Neue Website des Imre Kertész Kollegs der Universität Jena informiert über öffentliche Debatten zum Umgang mit Geschichte in den osteuropäischen Staaten
Geschichte spaltet. Das Zentrum von Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens, wird seit einiger Zeit mit riesenhaften Monumenten bestückt. Die Mazedonier huldigen Alexander dem Großen, den sie für sich reklamieren – was in Griechenland zu Empörung führt. Und in Litauen herrscht Streit über die monumentalen Figuren im sowjetischen Heldenstil auf der Grünen Brücke in Vilnius.
Gemeinsam ist beiden Themen, dass sie hierzulande kaum wahrgenommen werden. Dennoch gibt es einen Ort, an dem sie zusammenkommen: Das Imre Kertész Kolleg der Universität Jena hat eine neue Internetseite freigeschaltet, auf der die Debatten über Geschichte im Osten und Südosten Europas dokumentiert werden. Unter
www.cultures-of-history.uni-jena.de/index.php?id=55 können sich sowohl Historikerinnen und Historiker als auch die interessierte Öffentlichkeit informieren.
„Auf unserer neuen Website wollen wir die aktuellen Debatten über die Geschichte Ostmittel- und Südosteuropas im 20. Jahrhundert darstellen und zugleich die Ausstellungspraxis in den historischen Museen dieser Länder reflektieren“, sagt Juliane Tomann, die Projektleiterin. Konfliktstoff gebe es genug: Schmerzhafte öffentliche Auseinandersetzungen in unseren östlichen Nachbarländern über die sozialistische Epoche oder den Holocaust gehören seit dem Ende des Kalten Krieges vor 25 Jahren in Osteuropa zum Alltag, so Tomann.
Bewusst sei Englisch als Sprache auf der Website gewählt worden, um die Debatten einem breiten internationalen Publikum zugänglich zu machen.
Für die Aktualität der neuen Website sorgen u. a. die zahlreichen Fellows, die bereits am Kertész-Kolleg gearbeitet haben und nun Beiträge zu den Debatten in ihren Heimatländern liefern. Auf diesem Wege werde zugleich das wissenschaftliche Netzwerk des Kollegs gepflegt, sagt Juliane Tomann. Sie habe zudem bereits erste Anfragen von Fachkolleginnen und -kollegen aus dem Osten Europas, bei denen das Projekt auf großes Interesse stößt.
Kontakt:
Juliane Tomann
Imre Kertész Kolleg der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Leutragraben 1, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944074
E-Mail: juliane.tomann[at]uni-jena.de
http://www.cultures-of-history.uni-jena.de/index.php?id=55
http://www.uni-jena.de
Über die Figuren im sowjetischen Heldenstil auf der Grünen Brücke in Vilnius wird heftig gestritten.
Foto: Jean-Pierre Dalbéra/Wikimedia Commons
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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