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10.06.2015 15:01

Schiffsexpedition nach Brasilien untersucht Klimadynamik

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Mit einer vierwöchigen Schiffsexpedition in den westlichen tropischen Atlantik wird ein internationales Team unter Leitung von Geowissenschaftlern der Universität Heidelberg im Frühjahr 2016 historische Niederschlagsveränderungen in Brasilien untersuchen. Im März und April kommenden Jahres wollen die Forscher vor der brasilianischen Küste Wasser- und Sedimentproben nehmen und damit rekonstruieren, wie sich die Niederschläge vor Ort im Lauf der vergangenen 150.000 Jahre verändert haben.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 10. Juni 2015

    Schiffsexpedition nach Brasilien untersucht Klimadynamik
    Internationales Forscherteam rekonstruiert historische Niederschlagsveränderungen

    Mit einer vierwöchigen Schiffsexpedition in den westlichen tropischen Atlantik wird ein internationales Team unter Leitung von Geowissenschaftlern der Universität Heidelberg im Frühjahr 2016 historische Niederschlagsveränderungen in Brasilien untersuchen. Im März und April kommenden Jahres wollen die Forscher vor der brasilianischen Küste Wasser- und Sedimentproben nehmen und damit rekonstruieren, wie sich die Niederschläge vor Ort im Lauf der vergangenen 150.000 Jahre verändert haben. „Diese logistisch komplexe Expedition mit dem Forschungsschiff METEOR wird neue Perspektiven für die geowissenschaftliche Forschung an der Ruperto Carola eröffnen“, erklärt der Expeditionsleiter und Geologe Dr. André Bahr. Das Projekt SAMBA wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.

    Die Forschungsfahrt findet in enger Einbindung von Projektpartnern der brasilianischen Universitäten Sao Paulo und Rio de Janeiro statt. Zu dem internationalen Team gehören neben Heidelberger Wissenschaftlern zudem Forscher des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR), der Goethe-Universität Frankfurt sowie von Institutionen in Frankreich, Italien, Luxemburg und Kolumbien. Der Projekttitel SAMBA steht für „South American Hydrological Balance and Paleoceanography during the Late Pleistocene and Holocene“.

    Die Teilnehmer der Schiffsexpedition wollen Wasser- und Sedimentproben im Mündungsbereich von Flüssen entlang der brasilianischen Küste zwischen Rio de Janeiro und Fortaleza nehmen. „Bisherige Klimarekonstruktionen zeigen, dass gerade Ostbrasilien im Pleistozän und Holozän von extremen Schwankungen in der geographischen Niederschlagsverteilung betroffen war. Das führte zu abrupten Wechseln zwischen feuchten und trockenen Perioden, mit entsprechend drastischen Auswirkungen auf die lokale Vegetation“, erläutert André Bahr vom Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg. Die Schwankungen im Niederschlag hängen nach Angaben des Wissenschaftlers wiederum von der Stärke des südamerikanischen Sommermonsuns ab. Dieser werde durch langfristige Änderungen in der Sonneneinstrahlung und kurzfristige Schwankungen in der Ozeanzirkulation gesteuert.

    „Wir wissen allerdings noch zu wenig über die Funktionsweise der komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Steuerungsfaktoren“, erklärt der Geologe. „Diese sind aber gerade in Bezug auf die zukünftige Klimaentwicklung höchst relevant.“ Um die Fragen nach den Steuerungsmechanismen zu klären, sollen die bei der Fahrt gewonnenen Sedimentkerne mit modernen geowissenschaftlichen Methoden untersucht werden. Dadurch, dass die Kerne in Landnähe gewonnen werden, können die Wissenschaftler kontinentale Klima- und Umweltschwankungen wie beispielsweise Vegetationsänderungen mit Änderungen in der Ozeanzirkulation in Verbindung bringen und somit neue Einsichten in die Klimadynamik dieser Region gewinnen, wie André Bahr sagt.

    Kontakt:
    Dr. André Bahr
    Institut für Geowissenschaften
    Telefon (06221) 54-6062
    andre.bahr@geow.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.geow.uni-heidelberg.de/forschungsgruppen/friedrich/projekte.html
    http://www.geow.uni-heidelberg.de/forschungsgruppen/friedrich
    http://www.ldf.uni-hamburg.de/meteor.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geowissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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