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06.05.2003 15:48

RUB-Ratgeber will Kommunikation zwischen Studenten und Dozenten verbessern

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Die Sprachwissenschaftlerin Dr. Dorothee Meer will mit ihrem neuen Buch "Sprechstundengespräche an der Hochschule - Dann jetz Schluss mit der Sprechstundenrallye" die Kommunikation zwischen Studierenden und Dozenten verbessern. Der Ratgeber ist neu erschienen im Schneider Verlag Hohengehren. Die Grundlage des Buches sind Unterhaltungen von Professoren und Studierenden, aufgezeichnet und analysiert im RUB-Forschungsprojekt "Sprechstundengespräche an der Hochschule".

    Bochum, 06.05.2003
    Nr. 134

    Gegen Gestammel und Frustration
    Ratgeber für Studenten und Dozenten
    Neuerscheinung: "Sprechstundengespräche an der Hochschule"

    Sprechstunden an der Uni sind nicht beliebt. Weder bei Studenten noch Professoren. Die Hochschullehrer würden oft ihre Zeit lieber mit anderen Dingen verbringen und empfinden ihre Studenten in vielen Fällen als wenig redegewandt. Studierende auf der anderen Seite schieben Kontakte mit ihren Dozenten meist so lange wie möglich vor sich her. Wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt, warten sie häufig lange, "bis sie an der Reihe sind". Hinterher fühlen sie sich nicht selten missverstanden. Unzufrieden mit ihren Erfahrungen sind beide Seiten. So sieht die Situation aus, die Sprachwissenschaftlerin Dr. Dorothee Meer mit ihrem Buch "Sprechstundengespräche an der Hochschule - Dann jetz Schluss mit der Sprechstundenrallye" ändern will. Der Ratgeber, neu erschienen im Schneider Verlag Hohengehren, richtet sich an Lehrende und Studierende. Meer macht vielseitige Vorschläge, mit denen die Gespräche erfolgreicher als bisher verlaufen sollen.

    Tipps aus Uni-Alltag

    Die Grundlage des Buches sind Unterhaltungen von Professoren und Studierenden, aufgezeichnet und analysiert im RUB-Forschungsprojekt "Sprechstundengespräche an der Hochschule". Das Fazit: Diese Treffen bringen überwiegend nicht das gewünschte Ergebnis und bestätigen nur die "ohnehin bereits bestehende negative Einschätzung übereinander", schreibt Meer. Verlauf und Erfolg der Beratung werden von Dozenten und Studierenden überwiegend gegensätzlich bewertet. Doch welche Chancen diese Zusammenkünfte bringen können, will Meer mit ihrem neuen Buch verdeutlichen. Denn gerade in "Massenfächern" sind Sprechstunden die beste Gelegenheit, persönliche Kontakte aufzubauen. Professoren können durch die Hochschüler ein zusätzliches Feedback über die eigenen Lehrveranstaltungen bekommen. Studenten ihr "kommunikatives Durchsetzungsvermögen" trainieren. Praktische Beispiele aus den aufgenommenen Gesprächen zeigen die Kernprobleme der Kommunikation. Anhand konkreter Szenen aus dem Uni-Alltag entwickelt die Autorin ihre Tipps. So werden die Ratschläge leicht verständlich und nachvollziehbar, weil die Leser größtenteils bereits selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

    "Ehm ... ja ... mhm ..."

    Dorothee Meer setzt im Detail der Gespräche an. Sie gibt Hinweise, wie schon die gegenseitige Begrüßung besser laufen kann. Auch das eigentliche Anliegen in Worte zu fassen, scheint nicht immer leicht. Die Beobachtungen der Forscher haben ergeben, dass Studenten häufig ihre Fragen nicht genau formulieren können, weshalb die Dozenten nicht selten die Fähigkeiten ihres Gegenübers gleich abwerten. Oder die Studierenden verstummen angesichts des geballten Wissens ihrer Professoren, reagieren nur noch mir einem gelegentlichen "mhm" oder zustimmenden Nicken. Ihre Fragen bleiben so vielfach unbeantwortet.

    Notizen im Gepäck

    Wie gehen nun beide zufriedener aus der Sprechstunde? Meers Hinweise dazu können teils ohne viel Aufwand in die Tat umgesetzt werden. Studenten sollten ihre konkreten Fragen vorher in Stichworten notieren und die Dozenten sich dessen bewusst werden, dass "wissenschaftliche Kompetenzen Ziel der Ausbildung" sind, "nicht deren Voraussetzung". Darüber hinaus verrät der Ratgeber, wie Unsicherheiten beim Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit geklärt werden können, welche geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen es auf beiden Seiten gibt und wie darauf reagiert werden kann. Schließlich enthält das Buch Vorschläge zur besseren Organisation von Sprechstunden.

    Autorin und Basis des Ratgebers

    Die Autorin Dr. Dorothee Meer war wissenschaftliche Mitarbeiterin in der philologischen Fakultät und des Weiterbildungszentrums der Ruhr-Universität Bochum. Inzwischen arbeitet sie als freiberufliche Trainerin im Bereich für hochschuldidaktische Weiterbildungen. Hintergrund des Buches ist die empirische Untersuchung von Gesprächen in Sprechstunden der Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik, Geowissenschaften, Philologie und der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität. Insgesamt 120 Dialoge zwischen Lehrenden und Studierenden nahmen die Wissenschaftler auf und analysierten sie qualitativ und quantitativ. Das Forschungsprojekt "Sprechstundengespräche an der Hochschule" lief unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Boettcher von Oktober 1998 bis Dezember 1999. Das nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerium förderte das Projekt mit ca. 100 000 Euro. Ziel der Studie war von Beginn an, die Untersuchungsergebnisse in einer zweiten Phase im Weiterbildungszentrum der RUB für einen Ratgeber praktisch zu nutzen.

    Titelaufnahme

    Dorothee Meer: Sprechstundengespräche an der Hochschule - "Dann jetz Schluss mit der Sprechstundenrallye" - Ein Ratgeber für Lehrende und Studierende, Schneider Verlag Hohengehren, Kronach, 2003, 140 Seiten, 10 Euro, ISBN 3-89676-676-7

    Weitere Informationen

    Dr. Dorothee Meer, Lehre und Kommunikation, Yorckstraße 14, 44789 Bochum, Tel. 0234/3251022, E-Mail: Mail@MeerLehre.de, Internet: http://www.MeerLehre.de; Ergebnisse des Projektes "Sprechstundengespräche an der Hochschule" finden Sie auch unter: http://www.ruhr-uni-bochum.de/wbz/projekte/sp/berichte.html


    Weitere Informationen:

    http://www.MeerLehre.de
    http://www.ruhr-uni-bochum.de/wbz/projekte/sp/berichte.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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