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22.04.2015 09:46

Tierversuchszahlen des MDC für 2014

Josef Zens Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin hat dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) die Tierversuchszahlen für 2014 mitgeteilt. Insgesamt wurden 30.923 Tiere am MDC in Versuchen eingesetzt und getötet, mehr als 80 Prozent davon Mäuse (25.570 Tiere). Da sich die verpflichtende Zählweise aufgrund einer Gesetzesänderung grundlegend geändert hat, sind diese Zahlen nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Für das Jahr 2013 hatte das MDC 147.985 Tiere gemeldet.

Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin hat dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) die Tierversuchszahlen für 2014 mitgeteilt. Insgesamt wurden 30.923 Tiere am MDC in Versuchen eingesetzt und getötet, mehr als 80 Prozent davon Mäuse (25.570 Tiere).

Da sich die verpflichtende Zählweise aufgrund einer Gesetzesänderung grundlegend geändert hat, sind diese Zahlen nicht mit dem Vorjahr vergleichbar. Für das Jahr 2013 hatte das MDC 147.985 Tiere gemeldet.

Der Hauptgrund für die große Diskrepanz ist der Wegfall der Meldepflicht für kleine Gewebeentnahmen (Schwanzspitzenbiopsien), um das Erbgut der Tiere zu untersuchen. Das macht am MDC rund 80.000 Fälle aus. Weitere Gründe sind die Neudefinition von Versuchstieren (wenn ein Versuch als nicht belastend eingestuft wird, zum Beispiel ein Verhaltensexperiment, werden die Tiere nicht mehr in der Statistik erfasst), das Auslaufen großer Versuchsreihen sowie nicht ausgeschöpfte Kapazitäten der Arbeitsgruppen.

Die aktuellen Tierversuchszahlen für das Jahr 2014 im Einzelnen:

Mäuse 25.570
Ratten 2.722
Meerschweinchen 10
Krallenfrösche 36
Zebrabärblinge 2.567
Kaninchen 8
Goldhamster 10

Gesamtsumme 30.923

Die Tierärztin Anne Zintzsch, Tierschutzbeauftragte des MDC, sagt: „Mit der neuen Zählweise vermeiden wir auch Doppelmeldungen. Früher wurden beispielsweise schwanzspitzenbiopsierte Tiere im Einvernehmen mit der Tierschutzbehörde gleichzeitig in den Versuchen gemeldet.“ Die aktuellen Zahlen geben daher ein exakteres Bild der tatsächlich in Versuchen eingesetzten Tiere wieder. Überdies werden die Zahlen zwischen den einzelnen Bundesländern durch die künftig einheitlichen Zählkriterien besser vergleichbar. So gab es beispielsweise Bundesländer, in denen Schwanzspitzenbiopsien bisher nicht gemeldet wurden. Das verzerrte das Bild zu Ungunsten Berlins.

Der Wissenschaftliche Direktor des MDC, Prof. Thomas Sommer, sagt: „Wo immer es möglich ist, setzen wir alternative Methoden ein.“ Es gebe aber nach wie vor Fragestellungen, die sich nur mit Tierversuchen klären ließen. Wichtig sei, dass die Forscherinnen und Forscher dabei höchste ethische Standards einhalten. Darüber wachen am MDC fünf Tierschutzbeauftragte. Anne Zintzsch erläutert: „Zentral für unsere Arbeit sind die ,3-R-Prinzipien’. Die Rs stehen für reduce, refine und replace.“ Übersetzt heißt das verringern, verfeinern und ersetzen. Die Forscherinnen und Forscher müssen also stets bestrebt sein, die Zahl der Versuchstiere soweit wie möglich zu reduzieren und die Versuche zu verfeinern, um etwa mehr oder bessere Daten zu erhalten oder Leiden zu verringern. Sie müssen darüber hinaus versuchen, möglichst tierversuchsfreie Methoden einzusetzen.

Die neue Zählweise schreibt unter anderem vor, dass alle durch eine genetische Veränderung belasteten Tiere in die Statistik eingehen, unabhängig davon, ob ein Versuch durchgeführt wird oder nicht. Nach der Gesetzesänderung kommt der Beurteilung der Belastung von Versuchstieren und damit dem Tierwohl eine noch größere Bedeutung als bisher zu. Konkret heißt das, dass bei der Beantragung von Tierversuchen eine Belastungsabschätzung abgegeben werden muss.

Derzeit entsteht auf dem biomedizinischen Forschungscampus in Berlin-Buch ein neues Tierhaus, das In vivo-Pathophysiologielabor. Das IPL ist ein Ersatzneubau für ein älteres Tierhaus des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und wird Platz für bis zu 4.000 Maus- und Rattenkäfige beziehungsweise für etwa 12.000 Tiere bieten. Direkt daneben wird die Charité – Universitätsmedizin Berlin einen Ersatzneubau für ihre Forschungseinrichtung für Experimentelle Medizin (FEM) errichten, da der Standort in Berlin-Steglitz geschlossen werden muss.

Kontakt:

Josef Zens
Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin
in der Helmholtz-Gemeinschaft
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 9406 - 2118
e-mail: josef.zens@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de/de


Bilder

Ergänzung vom 13.05.2015

Korrektur zur Pressemitteilung des MDC vom 22. April 2015

Durch ein Versehen ist bei der Zählung der Versuchstiere am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft eine Reihe von Arbeitsgruppen mit ihren Tieren nicht in der Abschlussstatistik erfasst worden. Deshalb erfolgte eine Nachmeldung an das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales mit den nunmehr vollständigen Zahlen. So wurden 42.816 Tiere am MDC in Versuchen eingesetzt und getötet, 87 Prozent davon Mäuse (37.438 Tiere).

Die korrigierten Tierzahlen im Einzelnen (von der Originalpressemitteilung abweichende Werte mit Stern gekennzeichnet):
Mäuse: 37.438*
Ratten: 2.722
Zebrabärblinge (Fische): 2.567
Krallenfrösche: 36
Kaninchen: 27*
Meerschweinchen: 10
Goldhamster: 10
Andere Nagetiere: 6*

Wir bedauern das Versehen sehr.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch


 

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