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12.05.2003 11:29

Erinnerungen zwischen Kulturwissenschaften und Medienarchäologie

Dr. Eva-Maria Streier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Einstein Forum
    laden ein zu einer Veranstaltung der Reihe "Blickwechsel"

    Jan Assmann
    Professor für Ägyptologie, Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg

    Wolfgang Ernst
    Professor für Medientheorie, Humboldt-Universität zu Berlin

    Erinnerung zwischen
    Kulturwissenschaft und Medienarchäologie

    Gerade konnten wir sehen, wie die Museen und Bibliotheken in Bagdad geplündert und die einmaligen archäologischen Zeugnisse, Zeichen unserer historischen Erinnerung, gestohlen oder zerstört wurden. Das zeigt uns wieder einmal die Fragilität solcher Monumente, demonstriert, wie bedroht die Medien unseres kollektiven Gedächtnisses sind. Wir leiden aber nicht nur an einem Zuwenig, sondern auch an einem Zuviel: Eine Unzahl von Dokumenten und Exponaten liegen in unseren Archiven, Bibliotheken und Museen - soviel, dass wir sie kaum noch ordnen, geschweige denn ausstellen, betrachten, verarbeiten können. Schließlich speichern wir in letzter Zeit auch immer mehr Informationen, die wir in Zukunft nicht mehr abrufen können, weil die Programme nicht mehr lesbar sein werden: Erinnerungen, die nicht zerstört und dennoch verloren sein werden?

    Gesprächsleitung: Dr. Cornelia Vismann, Berlin

    Donnerstag, 15. Mai 2003, 19 Uhr
    Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin
    Potsdamer Str. 33, Berlin-Tiergarten

    ***
    Eine Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und des Einstein Forums
    in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin


    Die Referenten

    Jan Assmann
    geboren 1938, studierte Ägyptologie, Archäologie und Gräzistik, Promotion 1965, Habilitation 1971, seit 1976 Professor der Ägyptologie in Heidelberg, Gastprofessuren in Paris, Yale und Jerusalem, Forschungsaufenthalte in Berlin (Wissenschaftskolleg) und Santa Monica (J. Paul Getty Center). D. theol. h.c. (Münster).

    Ausgewählte Veröffentlichungen:
    - Zeit und Ewigkeit im Alten Ägypten. Heidelberg 1975
    - Ägypten - Theologie und Frömmigkeit einer frühen Hochkultur. Stuttgart 1984
    - MaŽat. Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten. München 1990
    - Stein und Zeit. Mensch und Gesellschaft im Alten Ägypten. München 1991
    - Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität. München 1992
    - Ägypten. Eine Sinngeschichte. 2. Aufl. München 1996
    - Moses der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur. München 1998
    - Weisheit und Mysterium. Das Bild der Griechen von Ägypten. München 2000
    - Der Tod als Thema der Kulturtheorie. Todesbilder und Totenriten im Alten Ägypten. Frank-furt/Main 2000
    - Herrschaft und Heil. Politische Theologie in Altägypten, Israel und Europa, München 2000
    - Tod und Jenseits im Alten Ägypten. München 2001

    Wolfgang Ernst
    geboren 1959, studierte Geschichte, Klassische Philologie und Archäologie in Köln, London und Bochum. Promotion 1989, Habilitation 2002; lehrte in Leipzig, Kassel, Erfurt, Köln, Paderborn und Weimar. Seit 2003 Professor für Medientheorie an der Humboldt-Universität zu Berlin.

    Ausgewählte Veröffentlichungen:
    - Historismus im Verzug. Museale Antikenrezeption im britischen Neoklassizismus (und jenseits), Hagen 1992
    - Geschichtskörper. Zur Aktualität von Ernst H. Kantorowicz (hg. zus. mit Cornelia Vismann). München 1998
    - M.edium F.oucault. Weimarer Vorlesungen über Archive, Archäologie, Monumente und Medien. Weimar 2000
    - Das Rumoren der Archive. Ordnung aus Unordnung. Berlin 2002
    - Im Namen der Geschichte. Sammeln Ó Speichern Ó (Er)Zählen. Paderborn 2003

    Die Reihe Blickwechsel
    Wissenschaft ist nicht einfach ein abstraktes Subjekt, sie ist auch geprägt von den Erfahrungen der Wissenschaftler. In der Reihe Blickwechsel werden die jeweiligen Fächer daher aus der Perspektive unterschiedlicher Generationen betrachtet. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Blick auf das Fach sich von Generation zu Generation entscheidend ändern kann. Dieser "Blickwechsel" resultiert aus unterschiedlichen Prägungen während des Studiums, sich verändernden Problemlagen in der Forschung oder auch aus einer wechselnden historischen Grunderfahrung zwischen den Generationen. Indem zwei verschiedene Blicke auf ein Gebiet der Wissenschaft geworfen werden, erhoffen wir uns tiefere Einblicke in die Dynamik der jeweiligen Disziplinen. Indem die unterschiedlichen Generationen miteinander Blicke wechseln, soll auch eine Art neuer Selbstreflexion der Fächer entstehen.


    Weitere Informationen:

    http://www.einsteinforum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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