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28.05.2015 16:34

Erfolgreiche Hirnforschung im UKE: DFG fördert Sonderforschungsbereich 936 weitere vier Jahre

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat knapp zehn Millionen Euro für die Fortsetzung seines neurowissenschaftlichen Sonderforschungsbereichs SFB 936 eingeworben. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt grünes Licht für die Weiterführung des SFB 936 „Multi-Site Communication in the Brain“ gegeben. Voraussetzung hierfür war die hervorragende interdisziplinäre Arbeit des SFB in der ersten Förderphase, die von der DFG positiv bewertet wurde.

    Jemandem zuhören, etwas fühlen, sich an etwas erinnern – für kognitive Prozesse wie diese werden komplexe Netzwerke im Gehirn aktiviert, die sich über mehrere Gehirnregionen erstrecken. Der Sonderforschungsbereich 936 verfolgt seit seiner Einrichtung im Jahr 2011 das Ziel, die neuronalen Interaktionen im Gehirn zu untersuchen und dabei auch Aufschluss über die Entstehung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu erhalten. Die DFG hat am 21. Mai die Mittel für eine weitere vierjährige Förderphase bewilligt. Am SFB 936 sind 18 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem UKE, drei von der Universität Hamburg sowie weitere Forscher der Universitäten Lübeck und Osnabrück beteiligt.
    Der neurowissenschaftliche SFB „Multi-Site Communication in the Brain – Funktionelle Kopplung neuronaler Aktivität im Zentralnervensystem“ untersucht die Funktion von Netzwerken in gesunden und kranken Gehirnen. Die meisten kognitiven und sensomotorischen Prozesse basieren auf der Aktivität hochgradig verteilter Netzwerke von Nervenzellen im Gehirn. Da viele neurologische und psychiatrische Erkrankungen mit Störungen der strukturellen und funktionellen Kopplung einhergehen, kann die Untersuchung dieser Kopplungen grundlegend neue Erkenntnisse bezüglich kognitiver Funktionen und ihrer Störungen liefern. Ein entscheidender Faktor in der Arbeit des SFB 936 besteht in der engen Verzahnung von Grundlagenforschung und patientenzentrierten klinische Forschungsarbeiten, die bereits in der ersten Förderperiode wirkungsvoll und innovativ kombiniert wurden.
    In der ersten Förderperiode des SFB 936 konnten durch ein breites Spektrum von Untersuchungsansätzen bereits wichtige neue Erkenntnisse zur Kommunikation in Netzwerken des Gehirns und zur Störung bei Erkrankungen wie Schlaganfall, Schizophrenie oder Parkinson gewonnen werden. In der zweiten Förderperiode wird die Modulation von Netzwerken des Gehirns im Vordergrund der Untersuchungen stehen. Unterschiedliche Interventionen, wie beispielsweise magnetische oder elektrische Hirnstimulation, zielen darauf ab, die Kommunikation in Netzwerken zu verbessern. Zudem werden in der zweiten Förderperiode mehr Ressourcen für Modellierung und Simulation neuronaler Netzwerke zur Verfügung stehen. Der SFB 936 wird für die kommenden vier Jahre mit insgesamt 9,6 Millionen Euro gefördert.
    „Die Einwerbung der Mittel für die zweite Förderperiode ist ein Erfolg der nachhaltigen Förderung der Neurowissenschaften im UKE. Sie zeigt, dass die Medizinische Fakultät durch gezielte Schwerpunktsetzung ein hervorragendes Forschungsumfeld geschaffen hat, in dem sich Spitzenforschung entfalten kann. Ich gratuliere den beiden Sprechern des SFB, Prof. Dr. Andreas Engel und Prof. Dr. Christian Gerloff, und freue mich sehr darüber, dass die Kooperation zwischen Grundlagenforschung und Klinik von Erfolg gekrönt wurde“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät und Mitglied des UKE-Vorstands.
    „Die dynamische Kommunikation in neuronalen Netzwerken des Gehirns gehört zu den derzeit wichtigsten und spannendsten Forschungsthemen in den Neurowissenschaften. Die Bewilligung für eine weitere Förderphase unseres SFBs dokumentiert, dass das UKE in diesem Bereich zu einem der führenden Standorte in Deutschland geworden ist“, sagt Prof. Dr. Andreas K. Engel, Leiter des Instituts für Neurophysiologie und Pathophysiologie des UKE.
    „Die Fortsetzung dieses Sonderforschungsbereiches ist ein Meilenstein für die Erforschung von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall und Parkinson. Das Besondere am SFB 936 ist, dass wir die Netzwerkeigenschaften des Gehirns und ihre Veränderungen durch Krankheiten untersuchen. In der zweiten Förderphase wird die gezielte Beeinflussung von Netzwerken des Gehirns im Vordergrund stehen. Zudem werden wir uns noch stärker darauf konzentrieren, diese Netzwerke mit modernen Computersystemen zu modellieren und krankhafte Veränderungen zu simulieren“, sagt Prof. Dr. Christian Gerloff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie und Stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKE.

    Weitere Informationen zu den Inhalten und Aktivitäten des SFB 936 unter www.sfb936.net.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Andreas K. Engel
    Institut für Neurophysiologie und Pathophysiologie
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Martinistr. 52
    20246 Hamburg
    Telefon: (040) 7410-56170
    E-Mail: ak.engel@uke.de

    Prof. Dr. Christian Gerloff
    Klinik und Poliklinik für Neurologie
    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Martinistr. 52
    20246 Hamburg
    Telefon: (040) 7410-53770
    E-Mail: gerloff@uke.de


    Bilder

    Prof. Dr. Andreas K. Engel, UKE
    Prof. Dr. Andreas K. Engel, UKE
    Foto: UKE
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    Prof. Dr. Christian Gerloff, UKE
    Prof. Dr. Christian Gerloff, UKE
    Foto: UKE
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Andreas K. Engel, UKE


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    Prof. Dr. Christian Gerloff, UKE


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