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30.06.2015 08:24

ENERWATER macht europäische Kläranlagen effizienter. Beteiligung von FH Köln und Aggerverband

Petra Schmidt-Bentum Referat für Kommunikation und Marketing, Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fachhochschule Köln

    Die europäischen Kläranlagen verbrauchen jährlich etwa 15.000 Gigawattstunden und damit rund ein Prozent der Energieproduktion des Kontinents. Um diesen Wert zu reduzieren, haben sich neun Hochschulen und Unternehmen aus Spanien, Deutschland, Italien und Großbritannien zu dem Forschungsprojekt ENERWATER zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist die Entwicklung einer neuartigen, standardisierten Methode zur Beurteilung und Verbesserung der Energieeffizienz von Kläranlagen. Aus Deutschland beteiligen sich die Fachhochschule Köln und der Aggerverband an ENERWATER. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt und wird durch das EU-Förderprogramm Horizont 2020 gefördert.

    „Es gibt zurzeit weder eine europäische Gesetzgebung noch Normen oder Standards, die den Energieverbrauch von Kläranlagen bemessen oder begrenzen“, sagt Prof. Dr. Michael Bongards vom Campus Gummersbach der Fachhochschule Köln. „Daher liegt in diesem Industriesektor ein großes, in vielen Fällen bislang ungenutztes Energieeinsparpotenzial.“ Neben der Verbesserung der Energieeffizienz und der Verbreitung der neu entwickelten Methoden in ganz Europa ist es daher auch ein Ziel des Projektes, einen Impuls für eine entsprechende europäische Rechtsvorschrift zu geben.

    In einem ersten Arbeitsschritt möchten die Projektpartner den Energieverbrauch von Kläranlagen aus ganz Europa vergleichbar machen. Bongards wird mit seinem Team deshalb ermitteln, welche Kennzahlen für einen solchen Vergleich erforderlich sind, und den Partnern ein Programm zur Verfügung stellen, mit dem die Daten erfasst werden können. Anschließend werden in insgesamt 65 Kläranlagen europaweit, darunter 20 des Aggerverbandes, die Daten zum Energieverbrauch erhoben und ein erstes Energie-Audit erstellt.

    Der Aggerverband bearbeitet im Projekt die Anwenderseite. Seine Mitarbeiter testen die Beurteilungsmethode, die durch die Hochschulen entwickelt wird, auf ihre Praxistauglichkeit. Auftretende Probleme oder Fehler im Programm können so direkt behoben werden. „Durch ENERWATER hat der Aggerverband die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit seiner Anlagen noch weiter steigern. Ein Ziel des Projektes ist es, genaue Energieverbrauchsdaten pro Verfahrensstufe zentral und online vorzulegen – dadurch können wir Energieeinsparpotenziale schnell finden und realisieren. Nach derzeitigen Schätzungen gehen wir davon aus, dass bis zu zehn Prozent Energieeinsparung pro Anlage möglich sein wird“, sagt Prof. Dr. Lothar Scheuer, Vorstand des Aggerverbandes.

    Bildmaterial zur honorarfreien Verwendung bei Copyright-Angabe stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich dazu an pressestelle@fh-koeln.de.

    ENERWATER-Projektpartner: Aus Spanien die Universidad de Santiago de Compostela, die das Projekt koordiniert, die spanische Gesellschaft für Standardisierung und Zertifizierung AENOR sowie die Unternehmen Wellness Smart Cities und Espina y Delfin. Aus Deutschland beteiligen sich die Fachhochschule Köln (Campus Gummersbach) sowie der Aggerverband, aus Italien die University of Verona und ETRA Spa. Aus Großbritannien sind die Cranfield University und die Thames Water Utilities Limited vertreten.


    Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Mehr als 23.000 Studierende werden von rund 420 Professorinnen und Professoren unterrichtet. Das Angebot der elf Fakultäten und des ITT umfasst mehr als 80 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften und den Angewandten Naturwissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der Vereinigung Europäischer Universitäten (EUA) und gehört dem Fachhochschulverband UAS7 an. Die EU-Kommission bestätigt der Hochschule internationale Standards in der Personalentwicklung der Forscherinnen und Forscher durch ihr Logo „HR Excellence in Research“. Die Fachhochschule Köln ist zudem eine nach den europäischen Öko-Management-Richtlinien EMAS und ISO 14001 geprüfte umweltorientierte Einrichtung und als familiengerechte Hochschule zertifiziert.

    Der Aggerverband ist ein sondergesetzlicher Wasserwirtschaftsverband in der Rechtsform einer KöR. In seinem Verbandsgebiet ist er mit seinen 400 Mitarbeitern für die Reinigung des anfallenden Abwassers für rund 360.000 Einwohnerinnen und Einwohner zuständig. Er betreibt zurzeit 32 Kläranlagen. Darüber hinaus versorgt er rund 500.000 Menschen mit Trinkwasser und ist zuständig für die Unterhaltung von 3.000 km Gewässerstrecke. Das Verbandsgebiet umfasst rund 1.100 km². Der Jahresumsatz beträgt rund 65 Millionen Euro, die Bilanzsumme rund 340 Millionen Euro.


    Kontakt für die Medien
    Fachhochschule Köln
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Christian Sander
    02 21 / 82 75 - 35 82
    pressestelle@fh-koeln.de

    http://www.fh-koeln.de
    http://www.facebook.de/fhkoeln
    http://www.twitter.com/fhkoeln


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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