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24.04.2015 08:41

Erweiterter Horizont statt Monokultur – 10 Thesen zur Neuausrichtung der Exzellenzinitiative

Britta Hoffmann-Kobert Bereich Dialog und Veranstaltungen
CHE Centrum für Hochschulentwicklung

    Über die Fortführung der Exzellenzinitiative herrscht bei Bund und Ländern Einigkeit, die Ausgestaltung steht aktuell noch zur Diskussion. In dieser Debatte legt nun das CHE Centrum für Hochschulentwicklung Überlegungen für ein Konzept zur Neuauflage der Exzellenzinitiative vor. Kernpunkt ist eine Erweiterung des Horizonts hochschulischer Exzellenz bei gleichzeitiger Beibehaltung starker Selektivität.

    Das CHE Centrum für Hochschulentwicklung sieht in einer wesentlichen Frage eine Neuausrichtung der Exzellenzinitiative als dringend notwendig an: Es war nachvollziehbar und richtig, sie zunächst klar auf Exzellenz in Forschung und Nachwuchsförderung zu fokussieren und nicht mit weiteren Zielen zu überfrachten. Die vertikale Differenzierung, also die Identifikation von Spitzenleistung wurde erfolgreich etabliert. Nun besteht die Notwendigkeit und Chance, analog die horizontale Differenzierung, also die Vielseitigkeit möglicher Exzellenz, im deutschen Hochschulsystem zu verankern.

    „Die Exzellenzinitiative hat sich als wirksam erwiesen“, betont CHE Geschäftsführer Frank Ziegele. „Genau deshalb muss sie jetzt die nächste Stufe zünden: Die Gesellschaft ist darauf angewiesen, dass Hochschulen nicht nur in der Forschung sondern auch in anderen Bereichen wie Lehre, Wissenstransfer/Third Mission, Internationalität und regionalem Engagement Spitzenleistungen erzielen“. Entscheidend sei es, diese Profilierungsrichtungen nicht gegeneinander auszuspielen, sondern hochschulspezifisch Schwerpunkte zu priorisieren und miteinander zu einem exzellenten Gesamtansatz zu verzahnen.

    Das CHE entwirft in seiner Publikation „10 Thesen zur Neuausrichtung der Exzellenzinitiative“ ein Konzept, das auf die Prämierung exzellenter Hochschulprofile abzielt. Als Impuls für die Fachdebatte werden Eckpunkte entworfen, die auch praktisch umsetzbar sind. So liefert das Thesenpapier konkrete Vorschläge, etwa zu Dimensionen der Exzellenz, zu fördernden Einheiten oder Förderkriterien. Verbunden wird die neujustierte Exzellenzinitiative mit der wichtigen Rahmenbedingung, dass dauerhaft demonstrierte Forschungsexzellenz nun auch in der Grundfinanzierung umgesetzt werden sollte.

    Auch bei einer inhaltlichen Ausweitung der Exzellenzinitiative auf Gebiete jenseits der reinen Forschung sei das Prinzip selektiver Förderung von Spitzenleistung allerdings aufrechtzuerhalten, so Ziegele. Vielmehr sollte unverändert stark selektiv ausschließlich Spitzenleistung gefördert werden – aber nun mehrdimensional in den verschiedenen relevanten Leistungsbereichen. CHE Geschäftsführer Ziegele sieht hier Parallelen zu einer anderen Auszeichnung im Wissenschaftsbereich: „Dem Renommee des Nobelpreises hat die nachträgliche Ausweitung um den ‚Wirtschaftsnobelpreis‘ auch nicht geschadet, weil er nach analogen Kriterien verliehen wird. Die positiven Effekte und Anreize der Exzellenzinitiative können entscheidend dazu beitragen, den Gedanken vielfältiger Exzellenz zu etablieren, wenn trotz inhaltlicher Ausweitung klar das Prinzip selektiver Förderung von Spitzenleistung aufrechterhalten wird. Eine Förderung nach dem Gießkannen-Prinzip muss tabu sein.“


    Weitere Informationen:

    http://www.che.de/downloads/Thesen_zur_zukuenftigen_Ausrichtung_der_Exzellenzini... - Publikation als Download


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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