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04.09.1998 00:00

33. Europäisches Meeresbiologensymposium in Wilhelmshaven

Dr. Sibet Riexinger Koordination und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Terramare, Zentrum für Flachmeer-, Küsten- und Meeresumweltforschung e.V.

    EMBS - Pressemitteilung
    Forschungszentrum Terramare, Wilhelmshaven, 3.9.98

    Vom 07. bis 11. September findet in Wilhelmshaven das 33. Europäische Meeresbiologensymposium (European Marine Biology Symposium - EMBS) statt. Das EMBS wurde vor 33 Jahren auf Helgoland ins Leben gerufen und findet seitdem jedes Jahr in einem anderen europäischen Land statt. In diesem Jahr hat das Forschungszentrum Terramare die Organisation übernommen. Der Tagungsort wird das Kulturzentrum Pumpwerk sein. Es werden fast 200 Teilnehmer aus 21 primär europäischen Ländern erwartet, aber auch Wissenschaftler aus Australien, Israel, Japan, den USA und Tunesien.
    Die Themenschwerpunkte des Symposiums sind "Leben unter Extrembedingungen" und "Leben an Grenzflächen". Dabei geht es um die Biologie an den Grenzflächen Luft/Wasser, Sediment/Wasser und sauerstoffhaltige/sauerstofffreie Sedimentbereiche. Als Extrembedingungen werden hohe Salzgehalte, Hydrothermalquellen und niedrige Temperaturen behandelt. Weiterhin werden aktuelle Forschungsergebnisse in einer breiteren Themenvielfalt vorgestellt.
    An Grenzflächen sind Organismen verschiedenen Lebensbedingungen ausgesetzt, an die sie angepaßt sein müssen. Außerdem finden an diesen Grenzen Austauschprozesse statt, die auch von den Organismen selbst beeinflußt werden können. Grenzflächen sind oft von einer typischen Tier- und Pflanzenwelt bewohnt und weisen auch chemische und physikalische Besonderheiten auf. Veränderungen auf einer Seite einer Grenzfläche können das Leben im angrenzenden Bereich beeinflussen. So schädigt zunehmende ultraviolette Einstrahlung als Folge des Ozonloches die Organismen an der Meeresoberfläche, unter anderem auch Fischlarven. Zahlreiche Beiträge gehen auf die Anpassungen und besondere Ökologie des Lebens an Grenzflächen ein.
    Mit der Entdeckung der hydrothermalen Quellen in den Siebzigern wurde das Interesse der Meeresbiologie erneut auf extreme Lebensräume im Meer gelenkt. Seitdem sind viele Erkenntnisse gewonnen worden über die in diesen extremen und instabilen Lebensräumen vorkommenden Tiere und deren Verbreitung. Statt der Photosynthese wie in den oberen, durchleuchteten Schichten des Meeres findet dort Chemosynthese durch symbiontische Bakterien statt, die höheres Leben an den Hydrothermalquellen erst ermöglicht. Hydrothermalquellen sind nicht nur Oasen der Tiefsee, sondern kommen auch in flacheren Meeresregionen vor, wovon in mehreren Beiträgen aus dem Mittelmeer berichtet wird.
    Ein weiterer Extremfaktor des Lebens im Meer ist Kälte. Anpassungen der Meeresorganismen an sehr niedrige Temperaturen werden aufgezeigt und Beispiele für ökologische Auswirkungen von episodischen Kälteeinbrüchen aus dem Wattenmeer gegeben.
    Das 33. EMBS bietet mit vielen Beispielen aus allen Meeresregionen der Erde einen Überblick über die aktuellen Forschungen zu diesen Themenschwerpunkten.

    Ansprechpartner:
    Dr. Gerd Liebezeit
    Tel.: 04421 944 100
    e-mail: liebezeit@terramare.fh-wilhelmshaven.de

    Dr. Sabine Dittmann
    Tel.: 04421 944 188
    e-mail: dittmann@terramare.fh-wilhelmshaven.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-wilhelmshaven.de/terramare/embs33.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     


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