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17.04.2015 10:18

Migration – Ankommen und Weiterkommen: Menschenrecht auf Bildung / Bildungswege von Flüchtlingen

Isa Lange Pressestelle
Stiftung Universität Hildesheim

    Der Rechtsanspruch auf Bildung und die Wirklichkeit klaffen oft auseinander. An der Universität Hildesheim diskutieren am 23. und 24. April 2015 Fachleute über das Recht auf Bildung und seine Umsetzung in Deutschland sowie über den Bildungserfolg von Migrantenkindern, der auch vom Rechtsstatus abhängt. Es werden etwa 160 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis erwartet, darunter auch Studierende, Flüchtlinge und zivilgesellschaftlich Aktive. Im Schwerpunkt „Ankommen und Weiterkommen“ sprechen Forscher mit jungen Flüchtlingen, dem Flüchtlingsrat Niedersachsen, mit einer Schulleiterin einer Hildesheimer Grundschule und der Niedersächsischen Landesbeauftragten für Migration und Teilhabe.

    Konferenz „Recht – Bildung – Migration. Das Menschenrecht auf Bildung im Kontext von Migration und Integration"
    23. und 24. April 2015
    Universität Hildesheim

    Programm:
    http://zbi-uni-hildesheim.de/konferenz-recht-bildung-migration/

    Deutschland hat sich durch die Unterzeichnung der UN-Kinderrechtskonvention zur Umsetzung des Menschenrechts auf Bildung verpflichtet. Doch der Rechtsanspruch und die Wirklichkeit klaffen oft auseinander, sagt Professorin Kirsten Scheiwe. Häufig sprechen wir von der Notwendigkeit, zugewanderte Menschen durch Bildung zu integrieren. Das klingt erstmal plausibel, so Professorin Viola Georgi. „Die Menschen kommen als Newcomers in ein neues Land und die Bildungseinrichtungen machen entsprechende Angebote, damit sie sich schnell integrieren können." Dazu gehören etwa Sprach- und Integrationskurse, Weiterbildungsangebote und interkulturelle Schulentwicklung. Die Realität sehe aber vielerorts anders aus, sagt Georgi. „Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien – insbesondere die mit einer Flüchtlingsgeschichte – stoßen auf strukturelle und rechtliche Barrieren, die diskriminierend wirken, ihr Recht auf Bildung einschränken und damit ihre Bildungsteilhabe erschweren." Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien warten oft mehrere Monate auf einen Schulplatz. Alle Kinder aus Flüchtlingsfamilien, auch Jugendliche und junge Erwachsene benötigen einen Anspruch auf Sprachförderung, fordert die Sozialrechtlerin Kirsten Scheiwe.

    An der Universität Hildesheim diskutieren am 23. und 24. April 2015 Fachleute über das Recht auf Bildung und seine Umsetzung in Deutschland sowie über den Bildungserfolg von Migrantenkindern, der auch vom Rechtsstatus abhängt. Es werden etwa 160 Fachleute aus Wissenschaft und Praxis erwartet, darunter auch Studierende, Flüchtlinge und zivilgesellschaftlich Aktive aus Bremen, Hildesheim und Berlin. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es dringend notwendig ist, konsequent weiter an der Herstellung von Chancengleichheit in der deutschen Migrationsgesellschaft zu arbeiten", sagt die Erziehungswissenschaftlerin Viola Georgi.

    Im Schwerpunkt „Ankommen und Weiterkommen“ sprechen Forscher am Freitagnachmittag mit jungen Flüchtlingen, dem Flüchtlingsrat Niedersachsen und mit einer Schulleiterin einer Hildesheimer Grundschule. Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, äußert sich zum Thema und diskutiert mit Nurjana Arslanova, die die Hälfte ihres Lebens im Flüchtlingslager verbracht hat und keine Ausbildung beginnen durfte, nun macht sie ihr Fachabitur. Hannes Schammann, Juniorprofessor für Migrationspolitik, moderiert das Panel. Die Teilnahme an dieser öffentlichen Diskussion am Freitag , 24. April 2015, um 14:00 Uhr ist ohne Anmeldung möglich. Die Plätze an den weiteren Programmpunkten der Konferenz sind begrenzt, eine Teilnahme ist noch vereinzelt nach Anmeldung möglich (Email: presse@uni-hildesheim.de).

