idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
28.04.2015 14:01

Forschung zu Großstadtwind: Hamburger Kirchturm St. Nikolai wird Wettermast

Birgit Kruse Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Hamburg

    Einladung für die Medien

    Die Erforschung des Stadtklimas ist durch die enge Bebauung eine echte Herausforderung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Hamburg haben nun die Möglichkeit, den Hamburger Kirchturm St. Nikolai in eine Wetterstation zu verwandeln. Aufgrund von Bauarbeiten und einer damit verbundenen Einrüstung des Gebäudes konnte ein Ultraschall-Windmesser montiert werden. Die Nutzung des mit 147 Metern dritthöchsten Kirchenbaus Deutschlands ist für die Forscherinnen und Forscher ein Glücksfall: „Für uns ist das eine einzigartige Gelegenheit. Wir können nun mitten in Hamburg, jedoch ungestört vom Einfluss einzelner Gebäude, wichtige Messdaten zum Stadtklima gewinnen“, erklärt Meteorologe Prof. Felix Ament vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg.

    Medienvertreterinnen und -vertreter haben die Möglichkeit, sich selbst ein Bild von den Messinstrumenten zu machen und mit den Projektverantwortlichen zu sprechen. Daher lädt das CEN der Universität Hamburg zum

    Pressetermin auf dem Kirchturm St. Nikolai
    am Dienstag, 5. Mai 2015, 10 Uhr.
    Möglichkeit zu Foto- und Filmaufnahmen (Panoramablick)

    Treffpunkt: Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg

    Beim anschließenden Pressegespräch (ab 11 Uhr) sind Ihre Gesprächspartner:

    • Prof. Dr. Felix Ament und Ingo Lange, Meteorologisches Institut, Universität Hamburg, Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)

    • Bernhard Brüggemann, Dipl.-Ing., Architekt Sanierung St. Nikolai

    Bitte melden Sie sich bis zum 4. Mai für den Pressetermin an:

    elisabeth.weidinger@uni-hamburg.de

    Zu Ihrer Sicherheit: Bei starkem Wind muss der Aufstieg leider entfallen. Wir informieren Sie rechtzeitig.

    Das Windmessgerät, ein sogenanntes Anemometer, ist am Turmkreuz montiert und nimmt zwanzig Messungen pro Sekunde vor. So kann es neben Windgeschwindigkeit, -richtung und -temperatur auch Windböen erfassen. Der Turm ist dabei aus verschiedenen Gründen besonders geeignet: Er ist nicht nur hoch, sondern auch schlank und spitz. Wäre er mächtiger, würde das den Wind beeinflussen und die Messergebnisse verfälschen. Zudem liegt er sehr zentral. Die gewonnenen Daten können künftig Aufschluss geben, wie stark der Wind durch die Bebauung Hamburgs abgebremst wird.

    Die Kirche St. Nikolai, die aus dem 19. Jahrhundert stammt, wurde im 2. Weltkrieg bombardiert und brannte aus; nur der Turm blieb erhalten. Heute dient die Ruine, die nach dem Fernsehturm das zweithöchste Gebäude Hamburgs ist, als Mahnmal gegen den Krieg. Normalerweise ist die Turmspitze nicht zugänglich, doch im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurde die Installation des Messgeräts möglich. Das Meteorologische Institut und das Max-Planck-Institut für Meteorologie wollen zudem sieben kombinierte Temperatur-Feuchtesensoren in verschiedenen Höhen installieren, die Messpunkten am Wettermast Billwerder entsprechen. Erstmals ist so ein Vergleich der Temperatur- und Feuchteprofile im Zentrum und am Rand der Stadt möglich.

    „Die hier gewonnenen Daten werden unsere Stadtklimaforschung deutlich voranbringen“, stellt Ament fest. So können Rechenmodelle für das Stadtklima künftig anhand realer Messwerte überprüft und verbessert werden. Erkenntnisse sind zudem für globale Klimamodelle zu erwarten, da auch sie städtische Klimaeffekte darstellen. Die Daten sind darüber hinaus für Experimente im Windkanal des Meteorologischen Instituts wichtig. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler simulieren dort mithilfe maßstabgerechter Stadtmodelle die komplexen Verwirbelungen in Bodennähe, wofür sie möglichst viel über den Wind hoch oben über der Stadt wissen müssen. Und: Die Stadt Hamburg benötigt die Windmessungen, um während der Bauarbeiten am Mahnmal die Sicherheit für die Handwerker zu gewährleisten.

    Aktuelle Wetterdaten vom Nikolaiturm:

    http://www.wettermast-hamburg.zmaw.de/Nikolaiturm.htm

    Für Rückfragen:

    Prof. Dr. Felix Ament
    Universität Hamburg
    Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
    Meteorologisches Institut
    Tel.: 040 42838-3597
    E-Mail: felix.ament@uni-hamburg.de

    Elisabeth Weidinger
    Universität Hamburg
    Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)
    Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 040 42838-7590
    E-Mail: elisabeth.weidinger@uni-hamburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.cen.uni-hamburg.de - Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN)


    Bilder

    Ultraschall-Windmesser auf St. Nikolai
    Ultraschall-Windmesser auf St. Nikolai
    UHH/ CEN
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften
    regional
    Pressetermine
    Deutsch


     

    Ultraschall-Windmesser auf St. Nikolai


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).