Höhere Investitionen in bessere Bildung und bessere Jobs, das fordert Unternehmer Hans Wall zur Verleihung von 27 Deutschlandstipendien, die im Sommersemester 2015 an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin vergeben wurden.
„Mehr Geld für Qualifizierung und gut bezahlte Arbeit, daran muss uns gelegen sein, wenn die Schere zwischen Arm und Reich sich schließen soll“, fordert der Gründer der Wall AG, der für sein Engagement bereits mit dem Bundesverdienstkreuz und anderen Auszeichnungen und Preisen geehrt wurde. Auch diesmal geht der erfolgreiche Unternehmer mit gutem Beispiel voran, beteiligt sich an zehn Deutschlandstipendien der HWR Berlin.
Eine seiner Stipendiatinnen ist Anastasiya Marenko aus dem Bachelor-Studiengang „Unternehmensgründung und Unternehmensnachfolge“. Die gebürtige Ukrainerin lebt seit 2002 in Deutschland, studiert Englisch und Spanisch auf Lehramt und zusätzlich im Abendstudium Wirtschaftswissenschaften an der HWR Berlin. Zur Finanzierung ihres Studiums jobbt sie nebenbei: „Vier Mal zur Uni und vier Mal zum Geldverdienen zur Arbeit, so sieht mein Wochenpensum aus“, sagt die eloquente Studentin. Trotzdem nutzt Marenko die ihr verbleibende Zeit nicht nur zum Lernen, sondern engagiert sich für andere. Mit Gleichgesinnten arbeitete sie das Konzept für einen Fußballverein aus, in dem deutsche Spieler/innen und Asylbewerber/innen gemeinsam trainieren. Aktuell plant die Studentin gemeinsam mit ihrem Bruder die Gründung eines Start-ups, das Tanzen und eventuell auch andere Sportarten „auf innovative Weise mit Kultur verbindet“. Konkreteres verrät Gewinnerin verschiedener Tanzpreise noch nicht. Einen Teil des Stipendiums will Marenko, die vier Sprachen beherrscht, für die Anschubfinanzierung des Unternehmens verwenden. „Ich möchte Menschen in die Kultur ihres neuen Heimat- bzw. Aufenthaltslandes reinbringen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig das ist, um sich einzuleben und Fuß zu fassen“, begründet Marenko ihr Engagement. Etwa jedes zehnte Deutschlandstipendium an der HWR Berlin wird an Ausländer/innen vergeben.
Das Deutschlandstipendium prämiert zu 75 Prozent Leistung, berücksichtig darüber hinaus jedoch auch persönliche Lebensumstände und Werdegänge der Bewerber/innen, denen eine finanzielle Unterstützung den erfolgreichen Abschluss ihres Studiums maßgeblich erleichtert. Zu ihnen gehört Jenny Klann, die den dualen Studiengang „Bauwirtschaftsingenieurwesen“ absolviert. Die 28-jährige muss dank des Stipendiums nun doch keinen Bildungskredit aufnehmen, um ihr Ausbildungsgeld, das sie als dual Studierende erhält, aufzustocken. Klann kam auf dem zweiten bzw. dritten Bildungsweg zum Studium, hat Durchhaltevermögen bewiesen und hart gearbeitet dafür. Nach dem nachgeholten Fachabitur machte sie zunächst einen Berufsabschluss und sammelte Berufserfahrung. Sie will sich von dem Geld für das Studium einen Laptop und einen Drucker kaufen. Förderer Matthias Franke von der Seebauer | Wefers und Partner GbR, einem Dienstleister für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung, freut sich, dass das Studienfach seiner Stipendiatin so gut zur eigenen Branche passt und hat sie gleich zur Unternehmensbesichtigung eingeladen.
Diese Verbindung zwischen fördernden Unternehmen und besonders qualifizierten, engagierten Studierenden, die Verzahnung zwischen Hochschule und Praxis ist eines der Ziele, die das Bundesbildungsministerium mit der 2011 eingeführten Spitzenförderung verfolgt. Unternehmen nutzen das Deutschlandstipendium als Instrument zur Nachwuchsgewinnung, erhalten Einblicke in Forschung und Wissenschaft und stärken die Region. Damit ist die Investition in Höhe von 1 800 Euro pro Deutschlandstipendium gut angelegt bei den Talenten von morgen. Davon sind die 16 Förderer – Unternehmen, Vereine und Privatpersonen ‒, die in diesem Jahr als Sponsor/innen für Spitzen-Studierende der HWR Berlin gewonnen werden konnten, überzeugt. Ein Indiz dafür: Fünf aktuelle Stipendien wurden verlängert, auch das der Tochter von Förderer Matthias Franke. Die Studentin im Studiengang „International Business Management“ hatte ihren Vater gebeten, der Hochschule etwas zurückzugeben für die guten Studienbedingungen und die vielen Chancen, die ihr das Studium eröffnet.