    Zur Konferenz laden das „Zentrum für Bildungsintegration – Diversity und Demokratie in Migrationsgesellschaften" und das Institut für Sozial- und Organisationspädagogik der Universität Hildesheim in Kooperation mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes und dem Deutschen Institut für Menschenrechte ein. Auf der Konferenz spricht Professor Heiner Bielefeldt, Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Religions- und Weltanschauungsfreiheit und Inhaber des Lehrstuhls für Menschenrechte der Universität Erlangen-Nürnberg über Menschenrechte in der Einwanderungsgesellschaft. Die Dokumentarfilmerin Jutta Neupert zeigt den Dokumentarfilm „Familien auf der Flucht – von Syrien nach Deutschland“.

    In Hildesheim – wo auch der Flüchtlingsrat Niedersachsen seinen Sitz hat – haben Mitglieder der Universität Hildesheim gemeinsam mit dem Verein Asyl e.V. zum Sommersemester eine Initiative ins Leben gerufen, um Flüchtlinge in ihren Bildungswegen zu unterstützen. Die Studentin Vanessa Gauer vom „Anker-Peer-Programm" der Uni begleitet gemeinsam mit weiteren Kommilitonen die Studierenden mit Fluchterfahrung. Die Studentinnen zeigen den Flüchtlingen in Campusführungen die Universität, bilden Tandems, um die Alltagssprache zu lernen, kennen Unterstützungsprogramme und stellen den Kontakt zu Lehrenden her. Die Studieninteressierten unter anderem aus Afghanistan, Syrien und Sudan haben sehr unterschiedliche Lebensläufe und Bildungsabschlüsse.

    Medienkontakt:
    Interessierte Redaktionen werden gebeten, sich bis zum 22. April kurz anzumelden (Pressestelle der Uni Hildesheim, Isa Lange, 05121.883-90100 und 0177.8605905, presse@uni-hildesheim.de). Bei Interesse stellt die Uni-Pressestelle Kontakt zu Forschern und Studierenden mit Fluchterfahrung her.

    Programm und Kurzinfo zu den Vortragenden als PDF:
    http://www.uni-hildesheim.de/media/presse/2015_Konferenz_Uni_Hildesheim_Recht_auf_Bildung.pdf


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-hildesheim.de/media/presse/2015_Konferenz_Uni_Hildesheim_Recht_au... - Programm der Konferenz (PDF)
    http://zbi-uni-hildesheim.de/ueber-uns/ - Zentrum für Bildungsintegration der Universität Hildesheim
    http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/startseite/ - Deutsches Institut für Menschenrechte
    http://www.antidiskriminierungsstelle.de/DE/Home/home_node.html - Antidiskriminierungsstelle des Bundes


    Bilder

    Studentinnen der Uni Hildesheim zeigen Studierenden mit Fluchterfahrung den Uni-Campus. Lehrende und Studierende arbeiten mit Asyl e.V. zusammen, um Flüchtlinge auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen.
    Studentinnen der Uni Hildesheim zeigen Studierenden mit Fluchterfahrung den Uni-Campus. Lehrende und ...
    Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim (Sommersemester 2015)
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    Sprach- und Integrationskurse sollen das Ankommen erleichtern: Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien und Flüchtlinge stoßen aber auf strukturelle Barrieren.
    Sprach- und Integrationskurse sollen das Ankommen erleichtern: Kinder und Jugendliche aus Einwandere ...
    Foto: Isa Lange/Uni Hildesheim
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    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung als PDF / Menschenrecht auf Bildung im Kontext von Migration und Integration / Bildungswege unterstützen / Flüchtlinge Universität Hildesheim / Zentrum für Bildungsintegration

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Sprache / Literatur
    überregional
    Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Studentinnen der Uni Hildesheim zeigen Studierenden mit Fluchterfahrung den Uni-Campus. Lehrende und Studierende arbeiten mit Asyl e.V. zusammen, um Flüchtlinge auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen.


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    Sprach- und Integrationskurse sollen das Ankommen erleichtern: Kinder und Jugendliche aus Einwandererfamilien und Flüchtlinge stoßen aber auf strukturelle Barrieren.


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