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04.09.1998 00:00

Wenn Sonne kühlt

Beate Koch Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Sonne ist nicht nur zum Heizen da. In heißen Ländern läßt sich die Kraft des Planeten hervorragend als Energiequelle für Klimaanlagen nutzen. In Sintra bei Lissabon sind Fraunhofer-Forscher an der Installation einer der ersten Anlagen für solare Klimatisierung beteiligt.

    Wenn Sonne kühlt

    In heißen Ländern rund um den Erdball werden immense Summen für den Betrieb von Klimaanlagen ausgegeben. Egal, ob in Büros, Geschäften oder Hotels, um die erfrischende Kühle zu erzeugen, werden große Mengen Strom verschwendet. Was aber liegt näher, als statt dessen die mehr als reichlich vorhandene Sonnenenergie zu nutzen. Gerade zur Mittagszeit, wenn die Sonne am heißesten scheint, läßt sich ihre Kraft ideal für die notwendige Kühlung einsetzen. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg konzipierten für das Bürogebäude der Firma Atecnic aus Sintra bei Lissabon eine Anlage, die Wärme aus Solarkollektoren für die Klimatisierung nutzt.

    Die solare Klimaanlage des ISE arbeitet in zwei Stufen: Der angesaugten Luft wird zunächst mit Hilfe von Silikagel - einem bewährten Trocknungsmittel zum Beispiel in Verpackungen - die Feuchtigkeit entzogen. Anschließend wird die getrocknete Luft wieder befeuchtet. Dabei kühlt sie ab. Aus dem Gebläse der Klimaanlage kommt schließlich ein erfrischender Lufthauch. Erst jetzt tritt der Solarkollektor in Aktion: Er liefert heiße Luft, um das mit Wasser vollgesogene Silikagel wieder zu trocknen. Dann kann es erneut Feuchtigkeit aufnehmen. Ein wenig Strom benötigt auch dieses System für die Ventilatoren. Auf die stromfressende Kältemaschine kann aber verzichtet werden. Insgesamt soll sich der Stromverbrauch um über 50 Prozent verringern. Zur heißen Mittagszeit, wenn bisher am meisten Strom für die Kühlung verbraucht wurde, soll der Bedarf sogar um 65 Prozent sinken.

    »Im Mittelmeerraum können Anlagen dieser Art bereits heute nahe an der Wirtschaftlichkeit arbeiten«, erklärt Dr. Hans-Martin Henning vom ISE. »Und im Winter kann die Anlage zum Heizen genutzt werden, ebenfalls mit Solarenergie.« Die umweltfreundliche Technik soll auf lange Sicht die herkömmlichen Klimaanlagen ersetzen. Damit die kühlende Wirkung der Sonne bald umfangreicher genutzt werden kann, beteiligt sich die Europäische Union zu 40 Prozent an den Kosten des Projekts in Sintra.

    Ansprechpartner:
    Dr. Hans-Martin Henning
    Telefon 07 61/45 88-1 34
    Telefax 07 61/45 88-1 00
    email: hansm@ise.fhg.de

    Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
    Oltmannstraße 5
    D-79100 Freiburg
    Pressekontakt:
    Karin Schneider
    Telefon 07 61/45 88-1 47
    Telefax 07 61/45 88-3 42
    email: kschneid@ise.fhg.de


    Bilder

    © Fraunhofer ISE - Hochporöses Silikagel ist in der Lage große Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen.
    © Fraunhofer ISE - Hochporöses Silikagel ist in der Lage große Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    © Fraunhofer ISE - Hochporöses Silikagel ist in der Lage große Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen.


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