Giftiger Rauch ist für die Menschen meist gefährlicher als die Flammen. Moderne Rauchabzugsanlagen sollen bei einem Brand vor dem gesundheitsschädlichen Qualm schützen. Ob die Entrauchungssysteme tatsächlich wirkungsvoll arbeiten, zeigt ein neues Testverfahren.
Feuer und Rauch
Die häufigste Todesursache bei Gebäudebränden sind Vergiftungen durch Rauchgase: Etwa 90 Prozent der Brandopfer ersticken am giftigen Kohlenmonoxid. Auch beim Brand auf dem Düsseldorfer Flug-hafen vor zwei Jahren kamen die Todesopfer nicht in den Flammen um, sondern starben an Rauchgasvergiftungen. Daher sind gut funktionierende Rauch- und Wärmeabzugsanlagen im Brandschutz unentbehrlich. Je komplexer jedoch die Geometrie eines Gebäudes ist, desto schwieriger ist es, die Wirksamkeit der Anlagen zu beurteilen. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT in Oberhausen hat ein Verfahren entwickelt, mit dem bereits installierte Entrauchungssysteme getestet werden können.
UMSICHT hat ein mobiles Gerät - eine Art große Nebelmaschine - konstruiert, das einen für Menschen und Gebäude unschädlichen Rauch erzeugt. Mit einem Propanbrenner wird der Nebel auf etwa 120 °Celsius erwärmt. Der heiße Rauch steigt auf und verteilt sich innerhalb weniger Minuten im untersuchten Gebäudeabschnitt. Wie effektiv die Rauchabzugssysteme den Nebel abführen, stellen die Wissenschaftler anhand der Temperaturverteilung und begleitender Messungen der Gaszusammensetzung fest. Man sieht auch, ob sich der Rauch durch undichte Stellen in Rauchschutztüren oder über Klimaanlagen im Gebäude ausbreitet.
»Dieses Verfahren eignet sich, um die Entrauchung bei größeren Baukomplexen und bei öffentlichen Einrichtungen wie Veranstaltungsräumen, Einkaufszentren, Bahnhöfen oder Flughäfen zu prüfen. Dort kann untersucht werden, ob die sehr komplexe Technik im Zusammenspiel aller Komponenten auch tatsächlich funktioniert«, führt Dr. Adrian Beard von UMSICHT aus. Dieser Test ist insbesondere bei modernen Chrom- und Glaspalästen mit ihren riesigen Hallen wichtig. Dort verlaufen nämlich häufig Fluchtwege auf mehreren Etagen über-einander in der Halle und können im Brandfall verqualmen. Dies versuchen Architekten durch ein ausgeklügeltes Entrauchungssystem zu verhindern. Ob das Konzept aufgeht, zeigt der Brandrauchtest.
Das Funkhaus des WDR in Düsseldorf hat sich bereits dem neuen Brandrauchtest unterzogen. Ergebnis: Die Rauch- und Wärmeabzugsanlagen arbeiten einwandfrei.
Ansprechpartner:
Dr. Adrian Beard
Telefon 02 08/85 98-2 31
Telefax 02 08/85 98-2 90
email: bea@umsicht.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT
Osterfelder Straße 3
D-46047 Oberhausen
Pressekontakt:
Achim Loewen
Telefon 02 08/85 98-1 42
Telefax 02 08/85 98-2 90
email: loe@umsicht.fhg.de
http://www.iuse.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Gesellschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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