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27.04.2015 10:24

Chirurgen fordern Finanzierung familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle

Anna Julia Voormann Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie e. V.

    München – Nur fünf Prozent der Medizinstudierenden wollen heute nach dem Praktischen Jahr in ein chirurgisches Fach gehen – viel zu wenige, um in Zukunft den Behandlungsbedarf einer immer älter werdenden Bevölkerung zu decken. Eine Lösung sehen Experten in familienfreundlichen Arbeitsplätzen. Doch Teilzeit, Elternzeit, Mutterschutz und Kinderbetreuung verursachen Mehrkosten, die bisher in den Vergütungsstrukturen der Kliniken nicht abgebildet sind. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen, fordert die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) anlässlich ihres 132. Kongresses mehr Ressourcen für die Umsetzung von Teilzeitmodellen.

    Eine nach wie vor große Hürde, um mehr Frauen für die Chirurgie zu begeistern, sieht die DGCH in den schwer planbaren und langen Arbeitszeiten im Operationssaal und auf der Station. In der Chirurgie hält deshalb eine familienfreundliche Personalpolitik mit flexiblerer Arbeitszeitgestaltung und variabler Kinderbetreuung Einzug: Doch das erzeugt Aufwände, die bislang in der Finanzierung von Krankenhäusern und Kliniken nicht berücksichtigt sind. „Wir brauchen funktionierende Teilzeitmodelle, die es Müttern und Vätern ermöglichen, nach einer Auszeit mit reduzierter Stundenzahl auf chirurgische Stationen zurückzukehren“, fordert Professor Dr. med. Peter M. Vogt, Präsident der DGCH und Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie in Hannover. Der Strukturwandel in der Chirurgie habe jedoch seinen Preis, so Vogt. So fallen nicht nur durch Teilzeit, sondern auch durch Vertretungen während Schwangerschaft, Mutterschutz, Elternzeit oder auch durch Fehlzeiten bei Erkrankung eines Kindes erhebliche Zusatzkosten an. „Wir müssen Personalkapazitäten vorhalten, um Abwesenheitszeiten überbrücken zu können, ohne die Patientenversorgung zu beeinträchtigen“, erklärt DGCH Generalsekretär Professor Dr. med. Dr. h. c. Joachim Meyer. „Hinzu kommt, dass die vielen Übergaben und Abstimmungen in den Diensten durch kürzere Arbeitseinheiten Ressourcen binden, ebenso wie die Wiedereingliederung nach längerem Ausfall durch Mutterschaft oder Elternzeit“, so Meyer weiter. Diese Kosten seien bisher weder in den Fallpauschalen noch in sonstigen Erstattungen für die Kliniken eingepreist und fehlten dann im Jahresabschluss einer Einrichtung.

    „Um Teilzeitmodelle und familienfreundliche Arbeitsplätze in der Chirurgie umsetzen zu können, brauchen wir künftig einen höheren Personalschlüssel. Nur so lassen sich die stetig wachsenden Anforderungen in der Chirurgie an Qualität und eine optimale Patientenversorgung auch in Zukunft gewährleisten“, fordert DGCH Präsident Vogt. Das Geld sei gut investiert, da es dazu beitrage, den Nachwuchs in der Chirurgie zu sichern: Das käme sowohl Frauen und Männern in der Chirurgie zu Gute – doch vor allem den Patienten. „Durch familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, die in die Lebensbiografie junger Menschen passen, können wir viele Talente in der Chirurgie halten – und für die Zukunft gewinnen“, ist sich Vogt sicher.

    Weitere Infos zum Kongress: http://www.chirurgie2015.de.

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    Eröffnungs-Pressekonferenz
    Dienstag, 28. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

    Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Können und Technik

    Themen und Referenten:

    ++ Hand, Gesicht, Gebärmutter – was transplantieren wir als Nächstes?
    Professor Dr. med. Peter M. Vogt
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

    ++ Morbidität und Letalität in der operativen Medizin – der Traum von null Risiko in der Chirurgie
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
    Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

    ++ Die sieben besten technischen Innovationen
    Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald

    ++ Blinddarmentzündung bei Kindern – doch besser abwarten?
    Professor Dr. med. Bernd Tillig
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH); Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, Neugeborenenchirurgie und Kinderurologie, Vivantes Klinikum Neukölln, Berlin

    ++ Hoffnung für Gelähmte? Ergebnisse der neuesten Studien zum Exo-Skelett
    Professor Dr. med. Michael Nerlich
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Universitätsklinikum Regensburg

