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12.05.2003 12:39

Wenn sich bei Säuglingen die Gallengänge verschließen

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Europäisches Patientenregister vergibt wissenschaftliches Reisestipendium

    Schirmherrin ist Bundesfamilienministerin Renate Schmidt
    Hilfe für Säuglinge mit einer Gallenwegskrankheit - das ist das Ziel des Europäischen Patientenregisters für die Gallengangatresie (EBAR). Am Dienstag, 13. Mai 2003, wird die Schirmherrin des Registers und Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, Renate Schmidt, diejenige Klinik auslosen, die ein Reisestipendium für einen Wissenschaftler erhält. Das Stipendium ist mit 2.500 Euro dotiert. Damit soll der Austausch über die Erkrankung verbessert werden. Insgesamt haben sich 26 Kliniken aus elf europäischen Ländern für die Verlosung qualifiziert, indem sie in den Jahren 2001 und 2002 insgesamt 115 Patienten mit einer Gallengangatresie meldeten. Leiter des Registers ist Professor Dr. Claus Petersen aus der Abteilung Kinderchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

    Die Gallengangatresie trifft eines von rund 12.000 Neugeborenen und tritt bei jungen Säuglingen auf: Innerhalb weniger Wochen verschließen sich die Gallenwege zwischen Leber und Dünndarm. Die Ursache dafür ist bislang unbekannt, vermutet wird eine Infektion. Erste Symptome wie eine leichte Gelbsucht oder entfärbter Stuhlgang scheinen harmlos. Dabei spielt die Zeit eine entscheidende Rolle bei der Behandlung: Sind die Gallenwege komplett verschlossen, so ist der normale Abfluss der Galle aus der Leber unterbrochen. Nur eine Operation innerhalb der ersten sechs Wochen nach der Geburt kann die Krankheit heilen. Bei den meisten der betroffenen Kindern wird die Diagnose zu spät gestellt, die Leber ist dann durch den Gallestau zunehmend zerstört. Deshalb benötigen viele Patienten über kurz oder lang eine Lebertransplantation.

    Die Idee eines "European Biliary Atresia Registry" (EBAR) entstand 1999 bei einem wissenschaftlichen Symposium in Hannover. Berichte zeigten, dass die Behandlung der Gallengangatresie umso besser war, je eher die seltene Krankheit diagnostiziert wurde und wenn sie in spezialisierten Zentren erfolgte. Allerdings ist sie so selten, dass die Forschungsergebnisse aus nur einem Land keine grundlegenden Rückschlüsse zuließen - die Fallzahlen sind einfach zu gering. Durch das Europäische Register lassen sich Projekte zusammenführen und neue Erkenntnisse über die Behandlung austauschen. Beteiligt sind Kinder-Gastroenterologen, Kinderchirurgen und Transplantationsmediziner.

    Weitere Informationen gibt gerne Professor Dr. Claus Petersen, Telefon: (0511) 532-9260,
    E-Mail: Petersen.Claus@mh-hannover.de


    Weitere Informationen:

    http://www.biliary-atresia.com
    http://www.leberkrankes-kind.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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