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07.04.2015 09:19

HoF-Publikation: 25 Jahre Aufarbeitung der Akademischen Medizin in der DDR

Kerstin Martin Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Die Hochschulmedizin spielt immer eine gewisse Sonderrolle im Hochschulwesen, so auch in der DDR. Einschlägige Fragen weckten hier Interesse: In welcher Weise war die akademische Medizin politisch kontaminiert? Welche Resistenzen konnte sie gegen nichtfachliche Interventionen ausbilden? Wie gelang es ihr, die politische Bedeutung der sog. Volksgesundheit für sich zu instrumentalisieren?

    Seit mittlerweile 25 Jahren wird die akademische Medizin der DDR analysiert, dokumentiert und erinnert. Das geschieht in unterschiedlichen Kontexten: Fakultäten, Kliniken und Forschungsinstitute arbeiten ihre DDR-Geschichte auf (bzw. veranlassen Jubiläumsschriften mit einem DDR-Kapitel), Kommissionen legen Untersuchungsberichte vor, Zeitzeugen schreiben Autobiografien, Promovierende erarbeiten Dissertationsschriften, Zeithistoriker/innen betreiben Forschungs- und Dokumentationsprojekte. Im Ergebnis sind zur akademischen Medizin in der SBZ und DDR sowie zu ihrem Umbau nach 1989 seit 1990 408 selbstständige Publikationen incl. Grauer Literatur erschienen – etwa 80.000 Druckseiten. Dieses Literaturmassiv ist nun dokumentiert, systematisiert und ausgewertet worden.
    In einer 100seitigen Einleitung werden einerseits die wesentlichen Themen resümiert: Politik und akademische Medizin in der DDR sowie die Entwicklungen seit 1989, also der Strukturumbau, die Personalüberprüfungen und die diversen Skandalisierungen, denen die ostdeutsche Hochschulmedizin ausgesetzt war. Andererseits werden die wesentlichen Linien und Auffälligkeiten herausgearbeitet, die das seit 1990 veröffentlichte Schrifttum kennzeichnen. Überraschen können etwa Untersuchungen, die auch in der DDR lebendige Fachdebatten zu Themen wie Homöopathie oder Akupunktur belegen und aufarbeiten oder die zum (vermeintlichen) Tabuthema Suizid rund 150 wissenschaftliche Fachartikel in DDR-Zeitschriften ausfindig machen. Gleiches gilt für die Rezeption der Psychoanalyse. Als die am intensivsten bearbeitete Fächergruppe erweisen sich Neurowissenschaften/Psychiatrie/klinische Psychologie, zu denen allein 57 Bücher erschienen bzw. Dissertationen verfasst worden sind.
    In einem zweiten Teil werden die 408 Titel bibliografisch dokumentiert und annotiert, dabei gegliedert nach Fächern, Standortbezug und Personen. Hinzu tritt ein eigenes Kapitel zum Thema „Studium und Studierende“.

    Peer Pasternack: Akademische Medizin in der DDR. 25 Jahre Aufarbeitung 1990–2014, Akademische Verlagsanstalt, Leipzig 2015, 274 S. ISBN 978-3-931982-92-8

    Inhaltsverzeichnis: http://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/AkMed_Inhalt.pdf

    Bei inhaltlichen Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
    Prof. Peer Pasternack (peer.pasternack@hof.uni-halle.de)


    Weitere Informationen:

    http://univerlag-leipzig.de/catalog/article/1627-Akademische_Medizin_in_der_DDR
    http://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/AkMed_Inhalt.pdf


    Bilder

    Cover "Akademische Medizin in der DDR. 25 Jahre Aufarbeitung 1990–2014"
    Cover "Akademische Medizin in der DDR. 25 Jahre Aufarbeitung 1990–2014"

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Medizin, Politik, Psychologie, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Cover "Akademische Medizin in der DDR. 25 Jahre Aufarbeitung 1990–2014"


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