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07.05.2003 13:24

"Preis für Mentorship" 2003 geht an Hamburger Germanisten

Michael Sonnabend Kommunikation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

    Die Claussen-Simon-Stiftung zeichnet mit der Verleihung ihres bundesweit einzigartigen "Preises für Mentorship" zum zweiten Mal einen Hochschullehrer für besonders vorbildliche Betreuung seiner Doktoranden aus.

    Die Claussen-Simon-Stiftung verleiht ihren "Preis für Mentorship" in diesem Jahr an Professor Dr. Jörg Hennig vom Germanistischen Seminar der Universität Hamburg. Dieser bundesweit einzigartige, mit 25.000 Euro dotierte Preis zeichnet Professoren für besonders vorbildliche Betreuung ihrer Doktoranden aus. Damit reagiert die Claussen-Simon-Stiftung auf die kaum ausgeprägte Mentorenkultur an deutschen Hochschulen. Sie will mit dem Preis darauf hinweisen, dass der wissenschaftliche Nachwuchs einer intensiven Betreuung durch Hochschullehrer bedarf. Der besondere Clou des Preises: Vorschlagsberechtigt sind ausschließlich Nachwuchswissenschaftler, die ihre Promotion an einer der Hamburger Hochschulen abgeschlossen haben. In einem umfangreichen Fragebogen legen die Nominierenden dar, in welchem Ausmaß ihr wissenschaftlicher Betreuer sie bei ihrem Promotionsvorhaben unterstützt hat.
    Auf die diesjährige Auslobung des Preises für Mentorship reichten 31 ehemalige Doktoranden Vorschläge zur Nominierung von 22 wissenschaftlichen Betreuern ein. 16 der für den Preis vorgeschlagenen Hochschullehrer arbeiten an der Universität Hamburg, je zwei an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik und an der Hochschule der Bundeswehr und je einer an der TU Hamburg-Harburg sowie am Max-Planck-Institut für Meteorologie.
    Der Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, Dr. Peter Schäfer, betonte anlässlich der Preisverleihung, dass die Promotion der einzige Abschluss sei, der weltweit sowohl für die wissenschaftliche Laufbahn als auch von Wirtschaft und Industrie anerkannt wird: "Umso bedauerlicher ist die Lücke in der Betreuung dieses begabten Nachwuchses."
    Schäfer verwies auf die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die Ende 1999 festgestellt hatte, dass es angesichts von 30 bis 40 zu betreuenden Promotionen in manchen Fächern fraglich sei, ob man "überhaupt noch von einer Betreuung sprechen kann". Auf jeden Fall komme es zu einer bedenklichen "Verantwortungsverdünnung". Die Arbeitsgruppe hatte empfohlen, gute Nachwuchsbetreuung und -beratung nachdrücklich zu fördern. "Diese Empfehlung hat den Vorstand der Claussen-Simon-Stiftung bestärkt, den Preis auszuschreiben" sagte Schäfer.
    Der Preisträger wurde von seiner früheren Schülerin, Dr. Clarissa Blomqvist, die heute als Lecturer an der Aston University Birmingham tätig ist, für den Preis nominiert. "Eine so intensive und gewinnbringende Betreuung, wie ich sie durch Professor Hennig erfahren habe, ist keine Selbstverständlichkeit", sagt sie rückblickend. Auf Grund der überzeugenden Nominierung von Frau Blomqvist hat die Stiftung Professor Hennig zum Preisträger gekürt.
    Zu den Fähigkeiten eines guten Mentors sagt der Preisträger: "Während der Entstehung der Dissertation muss der Betreuer viel Geduld und genug Zeit zum fachlichen Gespräch aufbringen und sich auch darauf einrichten, dass seine Unterstützung bei Frustrationsphasen und auch bei persönlichen und sozialen Schwierigkeiten notwendig ist." Das Preisgeld will Professor Hennig dort einsetzen, wo Doktoranden in der Regel an finanzielle Grenzen stoßen, z.B. bei den Druckkosten für die Dissertation oder bei Archiv- oder Recherchereisen.
    Die beim Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft angesiedelte Claussen-Simon-Stiftung hat eine lange Tradition in der Förderung des akademischen Nachwuchses. So vergab sie 16 Jahre lang fachoffene Promotionsstipendien. Seit 1997 vergab sie Stipendien für Ha-bilitanden an Max-Planck-Instituten, die im Jahr 2002 durch die Finanzierung von Doktorandenstellen an den Instituten der Gesellschaft abgelöst wurden. Darüber hinaus beteiligt sich die Stiftung am Aktionsprogramm "ForschungsDozenturen" des Stifterverban-des. Sie finanziert allein fünf der 14 Dozenturen, die 2001 ausgewählt wurden. Mit diesem Programm will der Stifterverband modellhaft zeigen, wie junge Nachwuchsforscher früher Selbstständigkeit erlangen könnten.
    Die Claussen-Simon-Stiftung wurde 1981 von dem damaligen Vorsitzenden des Aufsichtsrates und langjährigen Vorsitzenden des Vorstandes der Beiersdorf AG, Georg W. Claussen, anlässlich des 100. Jahrestages der Gründung des Unternehmens errichtet. Zur Ausstattung des Vermögens der Stiftung - es beträgt heute rund 40 Mio. Euro - trugen auch Mitglieder der Familie des Stifters (Ebba Simon) und die Beiersdorf AG bei.

    Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie auch im Internet unter der Adresse: http://www.stifterverband.de
    Ansprechpartner: Michael Sonnabend, Tel. (02 01) 84 01-18 1


    Weitere Informationen:

    http://www.stifterverband.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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