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09.05.2003 12:14

Neuer Test mit Koffein und Halothan erhöht Narkose-Sicherheit

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    In seltenen Fällen können Narkosemittel eine lebensbedrohliche Reaktion auslösen. Dr. Martin Anetseder (39) von der Uni Würzburg hat eine einfache Methode gefunden, mit der sich die hiervon gefährdeten Patienten erkennen lassen. Dafür bekam er im April das mit 10.000 Euro dotierte Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung verliehen.

    Bei der selten auftretenden Narkosekomplikation handelt es sich um die Maligne Hyperthermie: Die Muskeln werden steif, der Stoffwechsel gerät außer Kontrolle und die Körpertemperatur steigt stark an. Mit genetischen Untersuchungen werden nur 20 bis 40 Prozent der Betroffenen erfasst. Bislang brachte nur eine Muskelbiopsie vor der Narkose eine zuverlässige Identifizierung der gefährdeten Patienten.

    Eine viel einfachere Methode hat die Arbeitsgruppe von Dr. Anetseder gefunden: Die Mediziner injizieren Koffein und Halothan in die Oberschenkelmuskeln der Patienten. Bei Personen mit der Veranlagung für die Maligne Hyperthermie kommt es darauf hin im Muskel zu einem messbaren Anstieg der Kohlendioxid- und Milchsäurewerte, während dies bei Gesunden nicht der Fall ist.

    Anfänglich hatten die Mediziner nur den Koffeintest durchgeführt. Die zusätzliche Milchsäure-Messung habe nun die Treffsicherheit des Verfahrens weiter erhöht, so Dr. Anetseder. Mit dem kombinierten Verfahren ließen sich die Hyperthermie-Kandidaten mit fast 100-prozentiger Sicherheit erkennen: Die Methode versagte nur bei einer von 25 Versuchspersonen.

    Das Forschungsstipendium der Fresenius-Stiftung (Bad Homburg) wird von der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin verliehen. Preisträger Anetseder stammt aus Passau, hat in Würzburg Medizin studiert und ist seit 2000 Oberarzt an der Klinik für Anaesthesiologie. Dort leitet er das Labor für Maligne Hyperthermie.

    Für seine Forschungsarbeit bekam Dr. Anetseder am 8. Mai außerdem den "Förderpreis der Würzburger Korporationen für hervorragende Nachwuchswissenschaftler an der Universität Würzburg" verliehen. Diese Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert und wurde ihm bei einem Festkonzert in der Neubaukirche überreicht.

    Weitere Informationen: Dr. Martin Anetseder, T (0931) 201-30125, Fax (0931) 201-30129, E-Mail:
    anets@anaesthesie.uni-wuerzburg.de


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    Martin Anetseder
    Martin Anetseder

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Martin Anetseder


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