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13.05.2003 17:38

Forscher finden Ansatzpunkt zur Bekämpfung von SARS

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Einen möglichen Ansatzpunkt zur Bekämpfung der SARS-Erkrankung beschreiben Wissenschaftler von den Universitäten Würzburg und Lübeck in "Science". Das US-amerikanische Wissenschaftsmagazin stellt die Studie der Forscher seit heute (13. Mai) im Rahmen eines "Special Feature" für jedermann zugänglich im Internet vor.

    Das SARS-Virus gehört zur Gruppe der Coronaviren, die am Institut für Virologie und Immunbiologie der Uni Würzburg seit Jahren erforscht werden. Laut Dr. John Ziebuhr von der Uni Würzburg ist es gelungen, die dreidimensionale Struktur eines Enzyms zu bestimmen, das bei der Vermehrung dieser Viren eine wichtige Rolle spielt. Das schafften die Forscher bei einem Coronavirus, das Schweine befällt, sowie bei einem weiteren, das beim Menschen leichte Erkältungen auslöst. Sie fanden auch heraus, dass das aktive Zentrum dieses für die Viren überlebenswichtigen Enzyms beim SARS-Erreger extrem ähnlich aussieht wie bei den schon untersuchten Coronaviren.

    Mit diesem Wissen konnten die Wissenschaftler dann gezielt nach Stoffen suchen, die das Enzym bei seiner Arbeit hemmen. Wie sie in ihrer Studie schreiben, könnte das möglicherweise mit einem Hemmstoff namens AG7088 gelingen. Dieser wird bereits als Medikament gegen den "gewöhnlichen" Erkältungserreger Rhinovirus klinisch getestet, müsste aber für seine neue Aufgabe noch leicht verändert werden.

    Die SARS-Coronaviren lösen das "Schwere Akute Respiratorische Syndrom" aus, das sich zurzeit von China aus in andere Teile der Welt verbreitet. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine internationale Warnung herausgegeben und dazu aufgefordert, weltweit Verdachtsfälle dieser Erkrankung zu erfassen. Das Krankheitsbild beginnt typischerweise mit hohem Fieber und Atembeschwerden, etwa Husten und Atemnot. Außerdem sind Hals- und Muskelschmerzen möglich. Im weiteren Verlauf kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Bislang sind an SARS weltweit mehr als 500 Menschen gestorben. Die WHO meldet insgesamt über 7.400 Infektionsfälle, davon fast 6.700 in China und Hongkong.

    Die Studie stammt von den Autoren Rolf Hilgenfeld, Kanchan Anand, John Ziebuhr, Jeroen Mesters und Parvesh Wadhwani, ist in englischer Sprache geschrieben und trägt den Titel: "Coronavirus Main Proteinase (3CLpro) Structure: Basis for Design of anti-SARS Drugs".

    Die Arbeit kann als pdf-Datei kostenlos aus dem Internet heruntergeladen werden:
    http://www.sciencemag.org/feature/data/sars/

    Sie kann auch bei der Pressestelle der Uni Würzburg als pdf-Datei angefordert werden, T (0931) 31-2401, E-Mail:
    emmerich@zv.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.sciencemag.org/feature/data/sars/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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