Viele Absolvent/innen (Alumni) fühlen sich ihrer Hochschule weiter verbunden und können über ein Deutschlandstipendium sicherstellen, dass auch künftige Studierende von guten Lernbedingungen an ihrer Hochschule profitieren, Leistung und Engagement honoriert wird. Auf Initiative eines MBA-Absolventen gehört beispielsweise die Investitionsbank Berlin (IBB) mit dieser „intelligenten Zuschussförderung“ seit Anfang an zum Fördererkreis von Deutschlandstipendien an der HWR Berlin, ist diesmal wieder mit drei vertreten.
„Das Deutschlandstipendium nutzt allen drei Partnern, in erster Linie natürlich den Stipendiatinnen und Stipendiaten, aber auch den fördernden Unternehmen und der Hochschule“, betont Prof. Dr. Bernd Reissert, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin zur festlichen Verleihung und erläutert die „Win-win-win-Situation“. Das Deutschlandstipendium soll Antrieb sein für einen Kulturwandel in Deutschland, hin zu einer neuen Stipendienkultur.
Insgesamt 32 Studentinnen und Studenten der HWR Berlin erhalten aktuell ein Jahr lang als Anerkennung für ihre exzellenten Studienleistungen und ihr gesellschaftliches Engagement monatlich 300 Euro, zur Hälfte finanziert vom Bund. Seit zwei Jahren wird das Deutschlandstipendium nun an der HWR Berlin vergeben. Und von Semester zu Semester steigt das Interesse bei den Studierenden. Über 1 000 Bewerbungen wurden bisher insgesamt gezählt, 61 Stipendien konnten vergeben werden. Vor allem Master-Studierende hoffen auf finanzielle Unterstützung über dieses Programm, da die Fördermöglichkeiten für ein weiterführendes Studium nach dem ersten Hochschulabschluss in Deutschland sehr begrenzt sind.
Stipendiengeber ab Sommersemester 2015 sind:
Berliner Stadtreinigungsbetriebe, Berliner Volksbank eG, Deutsche Bahn Stiftung gGmbH, GPC Tax Unternehmerberatung AG, Hans Wall, Institut für Versicherungswirtschaft e. V., Investitionsbank Berlin, Leinemann-Stiftung für Bildung und Kunst, myToys.de GmbH, nugg.ad AG, Perlo AG, Produkt + Markt GmbH & Co. KG, Seebauer, Wefers und Partner GbR, Toll Collect GmbH,
Verein zur Förderung der Versicherungswissenschaft in Berlin e.V und eine private Spenderin.
Mehr Informationen zum Deutschlandstipendium
http://www.deutschlandstipendium.de/
Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin
Die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin ist mit rund 10 000 Studierenden eine der großen Hochschulen für angewandte Wissenschaften Berlins – mit ausgeprägtem Praxisbezug, intensiver und vielfältiger Forschung, hohen Qualitätsstandards sowie einer starken internationalen Ausrichtung. Das Ausbildungsportfolio umfasst privates und öffentliches Wirtschafts-, Verwaltungs-, Rechts-, und Sicherheitsmanagement sowie Ingenieurwissenschaften in insgesamt mehr als 50 Studiengängen auf Bachelor-, Master- und MBA-Ebene. Die HWR Berlin unterhält aktuell rund 160 aktive Partnerschaften mit Universitäten auf allen Kontinenten und ist Mitglied der European University Association (EUA) und im Hochschulverbund „UAS7 – Alliance for Excellence“. Als Deutschlands Spitzenhochschule bezüglich der internationalen Ausrichtung von BWL-Bachelorstudiengängen steht sie im Ranking des CHE Centrum für Hochschulentwicklung an erster Stelle (ZEIT Studienführer 2014/15), vor allen anderen Fachhochschulen und Universitäten, und belegt auch im Masterbereich einen Spitzenplatz (ZEIT CAMPUS, Dezember-Ausgabe 2014/15).
www.hwr-berlin.de
Ansprechpartnerin für Journalist/innen
Sylke Schumann
Pressesprecherin
Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Tel.: +49 (0)30 30877-1220
E-Mail: presse@hwr-berlin.de
Deutschlandstipendiatin Anastasiya Marenko (Bildmitte) studiert „Unternehmensgründung und Unternehme ...
Quelle: Foto: Sylke Schumann, HWR Berlin
Durch das Deutschlandstipendium ab jetzt als Team: Stipendiatin Jenny Klann und Förderer Matthias Fr ...
Quelle: Sylke Schumann, HWR Berlin
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Maschinenbau, Verkehr / Transport, Wirtschaft
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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