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06.05.2003 21:56

"Laura-Ashley-Filme" oder bewahrtes Kulturerbe?

Christel Lauterbach Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

Deutsch-britische Tagung "'Janespotting' and Beyond" zum Kostümfilm seit den 1990er Jahren am Zentrum für Medien und Interaktivität der Universität Gießen

Vom 8. bis 10. Mai 2003 beschäftigt sich eine deutsch-britische Tagung des Gießener Zentrums für Medien und Interaktivität (ZMI) mit Filmen wie "Elizabeth" oder "Shakespeare in Love". Unter der Leitung von Dr. Eckart Voigts-Virchow, Institut für Anglistik der Justus-Liebig-Universität Gießen, geht es um die Konstruktion nationaler Identität und Geschlechterrollen im so genannten "heritage film". Dieser verpackt vor allem in Literatur-Adaptionen von Shakespeare, Jane Austen oder Henry James das britische Kulturerbe erfolgreich für ein Filmpublikum in der ganzen Welt. Filme wie "Bridget Jones" oder "Sense and Sensibility" wenden sich zumeist an ein bürgerlich-feminines Mittelklasse-Zielpublikum und verlassen sich bei vergleichsweise schmalem Budget auf die Werte von Autorschaft, Schauspielkunst und historisierender Inszenierung. Die Tagung beginnt am 8. Mai um 19.00 Uhr im Senatssaal des Uni-Hauptgebäudes (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen) mit einem Grußwort des ZMI-Direktors Prof. Claus Leggewie.

Die Tagung mit dem Titel "'Janespotting' and Beyond" ist Teil eines interdisziplinären ZMI-Projekts, das Dr. Voigts-Virchow zusammen mit Dr. Julika Griem (Universität Stuttgart) leitet, und wird auch vom British Council gefördert. Es verfolgt eine kontroverse kulturwissenschaftliche Debatte, bei der auf der einen Seite den Filmen der Vorwurf gemacht wird, in ästhetischen Bildern eines nostalgischen nationalen Selbstbildes zu schwelgen. Auf der anderen Seite lässt sich der Kostümfilm als Kino einer differenzierten Gefühlswelt beschreiben, die sich von den vordergründigen Action-Effekten oder halbstarken Teenie-Komödien der Hollywood-Blockbuster abhebt.

Dr. Voigts-Virchow erwartet zu der Tagung die Protagonisten dieser Debatte, wie den renommierten Filmwissenschaftler Prof. Andrew Higson von der University of East Anglia, der gerade ein neues Buch zum Thema bei Oxford University Press veröffentlicht hat, oder Sarah Street, die 1997 mit ihrem Standardwerk "British National Cinema" Furore machte. Mit Pamela Church Gibson vom London College of Fashion ist eine ausgewiesene Expertin für die lange vernachlässigte Rolle des Kostüms im Film eingeladen, und durch Deborah Cartmell und Roberta Pearson sind auch führende Expertinnen zum Shakespeare-Film vertreten.


Weitere Informationen:

http://uni-giessen.de/~ga20/projects.htm


Bilder

Ergänzung vom 06.05.2003

Weitere Informationen unter:
http://www.uni-giessen.de/~ga20/projects.htm


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch


 

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