idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
03.09.1998 00:00

Solare Klimatisierung für Bürogebäude in heißen Klimazonen

Karin Schneider Kommunikation
Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

    Heiße Länder - kühle Köpfe

    Solare Klimatisierung für Bürogebäude in heißen Klimazonen

    Am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE haben Forscher eine Anlage entwickelt, die Wärme aus Solarkollektoren zum Kühlen nutzt. In einem ersten industriellen Demonstrationsprojekt wird die solare Trocknungskühlung 350 m2 Bürofläche in einem Gebäude in Portugal klimatisieren. Die neue Technik verbessert nicht nur die Arbeitsbedingungen, sie ist auch in zweifacher Weise gut für das Klima: sie schont die Erdatmosphäre, denn sie kommt ohne Kältemittel aus und sie reduziert die elektrische Spitzenlast zur Mittagszeit.

    Und so funktioniert die solare Klimaanlage des Fraunhofer ISE, die nur mit Luft als Wärmeträger arbeitet: Die Umgebungsluft wird mit Hilfe eines Trocknungsmittels getrocknet, durch Verdunstung hinzugegebenen Wassers kühlt sie sich ab. Der Trick: Das Ganze funktioniert umso besser, je trockener die Luft vor dem Befeuchten ist. Dazu nutzen die Freiburger das aus Verpackungen bekannte Trocknungsmittel Silikagel. Es 'adsorbiert' Wasser, entzieht also Luft Feuchtigkeit durch Anlagerung des Wassers an die eigene Molekülstruktur- bis es voll ist wie ein nasser Schwamm. Mit Wärme kann das Silikagel regeneriert werden, dann kann es wieder Wasser aufnehmen.

    Antriebsenergie der solaren Klimaanlage ist, neben elektrischer Energie für die Ventilatoren, Niedertemperaturwärme von etwa 80 Grad aus Solarkollektoren. Weil solares Strahlungsangebot und Kühlbedarf zeitlich weitgehend zusammenfallen, kann auf große Speicher verzichtet werden.

    "Wir wollen damit zeigen, daß Bürogebäude weitgehend solar klimatisiert werden können," erläutert Projektleiter Dr. Hans-Martin Henning vom Fraunhofer ISE das Projektziel. "Im Mittelmeerraum können diese Anlagen bereits heute nahe an der Wirtschaftlichkeit arbeiten. Besonders attraktiv sind Systeme, die im Sommer kühlen und die beim Trocknungsprozeß freiwerdende Wärme im Winter zum Heizen nutzen."

    Ein erstes Industrieprojekt ist die Sanierung des Bürogebäudes der Firma Atecnic - einem Klimagerätehersteller aus Sintra bei Lissabon. Für die Konzeption der Anlage sind die Fraunhofer-Forscher zuständig, Meßtechnik und Monitoring übernimmt das portugiesische Forschungsinstitut INETI. Zur solaren Klimatisierung von 350 m2 Bürofläche reichen 60 m2 Solarkollektoren, die im Winter zusätzlich die Heizung unterstützen. Die umweltfreundliche Technik soll auf lange Sicht die elektrisch betriebenen Fensterklimaanlagen ersetzen.
    40 Prozent der Kosten werden durch die EU bezuschußt.

    Informationsmaterial:
    Fraunhofer ISE, Presse und Public Relations
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 50, Fax +49 (0) 7 61/45 88-3 42
    e-mail: info@ise.fhg.de

    Ansprechpartner für weitere Informationen:

    Projektleiter:
    Dr. Hans-Martin Henning, Fraunhofer ISE,
    Tel. +49 (0) 7 61/45 88-1 34, Fax +49 (0) 7 61/45 88-1 00
    e-mail: hansm@ise.fhg.de

    Pressearbeit: Dr. Klaus Heidler, Solar Consulting
    Tel. +49 (0) 7 61/70 72 53-0, Fax +49 (0) 7 61/70 72 53-1
    e-mail: solar.consulting@t-online.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).