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    Pressekonferenz
    Mittwoch, 29. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

    Thementag: Patientennutzen durch konservative Therapieoptionen

    Themen und Referenten:

    ++ Entgrenzung der Chirurgie – lässt sich Gesundheit konsumieren?
    Professor Dr. med. Peter M. Vogt
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

    ++ Pausen im OP, Training an der Xbox: Wie sieht der chirurgische Arbeitsplatz von morgen aus?
    Professor Dr. med. Claus-Dieter Heidecke, MBA
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV); Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsmedizin Greifswald

    ++ Was wir aus Schadensfällen lernen können – erste Ergebnisse eines Fehleranalyse-Projektes
    Dr. med. Christian Kugler
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT); Chefarzt der Abteilung für Thoraxchirurgie, LungenClinic Großhansdorf

    ++ EndoProthesenZentren und Endoprothesenregister: Was haben wir erreicht?
    Professor Dr. med. Rüdiger Krauspe
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) sowie Vize-präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU); Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Düsseldorf

    ++ Volksleiden Bandscheibenvorfall: Wann operieren, wann besser nicht?
    Professor Dr. med. Bernhard Meyer
    Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie, Universitätsklinikum rechts der Isar, Technische Universität München

    sowie
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
    Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

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    Pressekonferenz
    Donnerstag, 30. April 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

    Thementag: Patientennutzen durch chirurgisches Management

    Themen und Referenten:

    ++ Chirurgische Komplikationen: vom Schicksalsschlag zum regulierten Schaden?
    Professor Dr. med. Peter M. Vogt
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

    ++ Lasst Zahlen sprechen: Wann interventionell, wann offen?
    Professor Dr. med. Giovanni Torsello
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) 2015/2016;
    Direktor der Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum Münster, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie, St. Franziskus-Hospital Münster

    ++ Zehn Jahre Fehlermanagement in der Chirurgie – was hat sich in der Patientensicherheit getan?
    Professor Dr. med. Matthias Rothmund
    Past-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie 2004/2005

    ++ Neue Verfahren bei der Korrektur der Gesichtsproportionen durch Veränderung des Gesichtsskeletts
    Professor Dr. med. Dr. med. dent. Michael Ehrenfeld
    Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer-, und Gesichtschirurgie (DGMKG);
    Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Universitätsklinikum München

    ++ Klammern, Kleben, Nahtmaterial – wie narbenfrei ist Wundheilung heute möglich?
    Professorin Dr. med. Jutta Liebau
    Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf

    sowie
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
    Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

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    Pressekonferenz
    Freitag, 1. Mai 2015, 12.00 bis 13.00 Uhr
    ICM – Internationales Congress Center München, Saal 22b, Messegelände, Am Messesee, 81829 München

    Thementag: Patientennutzen durch chirurgische Wissenschaft

    Themen und Referenten:

    ++ Neues aus der Verbrennungsmedizin
    Professor Dr. med. Peter M. Vogt
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH); Direktor der Klinik für Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

    ++ Einfluss der Fachgesellschaften auf gesundheitspolitische Entscheidungen
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Hans-Joachim Meyer
    Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH), Berlin

    ++ Wie hat sich die Organspende-Bereitschaft entwickelt?
    Statusbericht aus der Transplantationsmedizin
    Professor Dr. med. Björn Nashan
    Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG); Direktor der Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    ++ Kleiner Schnitt, große Wirkung – Liposuktion bei krankhafter Fettansammlung an Armen und Beinen
    Professorin Dr. med. Jutta Liebau
    Präsidentin der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC); Chefärztin der Klinik für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Florence-Nightingale-Krankenhaus der Kaiserswerther Diakonie Düsseldorf

    ++ Die geplante neue Medizinprodukteverordnung der EU – warum die Novelle innovationsfeindlich ist und den medizinischen Fortschritt behindern wird
    Professor Dr. med. Ernst Klar
    Direktor der Abteilung für Allgemeine, Thorax-, Gefäß- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Rostock; Vorsitzender der Sektion Chirurgische Forschung der DGCH

    ++ Empirie versus Evidenz, Erfahrung versus Studie – wie soll der Chirurg entscheiden?
    Professor Dr. med. Dr. h. c. Axel Haverich
    Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
    Anne-Katrin Döbler, Kerstin Ullrich
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-641
    Telefax: 0711 8931-167
    E-Mail: ullrich@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.chirurgie2015.de
    http://www.dgch.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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