und das Tier Nektar oder/und Pollen als Nahrung erhält. Manche blütenbesuchende Insekten nutzen die Pflanze aber z.B. auch zur Eiablage oder zum eigenen Schutz. Ein und der gleiche Blütenduft kann potentielle Bestäuber anlocken, andere Tiere hingegen abwehren. Einige Pflanzen nutzen die Tier-Bestäubung zur Nachahmung (inter- und intraspezifische Mimikry), ohne den Blütenbesucher zu belohnen. Beim dritten Vortrag von Professor Dr. John A. Pickett FRS, Rothamsted Research, Hertfordshire, Großbritannien, Professor für Chemische Ökologie an der Universität Nottingham und u.a. Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, geht es um Schädlingsbekämpfung.Bei der Suche von (Schad)Insekten nach geeigneten Wirtspflanzen bzw. Wirtstieren spielen vom Wirt abgegebene Signalstoffe (Semiochemikalien, Phytohormone etc.) eine wichtige Rolle, die von spezifischen olfaktorischen Neuronen wahrgenommen werden. Gleiches gilt bei der Vermeidung von Nicht-Wirtsorganismen. Es wird versucht, diese pullpush oder Stimulus-Abwehr Strategien bei der praktischen Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft einzusetzen. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die gleichen Prinzipien auch auf Insekt/Wirbeltier-Interaktionen angewendet werden können, und d.h. auch auf den Schutz des Menschen vor krankheitsübertragenden Arthropoden.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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