idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.06.2015 15:34

Ausstellung im Universitätsmuseum: „Die Rückkehr der Mumie“

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Eine mehr als 2.500 Jahre alte Mumie steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Heidelberger Universitätsmuseum. Anlass ist die Rückführung dieses mumifizierten Körpers einer ägyptischen Frau in die Sammlungs-Bestände des Ägyptologischen Instituts. Die Mumie selbst wird in bildlicher und filmischer Darstellung zu sehen sein. Ergänzend dazu dokumentieren Objekte aus ägyptischen Grabstätten Themen wie Magie, Religion und Totenglauben. Moderne anatomische Plastinate sowie Computertomographie-Aufnahmen sollen altägyptische Mumifizierungstechniken anschaulich machen. Die Eröffnung der Ausstellung „Die Rückkehr der Mumie“ findet am 16. Juni statt.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 12. Juni 2015

    Ausstellung im Universitätsmuseum: „Die Rückkehr der Mumie“
    Ägyptologisches Institut präsentiert Objekte aus Grabstätten – CT-Aufnahmen und anatomische Plastinate sollen Mumifizierungstechniken veranschaulichen

    Eine mehr als 2.500 Jahre alte Mumie steht im Mittelpunkt einer Ausstellung im Universitätsmuseum, zu der das Ägyptologische Institut von Mitte Juni bis Ende Oktober 2015 einlädt. Anlass ist die Rückführung dieses mumifizierten Körpers einer ägyptischen Frau in die Sammlungs-Bestände des Instituts. Die Mumie selbst wird in bildlicher und filmischer Darstellung zu sehen sein. Ergänzend dazu dokumentieren Objekte aus ägyptischen Grabstätten Themen wie Magie, Religion und Totenglauben im Ägypten des ersten vorchristlichen Jahrtausends. Moderne anatomische Plastinate aus der Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie sowie moderne Computertomographie-Aufnahmen sollen altägyptische Mumifizierungstechniken anschaulich machen. Die Eröffnung der Ausstellung „Die Rückkehr der Mumie“ findet am 16. Juni statt.

    Die Mumie lässt sich einer Frau namens Hetep-Amun zuordnen, die um 700 vor Christus in Theben, dem heutigen Luxor, als Mitglied der Oberschicht lebte. „Die Texte, die sich auf ihrem Sarg und ihrer Grabstele befinden, geben zwar Aufschluss über ihren Glauben, ihren Namen und die der Mitglieder ihrer Familie. Die reale Person allerdings kommt nicht wirklich zum Vorschein, denn die idealisierten religiösen Formeln und unpersönlichen Hinweise verdrängen das Bild des ,echten‘ Menschen“, betont Dr. Dina Faltings, die Kustodin der Sammlung des Ägyptologischen Instituts.

    Ein erstes persönliches Detail dieser Frau konnte erst mit einer röntgenologischen Auswertung der Zähne in den 1970er Jahren aufgedeckt werden: Infolge eines Abriebs des Zahnschmelzes muss ihr das Kauen große Schmerzen verursacht haben. Weitere Einzelheiten konnten, nach Angaben von Dr. Faltings, mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden ermittelt werden, die von Dr. Sara Doll, der Kuratorin der anatomischen Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie, durchgeführt wurden. Die Untersuchungsergebnisse zeigen zum Beispiel Auswirkungen, die mehrere Schwangerschaften auf ihre Knochen hatten, oder gesundheitliche Beeinträchtigungen wie beispielsweise Gelenkbeschwerden. Als „kleine Sensation“ bezeichnet Dina Faltings zudem die Bestätigung, dass diese Frau der Volksgruppe der Nubier zuzuordnen ist. Das wurde bislang lediglich vermutet.

    Die Ausstellung dokumentiert überdies die Geschichte der Mumie, die nach ihrer Entdeckung durch Grabräuber Anfang des 19. Jahrhunderts nach Deutschland verschifft wurde. Zunächst in privatem Besitz, gelangte die Mumie schließlich in den 1930er Jahren nach einer Zwischenstation im damaligen Museum für Weltkulturen in Mannheim in die Sammlung des Ägyptologischen Instituts der Universität Heidelberg. Von dort wurde sie später ausgeliehen, zuletzt befand sie sich in der Anatomie der Universitätsmedizin Göttingen zwecks paläopathologischer Untersuchungen. Von dort ist sie jetzt – nach einem Intermezzo in der in Budapest gezeigten Ausstellung „Mummies of the World“ – nach Heidelberg zurückgekehrt.

    Zum Auftakt der Ausstellungseröffnung am 16. Juni sprechen Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack, Direktor des Ägyptologischen Instituts, und Charlotte Lagemann, Kuratorin des Universitätsmuseums. In die Ausstellung führen Dr. Dina Faltings und ihre wissenschaftliche Mitarbeiterin Ildikó Maaßen ein. Die Veranstaltung findet im Universitätsmuseum, Grabengasse 1, statt. Beginn ist um 18 Uhr.

    Die Ausstellung „Die Rückkehr der Mumie“ wird vom 17. Juni bis zum 25. Oktober 2015 im Universitätsmuseum gezeigt. Sie ist von Dienstag bis Samstag (außer an Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

    Kontakt:
    Charlotte Lagemann
    Universitätsmuseum
    Tel. +49 6221 54-3547
    museum@rektorat.uni-heidelberg.de

    Dr. Dina Faltings
    Sammlung des Ägyptologischen Instituts
    Tel. +49 6221 54-2536/2533
    dina.faltings@zaw.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle
    Tel. +49 6221 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).