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18.05.2015 15:08

Forschungsgebäude für Physiologie und Biophysik in Homburg eröffnet

Saar - Uni - Presseteam Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Gemeinsame Presse-Info des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Staatskanzlei des Saarlandes und der Universität des Saarlandes

    Heute wurde auf dem Homburger Unicampus das Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM) eröffnet. In dem Neubau werden Wissenschaftler der Fachrichtungen Physiologie und Biophysik forschen. Bei der Einweihung des rund 36 Millionen Euro teuren Forschungsgebäudes war auch Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, zu Gast.

    „Das neue Centrum für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin ist ein herausragendes Beispiel für die Fortentwicklung moderner Schlüsseltechnologien. Es ist mir daher eine besondere Freude diesen vom Bund und dem Saarland gemeinsam finanzierten Forschungsbau einzuweihen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. „Das Centrum wird zum Ausbau dieses Forschungsfeldes zwischen biologischer Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung in Deutschland beitragen.“

    Im Fokus der Forschungen des Centrums für Integrative Physiologie und Molekulare Medizin (CIPMM) stehen die Interaktionen zwischen dem Nerven-, Immun- und Hormonsystem. Dabei sollen Moleküle beziehungsweise Molekülkomplexe (sog. „molekulare Maschinen“) erforscht werden, die diese drei Signalsysteme untereinander vernetzen. „Wir wollen verstehen, was passiert, wenn diese molekularen Maschinen defekt sind“, erläutert Prof. Dr. Frank Zufall, gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Rettig Gründungsdirektor des CIPMM. Eine besondere Bedeutung des CIPMM liegt darin, dass sich die Analysen vom Gen und Molekül über Zellen und Schaltkreise zu Organen bis hin zum kompletten Organismus erstrecken.

    Erstes langfristiges Ziel des CIPMM ist es, die gewonnenen Erkenntnisse als „medizinischen Transfer“ auf den Menschen zu übertragen. Die klinische Anbindung des CIPMM auf dem Homburger Medizin Campus bietet hierfür eine ideale Voraussetzung. Ein Durchbruch gelang kürzlich der Arbeitsgruppe von Frank Zufall, indem diese zeigte, dass ein erblich bedingter Ausfall des Gens SCN9A sowohl zum Ausfall der Schmerzempfindung als auch zu vollständiger Anosmie (Ausfall des Geruchsinns) beim Menschen führt. Damit könnten wichtige neue Therapieansätze erreicht werden.

    Das zweite langfristige Ziel des CIPMM ist eng mit dem ersten verbunden und beinhaltet die kommerzielle Umsetzung und klinische Anwendung der im CIPMM erworbenen Erkenntnisse. Dazu wollen die Forscher gezielte Anstrengungen im Bereich „Transfer“ unternehmen, nämlich sowohl bei der „klinischen Vernetzung“ als auch beim Technologie- und Wissenstransfer. Der Neubau bietet Platz für sieben Arbeitsgruppen, die sich im Spannungsfeld zwischen biologischer Grundlagenforschung und medizinischer Anwendung bewegen. „Das CIPMM wird den einzelnen Gruppen eine bessere Zusammenarbeit ermöglichen und durch die zentralen Forschungseinrichtungen Zugang zu State-of-the-art-Technologien sicherstellen. Diese stärkere Vernetzung der Gruppen wird neue Synergien erzeugen, die für dieses hochinterdisziplinäre Arbeitsgebiet von essentieller Bedeutung sind“, so Jens Rettig.

    Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer hob insbesondere die Leistungsfähigkeit des Forschungsschwerpunktes der medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums in Homburg und deren gute Vernetzung mit Wissenschaftlern am Campus Saarbrücken der Universität und mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen hervor. „Dank der hervorragenden wissenschaftlichen Leistung der Forschungsgruppen und ihres zukunftsgerichteten Forschungskonzeptes ist es gelungen, in einem mehrstufigen Auswahlverfahren gegen konkurrierende Anträge aus ganz Deutschland die fast 50-prozentige Mitfinanzierung durch das Bundesforschungsministerium zu erlangen. Dafür möchte ich Frau Ministerin Wanka ausdrücklich danken. Das sehr positive Votum zur medizinischen Forschung in Homburg bei der Begutachtung durch den Wissenschaftsrat in 2014 und der vor wenigen Wochen verabschiedete Landeshochschulentwicklungsplan sind Grundlage dafür, dass sich die Wissenschaft in Homburg langfristig und nachhaltig gut entwickeln kann," betonte die saarländische Regierungschefin.

    Universitätspräsident Volker Linneweber hob die Bedeutung des Centrums für die wissenschaftliche Ausrichtung der Saar-Uni hervor: „Mit dem Neubau wird unser Schwerpunkt NanoBioMed an der Universität des Saarlandes weiter gestärkt. In Zukunft werden hier in enger Zusammenarbeit weitere wichtige Erkenntnisse über die Signalübertragung zwischen Zellen gewonnen werden. Dieser Fortschritt ist von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Vorgänge innerhalb des menschlichen Körpers, der bereits in der Vergangenheit große Bedeutung in der lebenswissenschaftlichen Grundlagenforschung in Homburg und Saarbrücken gespielt hat.“.

    Die Bauzeit des Forschungsgebäudes betrug zirka 38 Monate (März 2012 bis Mai 2015). An den Gesamtkosten (inkl. Erstausstattung) von 36,4 Millionen Euro beteiligte sich der Bund mit rund 15,8 Millionen Euro. Die Forscher haben rund 4000 Quadratmeter Labor- und Bürofläche zur Verfügung.

    Pressefotos in Kürze unter www.uni-saarland.de/pressefotos. Bitte beachten Sie die Nutzungsbedingungen.

    Medienkontakt:
    Pressestelle Staatskanzlei
    Telefon: 0681 501 1126
    Mail: presse@staatskanzlei.saarland.de
    Internet: www.saarland.de
    Twitter: @saarland_de
    Facebook: www.facebook.com/saarland.de

    Fragen beantworten:
    Prof. Dr. Jens Rettig: jrettig@uks.eu, Tel. 06841 16-16400
    Prof. Dr. Frank Zufall: frank.zufall@uks.eu, Tel. 06841-1616350


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-saarland.de/pressefotos


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Biologie
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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