Studierender führt Studium-Generale-Projekt im Stadtteil Fechenheim fort
Hausaufgabenbetreuung, Ausflüge, Vorträge und Elternseminare: Ein ganzes Paket an Maßnahmen hat Ali Yimez, Studierender der Frankfurt University of Applied Sciences (FRA-UAS), für benachteiligte Kinder und Jugendliche im Frankfurter Stadtteil Fechenheim zusammengestellt. Die Idee, die hinter Yimez‘ Projekt steckt, ist ganz einfach: Hilfe zur Selbsthilfe! Oft haben die Kinder und Jugendlichen keinen (guten) Zugang zu Bildung und können auch durch das eigene Elternhaus nicht unterstützt werden; viele Berufe oder gar ein Studium bleiben ihnen häufig verwehrt. Unterstützt man diese jungen Menschen aber aktiv, dann nehmen sie gerne Hilfe an, um ihre schulischen Leistungen zu verbessern. Yimez, der selbst in Fechenheim lebt und aufgewachsen ist, kennt die Probleme in seinem Stadtteil und weiß um die Benachteiligungen, die Kinder und Jugendliche hier erfahren.
Ali Yimez studiert Material- und Produktentwicklung (B.A.) an der Frankfurt UAS und belegte im Rahmen des „Interdisziplinären Studium Generale“ im Wintersemester 2014/15 das Modul „Soziales Engagement“. Er entschied sich, für das Modul kein neues Projekt aufzusetzen, sondern ein bereits bestehendes, das er mit einem Freund ins Leben gerufen hatte, auszubauen und fortzuführen. „Ich freue mich sehr, dass Ali Yimez sein Projekt im Rahmen seines Studiums ausbauen konnte und finde es beeindruckend wie engagiert er es auch nach Abgabe der Seminararbeit fortführt“, lobt Prof. Dr. Susanne Koch vom Fachbereich Wirtschaft und Recht, die das Modul entwickelte und betreute.
„Mit dem Projekt fördern wir Kinder und Jugendliche aus sogenannten ‚bildungsfernen‘ Familien. Wir treffen uns zweimal wöchentlich mit ihnen, helfen bei den Hausaufgaben, bereiten auf Klassenarbeiten vor und versuchen schulische Probleme zu lösen. Einmal im Monat laden wir Menschen ein, die beruflich erfolgreich und/oder Akademiker sind. Sie geben Einblick in ihr Berufsleben und zeigen auf, was man mit guter Bildung erreichen kann. Bildung soll für die Kinder und Jugendlichen attraktiver werden, denn die meisten von ihnen haben andere Prioritäten im Leben als ihren Bildungsweg“, erklärt Yimez. Die Kinder und Jugendlichen, mit denen er arbeitet, sind zum Teil kriminell, haben ein aggressives Verhalten und/oder sind suchtabhängig. Deshalb umfasst das Angebot auch Anti-Gewalt-Seminare.
Wichtig ist Yimez aber auch ein Ausgleich zu dem stressigen Schulalltag: Ausflüge in Freizeitparks oder Museen, Kletterhallen oder ins Theater stehen deshalb ebenfalls auf dem Programm. Um die Eltern zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie sie ihre Kinder unterstützen können, werden an Wochenenden Elternkurse angeboten. Die Eltern erhalten dort einen Überblick über das deutsche Bildungssystem und können sich zu Themen wie Lernschwierigkeiten und Konzentrationsschwäche informieren. Zudem werden ihnen Erziehungstechniken vermittelt und Empfehlungen für den Umgang mit ihren Kindern gegeben. Für unterschiedliche Vorträge vor den Jugendlichen und für die Elternkurse engagiert Yimez Spezialisten. Das Projekt wird in den Räumlichkeiten des Türkischen Kulturvereins durchgeführt, steht aber für Kinder und Jugendliche aller Nationalitäten offen.
Weitere Projekte im Rahmen des Interdisziplinären-Studium-Generale-Moduls im Wintersemester 2014/15 waren u.a. der Umbau des Gemeinschaftsraumes der Seniorenanlage am Bündelberg in Eppstein-Vockenhausen und Flüchtlingshilfe für Afrikaner sowie eine Adventsfeier in der Bahnhofsmission und ein Kälte-Bus für Obdachlose in Frankfurt am Main. Auch im Sommersemester 2015 wird das Modul angeboten.
Zum „Interdisziplinären Studium Generale“:
Im „Interdisziplinären Studium Generale“ werden Schlüsselkompetenzen (soft skills) vermittelt, die über das reine Fachwissen hinausgehen. Studierende der Bachelor-Studiengänge können fachübergreifendes Denken und gemeinsames Handeln erproben. Teams von Lehrenden aus mindestens drei Fachbereichen eröffnen ihnen Zugänge zu aktuellen Querschnitthemen aus ganz unterschiedlichen fachlichen Perspektiven.
Die Studierenden setzen sich mit neuen Fragestellungen auseinander und lernen andere Diskussionskulturen und Problemlösungsstrategien kennen. Sie vermitteln Mitstudierenden und Lehrenden anderer Fachbereiche Inhalte und Denkweisen ihres Fachgebiets; so können alle von dem Austausch profitieren.
Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 3: Wirtschaft und Recht, Prof. Dr. Susanne Koch, Telefon: 069/1533-2301, E-Mail: sukoch@fb3.fra-uas.de
Weitere Informationen zum „Interdisziplinären Studium Generale“ unter: https://www.frankfurt-university.de/fachbereiche/uebergreifende-angebote/studium...
https://www.frankfurt-university.de/fachbereiche/uebergreifende-angebote/studium...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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